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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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der Auffahrt der Fitchs. In dem großen Haus und über der Garage brannte zwar Licht, aber ihre Einzimmerwohnung lag im Dunkeln. Noah setzte sich auf die Treppenstufen vor dem Haus und wartete.
    Ungefähr dreißig Minuten später hörte er den Motor ihres PT Cruisers. Ellie bog in die Auffahrt ein und stellte den Wagen ab. Noah hörte, wie sie die Tür zuschlug und langsam und leise zum Haus ging.
    Tief in Gedanken versunken, schien sie ihn erst zu bemerken, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Ellie blieb stehen. Noah erhob sich und stellte sich ins Licht der Garagenlaterne. Ellie kam im Schutz der Dunkelheit auf ihn zu und blieb schließlich nur wenige Schritte vor ihm stehen. Dann fragte sie ihn in einem leisen Tonfall, der sich so gar nicht nach der Ellie anhörte, die er kannte: „Was machen Sie denn hier?“ Sie sah auch anders aus als sonst. Oh, die Kleidung entsprach Ellie zwar schon – enge Jeans, enges Top. Doch sie war ungeschminkt und hatte ihre Haare im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie wirkte so jung. So süß. Und so verletzlich.
    „Ich habe auf Sie gewartet“, erklärte er ihr. „Weil ich wissen wollte, wie alles gelaufen ist. Ob alles in Ordnung war.“
    „Es ist okay“, sagte sie in einem niedergeschlagenen Tonfall. „Den Kindern geht’s gut.“
    „War es schlimm?“ Waren sie sehr traurig?“
    Ellie schüttelte den Kopf. Einen Moment lang herrschte Stille.
    „Ellie“, unterbrach Noah das Schweigen. „Haben Sie die Kinder pünktlich zurückgebracht?“
    Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe. Dann wandte sie den Blick ab.
    „Hat er Ihnen das Leben schwer gemacht?“
    Sie schüttelte erneut den Kopf. „Naja, es war eben wie üblich. Er hat den Kindern gesagt, sie sollen in ihre Zimmer gehen und sich fertigmachen fürs Bett. Um vier Uhr nachmittags! Glücklicherweise hatte ich dafür gesorgt, dass sie etwas gegessen haben, damit sie nicht hungrig ins Bett müssten, falls er ihnen nichts mehr zu essen machen würde. Aber dann habe ich gedacht, wenn er ihnen jetzt was zu essen macht und sie es nicht aufessen können, weil sie schon mit mir gegessen haben, dann taucht das nächste Problem auf. Ich konnte ihm trotzdem nicht sagen, dass sie … schon gegessen hatten.“ Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. „Er scheint immer nur nach Wegen zu suchen, sie fertigzumachen. Und es sähe ihm ähnlich, ihnen ein riesiges Essen aufzutischen und darauf zu bestehen, dass sie alles aufessen, obwohl sie nicht mehr können. Aber ich kann nichts dagegen unternehmen. Er tut, was er für richtig hält.“
    „Sie haben geweint.“
    „Ein bisschen“, gab sie zu.
    „Seit vier Uhr?“, fragte er und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Herzgegend. Als sie ihm nicht antwortete, sagte er: „Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht. Um Sie und um Ihre Kinder.“
    „Daran hatte ich nicht gedacht“, erwiderte sie. „Dass Sie sich Sorgen machen könnten. Ich bin zu Freunden gefahren. Phyllis – die Dame, der das Doppelhaus gehört. Ich wollte einfach nur mit jemandem reden, der Verständnis für dieses Durcheinander hat.“
    Noah ließ sie einen Moment lang weinen.
Dass ich Hoffnung bringe, wo Verzweiflung droht …
„Das hat bestimmt geholfen.“ Sie nickte. „Möchten Sie darüber reden?“
    „Ich bin ziemlich fertig.“
    „Würde Ihnen ein Gebet helfen?“, fragte er. „Ich könnte …“
    Sie lachte leise und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne …“
    „Manchmal hilft es wirklich“, erklärte er.
    „Heute nicht“, erwiderte sie und schniefte. „Schauen Sie, ich bin morgen wieder fit. Ich muss mich nur ein wenig ausruhen. Es tut mir leid, dass Sie sich Sorgen gemacht haben.“
    „Ich wollte Sie nicht unter Druck setzen – es ist eigentlich auch nicht meine Angelegenheit, mich hierher zu setzen und auf Sie zu warten. Sie sind erwachsen. Ich kann es nicht erklären – es ist einfach so, dass ich mit den Kindern mitfühle. Und mit Ihnen. Ich wollte einfach nur wissen, ob alles okay ist.“
    „Ja. Es ist alles in Ordnung, Noah. Und die Kinder werden darüber wegkommen. Wir haben darüber gesprochen, dass wir es momentan so zu akzeptieren haben, wie es ist. Wir haben auf dem Weg nach Redway im Auto gesungen, damit sie mit ihren Gedanken woanders sind. Ich musste es nur drei bis vier Minuten mit Arnie aushalten, lange genug, um mir anhören zu müssen, dass ich

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