Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
tun als Stripperinnen, glauben Sie mir.“
    „Da haben Sie vermutlich sogar recht“, stimmte sie zu.
    „Bleiben Sie im Auto und ruinieren Sie mir nicht den Auftritt.“ Mit diesen Worten stieg er aus und steuerte zielstrebig auf das Haus zu.
    Eigentlich wunderte es ihn nicht, dass beim ersten Mal niemand auf sein Klopfen reagierte. Deshalb klingelte und klopfte er immer wieder und hoffte, damit deutlich zu machen, dass er nicht aufhören würde. Endlich wurde die Tür von einem Mann geöffnet, der total gefasst und keineswegs aufgebracht wirkte. Ellie hatte vergessen zu erwähnen, wie groß und hässlich der Mann war. Lieber Himmel, Arnie musste sich wirklich sehr nach Ellie verzehrt haben. Er gehörte ganz sicher nicht zu den Männern, bei denen die Frauen Schlange standen.
    Arnie lächelte, ohne seine Zähne zu zeigen. An seinem Kiefer zuckte es kurz.
    „Arnie Gunterson?“, fragte Noah und streckte ihm die Hand entgegen.
    „Arnold
Gunterson“, antwortete der Mann. „Normalerweise sind Menschen, die nicht gleich die Tür öffnen, entweder nicht zu Hause oder sie haben Besuch.“
    „Ich bin Pfarrer Noah Kincaid, und ich wusste, dass Sie zu Hause sind, weil Ihr Wagen in der Auffahrt steht“, erklärte er, ihm immer noch die Hand hinhaltend.
    Arnie lachte kurz auf, doch seinem Blick fehlte jegliche Spur von Heiterkeit. „Pfarrer?“, fragte er und musterte Noah von Kopf bis Fuß. Was war denn so verkehrt an ausgeblichenen Jeans und einem verschlissenen Flanellhemd über einem zerknitterten grauen langärmligen T-Shirt? „Pfarrer? Von der Kirche der Hoffnung und des Unfugs?“
    Noah versuchte, die Beleidigung zu ignorieren, obwohl ihm kurz durch den Kopf schoss, sich die Haare schneiden zu lassen und sich in Zukunft so anzuziehen wie alle hier. „Verzeihen Sie mir, dass ich so hartnäckig bin, aber es ist erforderlich, dass ich zuerst mit Ihnen spreche, bevor ich die Polizei alarmiere“, sagte Noah.
    „Weshalb sollten Sie die Polizei alarmieren? Verstößt es gegen das Gesetz, die Tür nicht zu öffnen?“
    Da zog Noah endlich die Hand zurück. Arnie war fast eins neunzig groß und recht breitschultrig, aber um die Hüften herum ziemlich dick. Er wirkte wie vierzig, und er hatte einen schrecklich breiten Schädel. Sein spärliches, dünner werdendes hellbraunes Haar hatte er ordentlich über die große Stirn gekämmt. Sein gerötetes Gesicht legte den Schluss nahe, dass er unter einem zu hohen Blutdruck litt oder versuchte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Noah blickte auf Arnies Hände, die nicht angespannt wirkten. „Nein, Mr Gunterson. Aber es verstößt gegen das Gesetz, eine gerichtlich verfügte Besuchsanordnung zu vereiteln. In meinem Wagen sitzt Mrs Baldwin. Sie ist meine Angestellte und arbeitet inzwischen für die presbyterianische Kirche in Virgin River. Und obwohl sie selbst der Angelegenheit nicht weiter nachgehen wollte, glaube ich, dass ein Wiedersehen mit ihren Kinder sehr wichtig für sie wäre. Deshalb bestand ich darauf, mich einzumischen.“
    „Das hätten Sie nicht tun sollen. Es ist alles geklärt.“
    Noah lachte nachsichtig. „Unglücklicherweise stimmt das nicht ganz“, sagte er. „Sie braucht die Kinder, und nach allem, was sie mir über ihren vergeblichen Versuch, die Kinder abzuholen, erzählt hat, brauchen die Kinder sie auch. Ich bin sicher, wir können uns da einigen, wenn wir in Ruhe miteinander reden.“
    Arnie zog seine Augenbrauen zusammen, was ihm ein noch finstereres Aussehen gab. „Dachten Sie? Nun, die Kinder haben heute keinen Ausgang. Wir hatten darüber gesprochen, wie sie sich benehmen müssen, um diesen speziellen Tag mit ihrer Mutter verbringen zu dürfen. Sie sollten weder weinen noch schreien, noch klagen oder sich auf den Boden werfen. Und vor allem nicht
betteln
. Sie sind noch nicht so lange bei mir, deshalb sind sie noch nicht daran gewöhnt, wie man sich ordentlich benimmt. Ihre Mutter hat sich nicht die Mühe gemacht, sie zu disziplinieren. Oder sich in dieser Hinsicht überhaupt um sie zu kümmern. Ich bin mir sicher, dass sie sich am nächsten Wochenende wesentlich besser betragen, aber ich danke Ihnen trotzdem für Ihr Interesse.“ Er wollte ins Haus zurückkehren und versuchte, Noah die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Aber Noah war schneller. Er streckte schnell die Hand aus und verhinderte, dass die Tür zufiel. „Aber es ist Ihnen bewusst, dass in der gerichtlichen Verfügung nichts über – Sonderbedingungen,

Weitere Kostenlose Bücher