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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Noah ein ansehnliches Sixpack. Er konnte Arnie problemlos in die Augen sehen. Und er hatte in dem Gespräch höchstens ein oder zwei Mal gelogen. Kleine Notlügen. Von seinem Geld war nach dem Kauf der Kirche nicht mehr viel übrig, und sein Einfluss beschränkte sich auch eher auf einen einzigen Barbesitzer. Aber zum Teufel. Es ging schließlich um zwei unschuldige Kinder. Und egal, was Ellie getan hatte, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, dieser Kerl war schlecht. Und an Ellie war ihm bislang noch nichts Negatives aufgefallen. Einfach gar nichts.
    Noahs kleines Geheimnis bestand darin, dass er ein wenig hitzköpfig war. Es war nicht schwer, ihn auf die Palme zu bringen, vor allem, wenn Ungerechtigkeit im Spiel war. Er hatte wirklich intensiv versucht, einer von diesen Ich-halte-die-andere-Wange-auch-noch-hin-Typen zu werden, aber das hatte nicht so gut funktioniert. Solche Ungerechtigkeiten brachten ihn wirklich innerhalb von wenigen Minuten von null auf hundert. Und er war sich verdammt sicher, dass er sich diesen Arnold einmal ein wenig genauer ansehen und ein wenig recherchieren würde.
    „Bleiben Sie draußen“, sagte Arnie. „Ich hole die Kinder. Und versuchen Sie das nie wieder, sonst wird es Ihnen noch leidtun.“
    Noah hätte ihm gerne noch ein paar Retourkutschen geboten, aber er schwieg und wartete ab. Und wartete und wartete. Er warf einen Blick nach hinten, wo Ellie ungeduldig im Wagen saß. Mit einem Gesichtsausdruck, der Verwirrung und Beunruhigung verriet. Es dauerte gut zehn Minuten, bis die Tür erneut geöffnet wurde.
    Arnie erschien alleine im Türrahmen. Er schaute hinter sich und sagte. „Stehen bleiben! Ich sagte stehen bleiben!“ Als ob die Kinder Hunde wären, die abgerichtet werden mussten. Dann sagte er zu Noah: „Sie kann die Kinder über Nacht bei sich behalten, wenn sie sie bis morgen Nachmittag um vier Uhr zurückbringt.“
    „Das bekommen wir hin. Ich kümmere mich darum. Und ich werde mitkommen, wenn sie die Kinder nach Hause bringt, nur um sicherzugehen, dass wir alle auf der gleichen Wellenlänge sind.“ Arnies Gesicht sprach Bände. Er verstand genau, was Noah zwischen den Zeilen andeutete.
    „Sie schlafen also mit ihr?“, fragte Arnie.
    Noah war total fassungslos. „Haben Sie mich das jetzt wirklich ernsthaft gefragt?“, fragte er schockiert. Er schüttelte den Kopf und lachte, aber es klang traurig. „Sie wissen, dass Ellie meine Angestellte ist. Manche Menschen können sich gegenseitig respektieren und helfen, ohne dass ein sexuelles Interesse dahintersteckt. Wussten Sie das?“
    „Nicht mit Ellie“, sagte er. „Sie ist eine Schlampe.“
    Noah knirschte mit den Zähnen, seine Augen verengten sich zu Schlitzen, und er ballte die Fäuste. Es fehlte nicht mehr viel bis zum glücklichsten Moment seines Lebens, den er erleben würde, wenn er diesem Kerl das Nasenbein zertrümmert hätte. Aber dann passierte ein Wunder. Noah bewegte sich nicht von der Stelle, sondern sagte einfach nur ganz ruhig: „Lassen Sie die Kinder jetzt zu ihrer Mutter gehen.“
    Arnie trat einen Schritt zurück. Er nickte und ließ die Kinder vorbei. „Denkt an eure Manieren“, rief er ihnen hinterher, und seine Stimme klang kontrolliert, höflich und so, als ob er es gut mit ihnen meinte. In Noahs Kopf drehte sich alles. Es war genau, wie Ellie gesagt hatte, dieser Kerl hatte zwei Seiten – und beide waren unheimlich.
    Die Kinder trugen ihre Taschen mit den Sachen für die Übernachtung und versuchten, langsam zu gehen, bis sie auf halber Strecke waren und Ellie die Tür öffnete. Da war es mit ihrer Kontrolle vorbei. Sie fingen an zu rennen. Ellie fiel auf die Knie, und die Kinder flogen ihr in die Arme.
    So viel Küsse, Umarmungen und Tränen machten Noah nervös. Ihm fiel auf, dass Arnie dem Treiben einen Moment lang zusah, bevor er die Tür hinter sich schloss. Noah nahm auch wahr, dass Arnie einen Riegel vorschob. „Kommt, lasst uns schnell von hier verschwinden“, schlug Noah vor und versuchte, die Kinder in den Wagen zu scheuchen. „Die Kinder nach hinten. Anschnallen bitte. Kommt. Es geht los.“
    „Steigt ein, Kinder“, sagte Ellie. „Das ist Pfarrer Kincaid, mein neuer Chef. Und das sind Danielle und Trevor.“
    „Noah“, stellte Noah sich vor. „Nennt mich einfach Noah. Wollen wir losfahren, hm?“
    Als er hinter dem Steuer saß, begannen seine Gedanken sich zu überschlagen. Würde Arnie die Polizei rufen und behaupten, dass die Kinder vom Pfarrer einer kleinen

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