Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
kann dazu beitragen, medizinische Probleme zu lösen, Narbenschmerzen zum Beispiel oder Hautirritationen durch Bestrahlung. Wenn die Patientinnen sich mit all ihren Problemen aufgehoben fühlen, dann sind sie auch eher bereit, die Chemotherapie oder eine antihormonelle Therapie durchzuhalten.
Neue Kraft durch mehr Lebensqualität
Eine Krebspatientin – und das gilt für andere Tumorarten und männliche Patienten genauso – macht in der Regel eine Abwärtsspirale durch: Zuerst kommt der Schock durch die Diagnose, dann wird sie operiert, dann kommt die Chemotherapie mit dem Haarverlust, was häufig Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit auslöst. Um diese Negativspirale zu stoppen, ist die Behandlung von Nebenwirkungen ganz zentral: Wenn eine Frau sich zum Beispiel permanent übergeben muss oder Gelenkschmerzen hat, dann fehlt ihr diese Energie für sich selbst und ihren seelisch-körperlichen Heilungsprozess.
Zur Behandlung von Nebenwirkungen liefert auch die Onkologie inzwischen eine ganze Reihe verbesserter Medikamente. SenoExpert jedoch bietet eine einzigartige Möglichkeit, das individuell beste Verfahren aus der internistischen Medizin wie auch der Naturheilkunde zu ermitteln und auch zu dokumentieren. Auf diese Weise wird es möglich, nicht nur auf Symptome zu reagieren, sondern Nebenwirkungen auch schon rechtzeitig vorzubeugen.
Methoden zum Stressabbau wie Yoga und Meditation sind wichtige Bestandteile der Integrativen Onkologie. Das gilt bereits für die Zeit vor der Operation, wo sie Angst nehmen, aber auch begleitend für die unterschiedlichen Phasen der Chemotherapie oder Bestrahlung. Die Patientinnen sollen vor allem aber auch lernen und dazu motiviert werden, über das Jahr hinaus, das eine Krebsbehandlung durchschnittlich einnimmt, ihre Lebensqualität zu verbessern und neue Kraft zu schöpfen, um auch der ständigen Angst vor einem Rückfall begegnen zu können.
Naturheilkunde gegen Krebs
Drei Dinge kann die Naturheilkunde in der Integrativen Onkologie leisten: Sie lindert die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung. Sie stärkt Körper und Psyche. Und sie gibt dem Patienten einen wichtigen Teil der Verantwortung zurück – indem sie ihn motiviert, sich selbst für seine Gesundheit einzusetzen.
Was kann der Patient selbst tun?
Die Diagnose Krebs ist wie ein Erdbeben ohne jede Vorwarnung. Sie zerreißt Ihre Welt und lässt in Ihrem Leben keinen Stein mehr auf dem anderen. Während der Arzt sich bemüht, Ihnen die Konsequenzen der Befunde darzulegen, werden Sie von einer Welle widersprüchlicher Gefühle überrollt: Unglauben, Angst, Verblüffung, Wut und Aggression, Panik und Taubheit lösen einander ab. Das beängstigende Urteil versetzt Ihren Körper in einen Alarmzustand: Kaskaden von Stresshormonen überfluten Ihr Gehirn und Ihren Organismus mit der Botschaft: »Flucht!« Doch vor dieser Diagnose können Sie nicht davonlaufen.
Der Panik begegnen
Im Verlauf Ihrer Krankheit wird die Panik trotz aller Anstrengung vielleicht immer wieder zurückkehren, und Sie sollten von Anfang an wissen, dass Sie etwas dagegen tun können: Sie können lernen, der Angst etwas entgegenzusetzen. Das ist wichtig, denn aus der Psychoneuroimmunologie wissen wir, wie stark psychische Faktoren auf die Krankheit Einfluss nehmen. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass bei jedem dritten Krebspatienten eine schwere psychische Belastung die Verarbeitung und damit auch die Behandlung der Erkrankung erheblich verschlimmert. Doch eine Depression kann die Aussicht auf Heilung um bis zu 39 Prozent verschlechtern. (siehe Kapitel: Soziale Unterstützung aufbauen)
Am Senologie-Zentrum (französisch: le sein = die Brust) der Kliniken Essen-Mitte, an dem Gynäkologen und naturheilkundlich orientierte Internisten gemeinsam Brustkrebspatientinnen betreuen, erhalten die Patientinnen aus diesem Grund gleich zu Beginn eine naturheilkundliche Beratung, die ihnen helfen soll, auch die psychischen Belastungen ihrer Krankheit zu meistern.
Viele hören hier auch zum ersten Mal im Zusammenhang mit Gesundheit die Begriffe »Achtsamkeit« und »Mind-Body-Medizin«, über die Sie mehr im Kapitel »Mind-Body-Medizin: Strategien gegen die Angst« erfahren werden. An dieser Stelle nur so viel: »Achtsamkeit« steht für eine meditative Haltung, durch die Sie lernen, das Hier und Jetzt wahrzunehmen, den Moment zu leben und für eine Weile nicht an Vergangenheit oder Zukunft zu denken. So hat es keinen Sinn, sich auszumalen, dass Sie
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