Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
eines Teeblatts ausmachen. Ihr Gehalt steigt durch die Art der Verarbeitung, das Rösten und Dämpfen dieses Tees. Um eine Antikrebswirkung zu erzielen, muss man viel Tee trinken, bis zu einem Liter täglich, was vielen Europäern nicht leichtfällt. Die Kombination von grünem Tee und Sojaprodukten, wie sie in Asien häufiger ist, scheint den schützenden Effekt noch zu verstärken.
Vorsicht: Die Studienlage erlaubt dennoch keine Empfehlung für Tumorpatienten. Grüner Tee stört die Wirkung verschiedener Chemotherapien (z.B. von Tamoxifen, 14 Bortezomib und anderen Boronsäure-basierten Proteasehemmern 15,16 ).
Pilze
Japaner, die größere Mengen bestimmter Pilze aßen, bekamen wesentlich seltener Magenkrebs. Das regte Forscher an, dem auf den Grund zu gehen. Dabei stellte sich heraus, dass manche Pilze das Immunsystem stimulieren können. Dazu gehören auch solche, die bei uns entweder heimisch sind, wie Seitlinge, oder mittlerweile in manchen Läden zu kaufen sind. Entscheidend ist, das rechte Maß nicht zu verfehlen, also nur ein- bis dreimal pro Woche Pilze zu essen. In Laborversuchen hat man beobachtet, dass bei höheren Dosierungen das Immunsystem unterdrückt werden kann. 17-21 Pilze sind wichtige Heilpflanzen in der Traditionellen Chinesischen Medizin. (siehe Kapitel: Die Traditionelle Chinesische Medizin)
Granatapfel
Granatapfelsaft wirkt antioxidativ und vermindert Entzündungen. Die körpereigene Produktion von Östrogenen verringert sich. Der Wirkmechanismus entspricht hierbei den bei einer Krebstherapie häufig eingesetzten Aromatasehemmern. Das sind Medikamente, die ein Enzym blockieren, das im Hormonhaushalt eine wichtige Rolle spielt. Dieser wird gestört, um den Tumor nicht zu fördern. Da die Intensität dieser Wirkung jedoch nicht abschätzbar und konstant zu halten ist, können Aromatasehemmer nicht durch Granatapfelsaft ersetzt werden! Ihre Extrakte zeigten in Laborversuchen eine positive Wirkung, und erste Untersuchungen bei Männern mit Prostatakrebs waren vielversprechend. Allerdings fehlen kontrollierte Untersuchungen an größeren Patientengruppen. Da jedoch keine Nebenwirkungen bekannt sind, ist ein Glas Granatapfelsaft täglich durchaus empfehlenswert (keinesfalls jedoch während einer Chemotherapie). Dieser ist mittlerweile auch in Deutschland erhältlich. Das Essen einer Frucht reicht von der Menge her nicht aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. 22-25
Das Regenbogen-Prinzip
Wenn Sie im Alltag nicht ständig einen Zettel mit biochemischen Erklärungen beim Einkauf mit sich herumtragen wollen, dann können Sie sich – ein kleines Hilfsmittel – am Regenbogenprinzip orientieren. Essen Sie so bunt wie möglich:
• Weiß (z. B. Knoblauch, Zwiebeln und Rettich) steht häufig für schwefelhaltige Substanzen.
• Grün (z. B. Blattsalate und Kohlgemüse) weist auf viel Chlorophyll zum Entgiften und auf Glucosinolate hin.
• Orange (z. B. Möhren, Paprika, Kürbis und Orange) spricht für Carotinoide und Vitamin C.
• Gelb (z. B. Melone, Mais, Banane, Paprika und Pampelmuse) signalisiert weitere Carotinoide (Lutein).
• Rot (z. B. Tomaten, Granatapfel, rote Bete und Himbeeren) weist auf Lycopin und Flavonoide hin.
• Violett/Blau (z. B. Pflaumen, Brombeeren, Auberginen, Aroniabeeren und blaue Trauben) zeigt Anthocyane an.
• Braun (z. B. Pilze) steht für die Vitamine D, B2, K, Biotin und Niacin sowie die Mineralstoffe Kalium, Eisen, Kupfer, Selen und Phosphor.
Wegen der unterschiedlichen Bioverfügbarkeit der einzelnen Verbindungen ist es ratsam, abwechslungsreich zu kombinieren und pflanzliche Lebensmittel auf alle drei Mahlzeiten zu verteilen. Dann bleiben die gesunden Stoffe über 24 Stunden im Blut verfügbar.
Ernährung während der Krebstherapie
Schon während einer Chemotherapie oder Bestrahlung ist richtige Ernährung wichtig. Anfangs müssen vielleicht die Nebenwirkungen der Behandlung berücksichtigt werden: Appetitlosigkeit, verändertes Geschmacksempfinden, Entzündungen der Mundschleimhäute, Brechreiz oder auch Durchfall.
Was Sie während der Behandlung tun können
Versuchen Sie nicht, Ihre Ernährung von heute auf morgen optimieren zu wollen, sondern achten Sie auf die individuellen Signale Ihres Körpers. Ihr erstes Ziel muss sein, die Chemo- oder Strahlentherapie bestmöglich zu bewältigen und sie nicht unterbrechen zu müssen. Danach wird es leichter für Sie, Ihre Ernährung in kleinen Schritten umzustellen, um die Heilkraft der
Weitere Kostenlose Bücher