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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Terry auf dem Schoß der immer gleichen Frau – vermutlich ihre Mutter, als diese noch jünger und gesund gewesen war.
    Die Schuhkartons entpuppten sich als eine wahre Fundgrube. Während Hannah sich an Vannis Knien festhielt, versuchte Matt nach den Bildern zu greifen, die Vanni aus der Schachtel holte. Vanni betrachtet Foto um Foto – Schulzeit, Terry süß und zahnlos, Terry in der Pubertät und Terry in einer Zeit, die Vanni, das „Große-Zähne-Zeitalter“ nannte. Dann Terry mit Zahnspange, Terry in der Tanzstunde, Terry beim Auto waschen. Außerdem gab es ein paar Fotos vom Schulabschluss und diversen Abschlussbällen, Terry als Cheerleader beim Footballspiel. Sie war eine schöne Cheerleaderin, die sich damals ganz bestimmt noch nicht hatte vorstellen können, dass ihr Leben schon mit dreißig enden und sie eine Tochter zurücklassen würde.
    Vannis Blick verschwamm. Sie versuchte, die Fotos trotz der Tränen genau zu betrachten. Gleichzeitig rettete sie ein paar Fotos aus Matts neugierigen kleinen Händen. Schließlich setzte sie Hannah auf die Couch und hob Matt hoch. Sie suchte nach seiner Lieblingsdecke mit dem Satinrand, hüllte ihn darin ein und verfrachtete ihn ins Laufställchen. Es war noch nicht ganz Zeit für das Mittagsschläfchen, aber die Decke bedeutete Ruhepause. Matt quengelte noch ein wenig, bevor er sich den Daumen in den Mund steckte und schließlich Ruhe gab.
    Vanni kehrte zum Sofa zurück und hob Hannah auf den Schoß. Dann fuhr sie fort, die Bilder zu betrachten. Sie zeigte sie Hannah und sagte: „Schau mal, Hannahs Mama, siehst du?“ Hannah blieb ganz ruhig. Sie schmiegte sich an Vanni und betrachtete jedes Fotos, das Vanni ihr zeigte. Dann erschien plötzlich ein gerahmtes Hochzeitsfoto. War Terry verheiratet gewesen? Das hatte Vanni nicht gewusst. Offenbar war Terry es nicht gewesen, als sie sich mit Paul getroffen hatte. Doch wenn sie erst nach der Zeit mit Paul geheiratet hätte, würde Hannah jetzt einen Stiefvater haben. Also war es wahrscheinlicher, dass sie
früher
einmal verheiratet gewesen war.
    Vanni zog noch einige Fotoalben aus dem Paket und stapelte sie neben sich auf der Couch. Eines davon war ein Hochzeitsalbum.
    Zwischen den Alben steckte eine kleinere Schachtel, in der sich gut erhaltene Erinnerungsstücke befanden. Ein weißes, in Seidenpapier eingeschlagenes Taufkleidchen aus Spitze, eine schwarz angelaufene silberne Tasse nebst Löffel, Babyrasseln, ein pinkfarbener Babystrickpulli mit Kapuze und dazu passenden Fäustlingen. Und unter noch mehr Seidenpapier eine schlaffe, abgenutzte, einäugige Puppe. „Oh, Hannah“, sagte Vanni. „Oh, Hannah, Mamis Püppchen.“
    „Bah-bah“, erwiderte Hannah und schlug nach der Puppe.
    „Süßes Püppchen“, sagte Vanni mit belegter Stimme und drückte Püppchen und Hannah an sich. Sie schaukelte Hannah auf den Knien, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    Hannah schmiegte sich an sie und sah ihr ins Gesicht. Dann legte sie Vanni die speckige kleine Hand auf die Wange und sagte: „Mama.“
    „Ja, mein kleiner Engel“, erwiderte Vanni schniefend. „Ich werde deine Mama sein. Ja. Mama hat dich lieb.“
    Bis Vanni mit den Kindern zu Mittag aß und sie zum Mittagsschlaf ins Bettchen brachte, hatte sie die Fotos überall auf dem Esstisch verstreut. Dann rief sie Jack an. „Kannst du mir bitte die Telefonnummer von Rick Sudder geben?“
    „Klar“, antwortete Jack etwas irritiert. „Ist alles in Ordnung, Vanni?“
    „Ja, alles okay – ich muss nur ganz dringend sofort etwas Wichtiges mit ihm besprechen, habe aber keine Ahnung, wann er arbeitet oder zur Uni geht oder so.“
    „Er und Liz sind gerade nach Eureka gezogen. Sie wohnen jetzt zusammen in einer Wohnung in der Nähe der Universität. Die Bude ist ein bisschen klein, aber sie halten sie für das verflixte Taj Mahal. Er hat dreimal die Woche Unterricht und arbeitet dienstags und donnerstags und manchmal auch samstags für Paul. Das heißt, er müsste heute in Eureka sein. Ich kenne zwar seinen Stundenplan nicht und weiß auch nicht, ob er einen Anrufbeantworter hat, aber hier ist seine Festnetznummer“, meinte Jack und sagte die Nummer auf. „Aber hey – er hat dieses Handy, das ich ihm geschenkt habe, als er im Krankenhaus lag. In Virgin River hatte er damit keinen Empfang, aber in Eureka müsste es eigentlich funktionieren. Ob er es allerdings immer mitnimmt oder es lieber irgendwo ganz hinten in seinem Kleiderschrank verstaut

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