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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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alle Kinder. Ehrlich, er ist der letzte Mensch, der Leiter einer Grundschule sein sollte …“
    „Sie haben gesagt Privatschule.“
    „Ja, Privatschule. Da steckt mehr Geld drin, sagt er.“
    Noahs Hirn arbeitete. Vielleicht war eine kleine Privatschule nicht so wählerisch in Sachen Empfehlungsschreiben, Zeugnisse und Probleme an vorherigen Arbeitsstätten. Noah fragte sich, was Arnies Lebenslauf enthüllen würde. „Er bestraft Sie, Ellie. Geben Sie nicht nach. Wir fahren jetzt zu Ihren Kindern.“
    „Was haben Sie vor?“, wollte sie wissen.
    „Ich mache mit ihm, was Sie mit Nick Fitch getan haben – aber ich mache es auf meine reine, manipulative und bedrohliche Pastorenart.“ Er grinste. „Wir müssen Ihren Wagen nehmen, damit wir Platz für die Kinder haben. Ich fahre. Wo müssen wir hin?“ Noah bog nach Redway im Norden von Garberville ab. Die Häuser sahen mehr oder minder alle gleich aus. Sie unterschieden sich lediglich in ihren Farben. Die meisten dieser Häuser waren zweistöckig, mit Dachgauben, Veranden, angebauten Garagen und Auffahrten. Einige protzten mit gut gepflegten Rasenflächen und Gärten voller Sommerblumen, andere hingegen wirkten eher vernachlässigt. Insgesamt erschienen sie Noah eher klein – vielleicht drei Zimmer, Küche, Bad mit Dachboden und Keller. Sie standen inmitten hoher Bäume.
    Noah fuhr sehr langsam, weil auch Kinder auf der Straße spielten. Ein paar Kinder fuhren mit den Fahrrädern im Kreis, andere spielten Fußball. Einige Eltern beschäftigten sich mit typischen Samstagsaufgaben – Rasen mähen, Gartenarbeit, Auto waschen.
    „Da ist es“, sagte sie und deutete auf ein Haus. „In der Auffahrt steht ein schwarzer SUV.“
    „Sind Ihre Kinder auch hier draußen?“, fragte er, als er langsam durch ein Spalier von Kindern die Straße entlangfuhr.
    „Nein. Arnie lässt sie nicht unbeaufsichtigt draußen spielen. Er hat aber keine Zeit, sie zu beaufsichtigen, also haben sie keine Chance, sich mit den anderen Kindern anzufreunden.“
    „Haben Sie eine Vorstellung, was mich erwartet?“, fragte Noah.
    Sie holte tief Luft. „Er ist ein Chamäleon, Noah. Er hat mich eine Zeit lang getäuscht. Die Schulsekretärin verehrt ihn, sie hält ihn für einen netten, gläubigen Mann, der streng ist und kein schlechtes Benehmen duldet, aber er ist mehr als streng. Er kann sehr nett sein, wenn es ihm passt. Sein Lieblingsspruch ist: Sprich sanft, aber trage einen großen Knüppel. Und ein anderer: Kinder soll man sehen, aber nicht hören. Die Nachbarn hassen ihn wegen seines unsozialen Verhaltens und weil er den Kindern nicht erlaubt, mit ihren Kindern zu spielen. Zu Ihnen wird er möglicherweise sehr nett sein, aber fallen Sie bloß nicht darauf herein.“
    Als ob das neu für mich wäre, dachte Noah. Ihm gegenüber verhielten sich auch Menschen, die eigentlich gar nicht mit ihm sprechen wollten, respektvoll und extrem freundlich. Sie sprachen zu ihm als Pfarrer und nicht als Mensch. Und nicht nur das. Sein Vater war auch so einer gewesen – in der Kirche charmant und liebenswürdig und zu Hause der Teufel. Diese Erfahrung hatte Noah geprägt. Er wusste also genau, womit er es zu tun hatte.
    „Wenn er keinen Fernseher besitzt, was macht er dann die ganze Zeit drinnen?“
    „Er sitzt andauernd vor seinem Laptop. Ständig. Er nimmt ihn überallhin mit. Wenn ich ihm zu nahe kam und eventuell hätte sehen können, was er da macht, hat er ihn immer sofort zugeklappt. Meine Babysitterin aus dem Doppelhaus hat gesagt, dass er vielleicht bei irgendwelchen Spielen mitspielte. Sie wissen schon – komplizierte Spiele, die man mit anderen Menschen von überall auf der Welt online spielt. Oder vielleicht sieht er sich schmutzige Bilder an. Gott, ich habe keine Ahnung. Aber damit beschäftigt er sich auf jeden Fall ständig.“
    „Interessant“, meinte Noah. „Ich nutze meinen Laptop auch häufig. Aber Sie dürften mir jederzeit dabei über die Schulter gucken und sich zu Tode langweilen.“ Er bog in die Auffahrt vor dem Haus ein. „Bitte tun Sie mir einen Gefallen und bleiben Sie im Auto, jedenfalls erst einmal.“
    „Weshalb?“, fragte sie und löste den Gurt.
    „Weil ich ihm eine Chance geben will, sein männliches Gesicht zu wahren, was in Ihrer Gegenwart ziemlich schwierig ist. Lassen Sie mich versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen.“
    „Oh, nehmen Sie sich bitte in acht.“
    „Ich kein naiver Gutmensch, Ellie. Pfarrer haben häufiger mit gestörten Menschen zu

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