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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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mich daran erinnern solle, wer im Augenblick das Sagen hat.“ Sie stöhnte. „Vielleicht sollte ich zu ihm zurückkehren. Ginge das? Neunzig Tage bei ihm bleiben, damit ich in der Zeit auf die Kinder aufpassen kann? Und dann, wenn die Zeit um ist, mit ihnen weggehen? Ganz legal? Könnte das funktionieren?“
    Allein die Vorstellung, dass Arnie sie anfassen und ihr sagen könnte, was sie zu tun hatte, ließ in Noah eine Welle des Zorns aufsteigen. In dem Moment wusste er, dass er den Verstand verlieren würde, wenn sie das tun würde. „Das können Sie nicht machen“, sagte er. Gleichzeitig fragte er sich, welches Recht er hatte, ihr zu sagen, was sie tun oder lassen sollte. „Arnie könnte Ihnen eine Falle stellen und alles noch schlimmer machen. Sie halten sich doch nur an die richterliche Anordnung. Und noch etwas. Ich habe mich heute Mittag ein wenig umgehört – die Schwester von Jack, dem Barbesitzer, ist Rechtsanwältin und wohnt hier im Ort.“
    Ellie seufzte schwer. „Ich kann mir keinen Anwalt leisten.“
    „Sie würde möglicherweise erst einmal umsonst mit Ihnen sprechen. Und wenn Sie ihr dann die Lage erklären und ihr sagen, dass dieser Geizhals von Pfarrer Ihnen kein ordentliches Gehalt bezahlt, findet sie vielleicht einen Weg, wie sie Ihnen trotzdem helfen kann. Eventuell gibt es so etwas wie Prozesskostenhilfe oder …“
    „Noah, hören Sie auf. Ich habe schon mit Anwälten gesprochen …“
    „Ich könnte Ihnen etwas leihen. Auch langfristig. Ohne Zinsen.“
    Sie schaute ihn eindringlich an. „Bitte tun Sie das nicht“, flüsterte sie. „Lassen Sie mir ein bisschen Stolz. Ich habe uns in diese Lage gebracht, und ich werde uns auch wieder da herausholen.“
    „Ellie, es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen …“
    „Ich muss mich jetzt hinlegen. Ich habe die letzte Nacht überhaupt nicht geschlafen. Sobald ich etwas geschlafen habe, sieht die Welt schon gleich ganz anders aus. Dann bin ich wieder in der Lage, klar zu denken.“
    Noah fischte ein zerknittertes Zettelchen aus seiner Tasche und hielt es ihr hin. „Dann schlafen Sie darüber. Sie heißt Brie Valenzuela. Ich habe sie gerade getroffen. Eine sehr nette Frau.“ Er zuckte mit den Schultern. „Preacher, der Koch, hat gesagt, dass sie dafür bekannt ist, ihren Nachbarn aus der Patsche zu helfen. Ihm hat sie auch einmal geholfen.“
    „Aber die kennen sich alle.“
    „Nehmen Sie das Angebot einfach an. Sie ist Mels Schwägerin, Ellie.“
    Ellie nahm den Zettel an sich und sagte: „Sie hätten ihnen nichts erzählen dürfen …“
    „Ich habe ihnen nichts erzählt, sondern nur gesagt, dass ich einen Freund habe, der in einen schwierigen Sorgerechtsstreit verwickelt ist, der mir, sofern ich es beurteilen kann, ungerechtfertigt erscheint. Ihr Name ist nicht gefallen.“
    „Sie werden es sich zusammenreimen“, sagte sie mit müder Stimme.
    „Das ist nicht wichtig“, argumentierte er.
    „Ich muss jetzt ins Bett, damit ich morgen arbeiten kann.“
    Er fühlte sich so hilflos. „Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“
    „Ja, Chef. Sie können mich die Stufen hochgehen lassen, damit ich die Sache verarbeiten kann. Es ist nicht Ihr Problem.“
    Oh, und wie es mein Problem ist, dachte er. Er war schließlich nicht süchtig nach Leid und Seelenqualen. Er kannte sie zwar kaum, steckte aber dennoch schon tief in ihren Angelegenheiten. Sein Herz schmerzte, wenn er an die Stimmen der Kinder dachte, als sie auf dem Rücksitz gesessen hatten. „Sie haben recht“, sagte er. „Es tut mir leid, dass ich mich eingemischt habe. Schlafen Sie gut.“
    Er wandte sich um und ging in Richtung Straße. „Es ist trotzdem nett“, sagte sie. „Es ist nett zu wissen, dass es jemanden gibt, der sich kümmert. Danke.“
    Noah ertappte sich dabei, darüber nachzudenken, weshalb Ellie letzte Nacht nicht geschlafen hatte. Er hatte gedacht, dass sie in der Nähe der Kinder Trost und inneren Frieden finden würde. War sie mit der Sache überfordert? Hatte sie Angst? War sie total durcheinander?“
    Dass ich Freude bringe, wo Traurigkeit herrscht …
    Noah stellte verlegen fest, dass er sie am liebsten im Arm gehalten und getröstet hätte. Mit leisen, beruhigenden Worten. Er wollte derjenige sein, mit dem sie das alles durchstand. Er wollte sie retten. Seine Arme um sie schlingen, sie beschützen und ihr Freude bringen, wo Leid und Traurigkeit herrschten. Hoffnung. Er würde ihr Hoffnung schenken, wo alles hoffnungslos schien.
Denn wer gibt, der

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