Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
und verarbeiteten Fleisch- und Wurstprodukten enthalten sind. Außerdem hemmt Diallylsulfid Enzyme, die Karzinogene aktivieren, und stimuliert umgekehrt andere, die zur Vernichtung derselben beitragen. Wie viel Knoblauch nötig ist, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, dazu gibt es unterschiedliche Angaben, bereits eine halbe Zehe täglich soll ausreichen. Die Ernährungsexpertinnen unserer Essener Klinik empfehlen, auf jeden Fall täglich Alliumgewächse zu verzehren – also Zwiebeln, Schnittlauch oder auch Lauch, wenn Sie Knoblauch nicht mögen oder nicht vertragen.
Das Flavonoid Quercetin, ebenfalls in Zwiebeln enthalten, kann Studien zufolge vor Krebs schützen, vor allem, wenn es um Lungen- und Darmkrebs geht. 1,2 Es steckt auch in Äpfeln, neben Flavonoiden, Catechinen, Proanthocyanidinen, Glykosiden und vielen anderen Stoffen (in Abhängigkeit von Sorte, Anbaugebiet, Erntejahr und Lagerung). Das Beispiel zeigt, wie wichtig naturbelassene Lebensmittel sind. So beugt naturtrüber Apelsaft besser Krebsvorstufen im Darm vor als klarer Saft, dies zeigten unter anderem Versuchsreihen des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.
Kurkuma
Ein hohes antikanzerogenes Potenzial hat Kurkuma, ein krebshemmendes Gewürz aus Indien und Indonesien. Das leuchtend gelbe Pulver wird durch das Zerreiben des Wurzelstandes der Pflanze Curcuma longa gewonnen, die zur Ingwerfamilie gehört. In der ayurvedischen Medizin spielt es eine große Rolle. Es ist mit 20 bis 30 Prozent Anteil eine zentrale Komponente jedes Currypulvers, wird aber auch einzeln verwendet. Hauptbestandteil des Kurkumas ist der Farbstoff Kurkumin, der nicht nur blutverdünnend und cholesterinsenkend wirkt, sondern zum Beispiel Dickdarmkrebs bekämpft. Es senkt den Spiegel des Enzyms Cyclooxygenase-2 (COS-2), das für die Produktion entzündungsfördernder Moleküle verantwortlich ist. Im Labor konnte man eine Wirkung gegen verschiedene Tumorzellen nachweisen: von Brust-, Eierstock-, Dickdarm-, Magen- und Leberkrebs. Kurkuma bremst aber nicht nur das Wachstum von Krebszellen, es hilft auch mit, krebserregende Substanzen zu entgiften. Zwar existieren keine kontrollierten Studien am Menschen, aber die Ergebnisse aus Labor- und Tierversuchen sowie die Daten aus Erhebungen zeigen alle in die gleiche Richtung. Da der Verzehr von Kurkuma in den üblichen Dosierungen beim Essen nebenwirkungsfrei ist, kann man es ohne Weiteres empfehlen. Der Wirkstoff kann allerdings erst in Kombination mit schwarzem Pfeffer vom Organismus verwertet werden. Diese Tatsache, die wir inzwischen durch Forschung belegen können, setzen die Inder seit mehreren tausend Jahren praktisch um.
Vorsicht: Kurkuma kann auch die Wirksamkeit einiger Chemotherapeutika abschwächen. Daher sollte unter der Therapie Zurückhaltung geübt werden, sonst ist Kurkuma sehr zu empfehlen. 3-10
links: In Äpfeln steckt Quercetin, das vor allem Lungen- und Darmkrebs entgegenwirkt.
rechts: Das Gewürz Kurkuma wirkt Krebs gleich auf mehreren Ebenen entgegen.
Beeren
Die kleinen, bunt leuchtenden Früchte haben viele therapeutische Qualitäten – vor allem in der Krebsprävention. Ellagsäure, ein Polyphenol, ist wohl der Bestandteil mit der größten krebshemmenden Wirkung, in Himbeeren und Erdbeeren verhindert er die Aktivierung krebserregender Substanzen in der Zelle. Dort hemmt die Ellagsäure zwei Proteine, die für die Neubildung von Gefäßen (Angiogenese) am Tumor verantwortlich sind. Zudem entgiftet sie den Organismus. Eine weitere wichtige Klasse der Polyphenole sind die Anthocyanidine, die für die leuchtenden Farben der Beeren sorgen und ebenfalls die Angiogenese unterbinden. Proanthocyanidine sind komplexe Polyphenole, die Kettenmoleküle bilden, sie kommen eher in Samen, Blüten und Schalen vor als in den überwiegend verzehrten Teilen von Früchten und Gemüsen. Zimt und Kakao liefern sie wie auch die Schalen von Cranberrys und Heidelbeeren (deshalb ist der Gehalt im Saft geringer). Im Tierversuch hemmen sie das Wachstum von Dickdarmkrebs. Heidelbeeren gehören mit zu den potentesten Antioxidanzien unter den Pflanzen (gefolgt von Himbeeren, Erdbeeren und Cranberrys). Weil sie aber die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen können, sollten sie nicht während einer Chemotherapie gegessen werden. 11-13
links: Potente Radikalfänger sind die Inhaltsstoffe aus vielen heimischen Beeren.
rechts: Nur gekochte Tomaten enthalten viel von dem krebshemmenden Lycopin.
Tomaten
Ein weiterer
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