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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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Macht der Entscheidung)

    Sich der eigenen Stärke bewusst werden

    »Am besten, Sie gehen viel an die frische Luft und machen sonst gar nichts«, sagen Onkologen häufig ihren Patienten, in der Sorge, dass ihre Therapien durch eigenmächtiges Handeln torpediert werden, und auch, weil sie den Kranken Enttäuschungen und Geld ersparen wollen. Doch dieser Ratschlag vernachlässigt ein ganz wichtiges Kapital, das die Kranken mitbringen – die Bereitschaft, selbst zu ihrer Gesundung beizutragen.

    Die Kraft der Suggestion
    Krankheit ist ganz entscheidend eine Frage der inneren Einstellung, auch wenn man sie leider nicht einfach »wegdenken« kann. Obwohl Suggestion ganz verblüffende Folgen haben kann. Der amerikanische Arzt Larry Dossey beschreibt in einem seiner Bücher ein beeindruckendes Beispiel:
    Ein Mann wurde in die Klinik eingewiesen, in der Dossey als junger Assistenzarzt arbeitete, mit allen Anzeichen von Magenkrebs. Es half ihm nichts, dass die Untersuchungen keinen Tumor anzeigten; der Patient nahm in rasendem Tempo ab, hatte große Schmerzen und wurde immer schwächer. Das stellte die Ärzte vor ein unlösbares Rätsel. Bis er eines Tages enthüllte, dass er sterben müsse, weil ihn die böse Nachbarin im Auftrag seiner Frau verhext habe – indem sie eine Haarlocke von ihm verbrannt und ihn verflucht habe. Die Aufklärungsgespräche der Mediziner, dass so etwas gar nicht möglich wäre, blieben wirkungslos, die Situation spitzte sich zu. Bis Dossey und einer seiner Kollegen sich zu einem »Gegenzauber« entschlossen: Um Mitternacht – der Geisterstunde wegen, aber auch, um vom Oberarzt nicht entdeckt zu werden – holten sie den Patienten im Rollstuhl ab, fuhren ihn in einen Laborraum, schnitten mit einer OP-Schere ein zweites Haarbüschel ab und verbrannten es feierlich in einer Petrischale im bläulichen Licht einer brennbaren Bluthochdrucktablette. Damit der Gegenzauber wirke, erfuhr der Patient, dürfe er kein Wort darüber verlieren. Der Trick funktionierte: Der Mann genas.
    Was Suggestion vermag, erklärt die Wissenschaft als komplexe Wechselbeziehung zwischen Nerven, Hormonen und Immunsystem mit dem, was wir Psyche nennen und nicht wirklich erklären können. So entstand die Hypnose, ursprünglich als Magnetismus gedeutet und von Sigmund Freud genutzt, der sich später von ihr abwandte und stattdessen eine Gesprächstechnik, die Psychotherapie, entwickelte. Die Psychosomatik beschreibt rätselhafte Reaktionen auf traumatische Erlebnisse, und die moderne Psychoneuroimmunologie versucht, diese molekularbiologisch anhand von Nervenfunktionen und Botenstoffen zu erklären.

    Liebe, Hoffnung und Glauben
    Die Kraft des »positiven Denkens« ist wissenschaftlich »geadelt« worden, als 1976 ein Laie, der US-Publizist Norman Cousins (1915 - 1990), in dem renommierten New England Journal of Medicine einen Bericht über seine Selbstheilung veröffentlichen durfte: Seine entzündliche und schmerzhafte Rheumaerkrankung mit einer fast aussichtslosen Prognose kurierte er, indem er sich aus dem Krankenhaus in ein Hotelzimmer verlegen ließ und dort Berge von komischen Büchern verschlang und witzige Filme betrachtete.
    Seine selbst verschriebene »Lach-Therapie« begründete er mit Erkenntnissen der Stressforschung: »Wenn negative Gefühle negative Veränderungen im Körper hervorrufen, können dann nicht positive Emotionen positive Veränderungen auslösen? Kann es nicht sein, dass Liebe, Hoffnung, Glauben, Lachen, Vertrauen und Lebenswille therapeutischen Wert besitzen?« Das tun sie, doch leider kann man sich nicht allein darauf verlassen.

    Zunehmend wurden nun die Rolle von Zuneigung, Geborgenheit und sozialer Unterstützung diskutiert und der Stress der modernen Gesellschaft, der ihnen entgegenstand. Die US-Forscher Leonard Syme und Reuel A. Stallones fanden heraus, dass es nicht nur der amerikanische Lebensstil war, der japanische Immigranten innerhalb weniger Jahre krank machte, sondern auch der fehlende Kontakt zu ihrer Familie und die mangelnde soziale Integration. Der Stanford-Psychiater David Spiegel und sein Kollege Irvin Yalom experimentierten mit Gruppengesprächen in der Therapie unheilbar Krebskranker, und tatsächlich lebten Brustkrebspatientinnen, die sich mit anderen über ihr Leben wie auch ihre Todesangst austauschen konnten, doppelt so lange wie die in der Vergleichsgruppe. Spiegels Ergebnisse wurden heftig debattiert, weil sie einer strengen wissenschaftlichen Überprüfung nicht

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