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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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wollen.
    Â»Weißt du irgendetwas darüber, was mit ihr passiert ist? Bitte sag’s mir, bitte.«
    Sie nimmt meinen Arm und hält mich fest.
    Ich nicke und zucke unter der Berührung zusammen.
    Â»Bist du verletzt? Lass mal sehen.« Sie zieht ein Taschentuch hervor und säubert die blutende Stelle. »Es ist nur eine kleine Wunde, vielleicht musst du sie nähen lassen. Es tut mir leid wegen Brutus. Er ist ein Monster, seit Phoebe weg ist.«
    Â»Dieser Hund hat ihr gehört?«
    Â»Oh ja. Er ist ihr immer gefolgt wie ein schwanzwedelnder, zu groß geratener Welpe. Das hat
Bob
sehr geärgert, schließlich soll Brutus ein Wachhund sein.« Und als sie
Bob
sagt, zuckt Angst über ihr Gesicht. Wenn man sich vorstellt, mit diesem Mann verheiratet zu sein oder dass dieser Mann der eigene
Vater
ist … Phoebes Mutter blickt nervös in die Richtung, aus der sie gekommen ist, so als könnte ihr Mann jeden Augenblick auftauchen. Ich laufe wieder los, um schnell von hier zu verschwinden.
    Sie folgt mir und legt wieder eine Hand auf meinen Arm. Die Geste wirkt auf mich wie eine stille Bitte. Ich höre Aidens Stimme in meinem Kopf:
Stell dir ihre Sorgen vor und die Ungewissheit, was mit dir geschehen ist.
    Â»Ich habe Phoebe letztes Wochenende gesehen«, sage ich schließlich. »Nur durch Zufall.«
    Â»Wo ist sie?«
    Â»In einem Krankenhaus in London.«
    Â»Oh Gott. Ist sie verletzt?«
    Â»Nein, nein! Es geht ihr gut.«
    Â»Das verstehe ich nicht. Warum ist sie dann im Krankenhaus?«
    Â»Sie ist geslated worden.«
    Phoebes Mutter hält geschockt inne, und ich vergesse, dass ich eigentlich verschwinden möchte, und bleibe stattdessen bei ihr.
    Â»Oh, Phoebe«, flüstert sie. »Jetzt habe ich dich verloren.« Ihre Augen füllen sich mit Tränen.
    Â»Es tut mir leid.«
    Â»Ist sie glücklich? Geht es ihr gut?«
    Â»Ja.«
    Â»Danke, dass du gekommen bist und es mir gesagt hast.«
    Ich drehe mich um und laufe erneut los. Phoebes Mutter wendet sich in die andere Richtung, zum Haus zurück. Worte dringen leise und fern an mein Ohr. »Vielleicht ist es besser so für sie.«
    Ja, vielleicht.
    Â»Was, um Himmels willen, ist denn mit dir passiert?«, fragt Amy.
    Â»Ich bin hingefallen.«
    Â»Zieh die Klamotten aus, damit du den Matsch nicht durch das ganze Haus trägst. Du riechst auch nicht besonders …«
    Â»Danke.«
    Amy schiebt Jazz in die Küche, hilft mir im Flur mit dem Ausziehen der verdreckten Klamotten und wirft sie in die Waschmaschine, während ich mich unter die Dusche stelle. Die Wunde an meinem Hinterkopf blutet nicht mehr und wird zum Glück von meinen langen Haaren verdeckt.
    Als Mum nach Hause kommt, sitzen wir drei gemeinsam am Küchentisch und machen Hausaufgaben.
    Â»Ihr seht ja sehr beschäftigt aus«, sagt sie mit gehobener Augenbraue, als wüsste sie, dass mehr hinter dieser Szene steckt, als sie auf den ersten Blick erkennen kann.
    In dieser Nacht schnurrt Sebastian, während ich einzuschlafen versuche. Mein Kopf tut immer noch weh, aber es ist mehr ein dumpfes Dröhnen als ein stechender Schmerz.
    Trotz der Begegnung mit Brutus bin ich froh, dass ich Phoebes Mutter alles gesagt habe. Zumindest weiß sie jetzt, was mit ihrer Tochter passiert ist. Und es ist offensichtlich, dass sie deswegen nicht das Krankenhaus stürmen oder einen Aufstand veranstalten wird. Phoebes Vater interessiert es nicht, dass seine Tochter verschwunden ist, und ihre Mutter würde es niemals wagen, etwas gegen den Willen ihres Mannes zu unternehmen.
    Vielleicht ist Phoebe jetzt tatsächlich besser dran – das hat selbst ihre eigene Mutter gesagt. Jede Familie, der Phoebe in den nächsten Monaten zugeteilt werden könnte, muss besser sein als die, aus der sie kam. Kein Wunder, dass sie sich allen anderen gegenüber so ätzend verhalten hat und nur zu ihren Tieren eine Beziehung aufbauen konnte, wie zu diesem grauenhaften Hund. Im Krankenhaus war ihr Gesicht voller Freude und sie hat gelacht. Fast könnte man sagen, dass man ihr mit dem Slating einen Gefallen getan hat.
    Vielleicht war ja meine eigene Familie genauso schlimm.
    Die Stimme verschwindet nicht, obwohl ich meine Augen fest geschlossen habe. Sie sagt Dinge, die ich nicht glaube und die ich nicht hören will. Jetzt in der Nacht, wo überall um mich Stille herrscht, ist sie sogar noch aufdringlicher als am

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