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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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hinten drauf, als das Auto ihn erwischte, weil er wegen meiner Schwangerschaft nicht wollte, dass ich mitfuhr.“ Sie schaute zu Boden. „Sie hätten ihn gemocht.“
    „Er hat auf Sie aufgepasst, so gut es ihm möglich war“, tröstete Noah. „Sie müssen sehr stolz auf ihn gewesen sein.“
    Das ganze Abendessen über erzählten sie sich gegenseitig aus ihrem Leben. Es überraschte Noah nicht im Geringsten, dass Ellie ihm alles, was er wissen wollte, verriet – so war sie seit dem ersten Moment ihres Kennenlernens. Unerschrocken und aufrichtig. Was ihn hingegen überraschte, war seine
eigene
Offenheit. Er sprach selten über seinen Vater, und er sprach nur mit den engsten gemeinsamen Freunden über Merry. „Sie war das attraktivste, hübscheste und lustigste Mädchen in Seattle. Ich war siebenundzwanzig, und sie fünfundzwanzig. Und sie interessierte sich überhaupt nicht für einen Gutmenschen, der Religion studierte.“
    „Hat
sie
das so gesagt?“, fragte Ellie lachend.
    „Hat sie. Sie sagte, dass die Religion ihrer Meinung nach dem Glauben nur im Weg stünde. Sie glaubte, dass die meisten Religionen mehr Schaden anrichteten, als Gutes zu tun. Deshalb versprach ich ihr, dass ich nur Terry unterrichten und Lebenshilfe leisten würde. Ich wollte vielleicht sogar meinen Doktor darin machen, damit sie auf keinen Fall bei einem Gutmenschen-Pastor hängen bleiben würde. Sie meinte nur, dass ich dann aber immer noch ein Mann wäre und somit Last genug.“
    „Sie gefällt mir.“
    „Ich konnte ihr nicht widerstehen. Sie hat mich verrückt gemacht. Sie war aufregend. Wundervoll. Und so lustig, dass ich darüber beinahe vergessen hätte, meinen Hass auf meinen Vater weiter zu pflegen.“
    „Wann werden Sie damit aufhören, was meinen Sie?“
    „Ich hatte gehofft, dass ich bis jetzt damit fertig sein würde. Ich glaube, ich war bereits auf einem guten Weg, als ich Merry kennenlernte. Aber als ich sie verlor, wurde ich wieder unglaublich wütend.“
    „Das war wohl nichts“, sagte Ellie. „Noah, wenn man jemanden verliert, den man liebt, dann wird man immer ziemlich wütend. Erst will man es nicht glauben, und dann wird man echt sauer. Aber sind Sie nicht derjenige mit dieser tollen Ausbildung?“
    Nachdem sie noch über vieles mehr gesprochen hatten, räumten sie die Teller ab und erledigten gemeinsam den Abwasch. Als Ellie den letzten Tortenteller abgetrocknet hatte, rutschte ihr das Handtuch aus der Hand und fiel zu Boden.
    „Ich mache das schon“, sagte Noah und bückte sich, um das Handtuch aufzuheben. Ellie bückte sich ebenfalls. Beide griffen im selben Augenblick nach dem Handtuch. Ihre Gesichter waren sich auf einmal so nah, dass sich ihre Wangen beinahe berührten und sein Kinn fast gegen ihre Schulter stieß. Als Ellie sich wegdrehen wollte, packte Noah sie sanft bei den Armen und sagte sehr leise: „Bitte nicht. Bleib einfach einen Augenblick so stehen.“ Dann erhoben sie sich langsam und vorsichtig, fast wie in Zeitlupe, bis sie sich gegenüberstanden und sich ihre Wangen tatsächlich berührten. „Nicht bewegen. Nur eine Sekunde“, flüsterte er. „Bitte.“
    Er legte seine Wange an ihre und hielt Ellie ganz leicht im Arm. Falls sie sich hätte von ihm lösen wollen, wäre es ihr problemlos möglich gewesen. Doch sie blieb stehen, während er die Augen schloss und tief einatmete. Ellie benutzte kein Parfum. Stattdessen duftete sie nach Seife und Shampoo und Staub und nach Frau, der ersten Frau, der er seit einer Ewigkeit nähergekommen war. Ihr Körper schmiegte sich sanft an ihn. Noah widerstand der Versuchung, sie kräftig an sich zu drücken.
    So standen sie eine Zeit lang, unfähig, sich voneinander zu lösen. Er sog ihren Duft in sich ein. Sie ließ es passiv über sich ergehen, während er die samtige Haut ihrer Wange spürte und dachte, dass sie sich viel weicher und seidiger anfühlte als bei anderen Frauen. Er genoss das sanfte Gefühl auf seiner rauen Haut. Warum löste sie sich nicht von ihm? Er ließ ihren Arm los und strich ihr über die Wange, wobei er ihre süße, feine Wärme, die Beschaffenheit ihrer Haut und ihren ganz eigenen Geruch tief in sich aufnahm.
    So verging mindestens eine Minute. Vielleicht auch zwei.
    Es ist nur eine freundschaftliche Umarmung, nichts weiter, redete er sich ein. Keine große Sache.
    Als er sich schließlich von ihr losmachte, blickte er in ihre großen braunen Augen und sagte: „Es tut mir leid. Das war vermutlich

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