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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Gut. Okay. Dann mache ich Ihnen einen anderen Vorschlag – Sie überlegen sich einen Platz hier, an dem wir essen können, und ich gehe mit Lucy zur Bar und hole uns etwas zu essen. Ich meine, wir haben doch jetzt Teller und so was, stimmt’s?“
    Das Lächeln in Ellies Gesicht sprach Bände. Ihr gefiel die Idee. „Einverstanden.“
    Als Noah mit drei Taschen voller Essen von Jack zurückkehrte, hatte Ellie bereits eine Tischdecke auf dem Boden ausgebreitet und mit zwei Kerzenleuchtern, Servietten und Tellern gedeckt. Ein Picknick. Lucy ließ sich gleich neben der Tischdecke nieder. Noah betrachtete das Ganze mit Wohlgefallen. „Schön.“
    „Ist Ihnen der Boden vielleicht zu hart?“, fragte sie. „Ihr Schreibtisch ist mit Unterlagen übersät, und ich konnte nirgendwo einen Tisch finden. Wir könnten auch in Ihrem Wohnwagen oder auf meinem Bett in der Wohnung essen.“
    „Mir gefällt es.“ Noah stellte die Taschen ab und nahm zwei Flaschen Bier heraus. Aus der zweiten Tasche holte er Behälter mit gebratener Rinderbrust, Kartoffelpüree, Spinat in Sahnesoße, warmem Brot und größtenteils geschmolzener Butter. Er deutete auf die dritte Tüte und sagte: „Kuchen.“
    „Waren Sie am Verhungern?“, fragte Ellie.
    „Sie nicht? Denn falls Sie mir nichts verheimlichen, hatten wir beide, soweit ich weiß, noch nichts zu essen.“ Noah öffnete die Bierflaschen und reichte ihr eine.
    „Ich habe schon seit einer Ewigkeit kein Bier mehr getrunken. Ich trinke nie.“
    „Vermutlich werden Sie gleich schmutzige Lieder singen.“
    „Vermutlich“, sagte sie und hob die Flasche.
    „Welche Stripperin trinkt denn nicht mal ein Bier?“
    „Eine nüchterne Stripperin“, erwiderte sie. „Aber ich muss zugeben, dass mir dieses Bier sehr gut schmeckt. Welche Art von Pastor trinkt denn eigentlich?“
    „Jesus hat bei einer Hochzeit Wasser in Wein verwandelt. Er war ziemlich hip. Ich wette, die Gäste waren damals alle betrunken.“ Noah hob seine Flasche, um mit ihr anzustoßen. „Auf Ihren unglaublichen Fund, Ellie. Welch ein Glück.“
    „Und Sie dachten, ich würde mich nicht auszahlen“, sagte sie. „Ich bin wahrscheinlich die beste Assistentin, die Sie je hatten.“
    „Und auch die einzige. Soll ich uns etwas auffüllen?“
    „Gute Idee. Jetzt, wo ich das Essen rieche, bekomme ich auch Hunger.“ Ellie sah ihm dabei zu, wie er geübt das Essen auf die Teller verteilte. „Haben Sie als Kind jemals Probleme gehabt, Noah?“
    „Kommt darauf an, wen Sie fragen“, antwortete er und reichte ihr einen Teller. „Meine Mutter dachte, ich könnte über Wasser gehen, aber mein Vater war nie mit mir zufrieden.“
    „Schon wieder diese Vatergeschichte“, murmelte sie.
    „Die Regel lautet, wenn ich mit einem Thema anfange, dürfen Sie mir Fragen dazu stellen“, erklärte er ihr. „Mein Vater ist Arnold Gunterson sehr ähnlich. Tyrannisch. Wenig tolerant. Unnachgiebig und gefühlskalt. Er hat mich ständig niedergemacht. Wegen Kleinigkeiten. Die Bestrafung passte nie zum Vergehen. Ich durfte nicht mehr Fußball spielen, weil ich einmal abends eine halbe Stunde zu spät nach Hause kam – und ich musste immer sehr früh zu Hause sein. Früher als alle anderen Kinder, die ich kannte. Ich durfte nicht ins Sommerferienlager, weil ich den Gartenschlauch nicht richtig zusammengerollt hatte.“
    „Heiliger Bimbam“, sagte sie und schob sich eine Gabel Kartoffelbrei in den Mund. „Das ist ein bisschen übertrieben.“
    „Nun … er stolperte über den Schlauch“, erklärte Noah. „Aber trotzdem wäre ein vierwöchiges Fernsehverbot angebrachter gewesen, als mir das Ferienlager zu streichen. Ich meine, ich habe ihn weder umgebracht noch ihm die Knochen gebrochen.“
    Sie grinste ihn an. „Was Sie aber am liebsten getan hätten.“
    „Er ist ein Mistkerl, Ellie. Meine Mutter war eine ehrliche, süße Frau und auf dem besten Weg, eine alte Jungfer zu werden, als dieser arme junge Pastor sie wegen des Geldes heiratete. Und ab da hat er ihr das Leben vermiest.“
    „Hat Sie Ihnen das so erzählt?“
    „Das war gar nicht nötig. Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er während der Ehe ziemlich viel herumgevögelt hat. Er war ständig in Gesellschaft schöner junger Frauen und brach meiner Mutter damit das Herz.“
    „Noah, das ist grässlich.“ Ellie lehnte sich zurück und stützte sich auf einem Ellbogen ab. Ihre langen Haare fielen ihr beim Essen über die Schultern.

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