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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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vergammelte alte Notenblätter beinhalten. Vermutlich ist der gesamte Inhalt eher etwas für die Müllhalde. Nachdem Sie sie durchgesehen haben, bringe ich sie zum Müllcontainer hinter Jacks Bar.“
    Ellie salutierte ihm und verschwand. Und Lucy, diese Verräterin, folgte Ellie nach unten.
    Noah musste sich an diesem Tag um die Planung der Trauung, unbezahlte Rechnungen und ein paar E-Mails kümmern. Dabei fand er Zeit, nachzudenken. Seine Frau Merry hätte Ellie ganz bestimmt gemocht. Die meisten Frauen sahen es sicher lieber, wenn ihre Männer eher unattraktive Mitarbeiterinnen einstellten. Merry war nie so gewesen. Ellies deutliche Attraktivität hätte Merry nicht eingeschüchtert; sie war immer eine sehr selbstbewusste Frau gewesen. Daran war vermutlich Noahs totale Hingabe nicht ganz unschuldig.
    Und Merry hatte auch nicht zu diesen adretten und langweiligen Frauen gehört. Sie war in Seattle geboren und aufgewachsen und eine gefährlich liberale Feministin. Bevor sie geheiratet hatten, gehörte sie zu einer Organisation, die sich dafür einsetzte, die Prostitution zu entkriminalisieren. Sie war auch ein paar Mal festgenommen worden – einmal, weil sie sich aus Protest gegen die Abholzung des Waldes an einen Baum angekettet hatte, und ein anderes Mal, weil sie ein Regierungsgebäude bestreikt hatte. Sie war außerdem sehr in ein Projekt involviert gewesen, das sich zum Ziel gesetzt hatte, Hospize für Aidskranke zu schaffen. Und sie hatte freiwillig für Habitat for Humanity – Menschen ein Zuhause geben – gearbeitet. Mit Hammer und Nagel zu arbeiten mache sie stark, hatte sie immer behauptet.
    Sie hatte ähnlich attraktive Brüste wie Ellie gehabt. Und eines Abends hatte sie zu Noah gesagt: „Ich überlege, ob ich mir ein Tattoo stechen lassen soll …“ Dann hatte er ihr mit einem dicken Filzschreiber eines auf den Bauch gemalt, und sie hatten gelacht, bis ihnen die Tränen gekommen waren.
    Am liebsten hatte er ihren bösen und respektlosen Sinn für Humor gemocht. Und dass sie ihm gegenüber keine Hemmungen gehabt hatte. Er musste sie nie dazu überreden, sich im Bett mit ihm gehen zu lassen – sie war ein Freigeist. Sie glaubte, dass alles, was sich zwischen einem Mann und einer Frau, die sich liebten, abspielte, rechtens war. Genauso wie sie glaubte, dass alles, was zwischen Mann und Frau passierte, heilig war, egal wie wild und leidenschaftlich es zuging.
    Und obwohl Merry keineswegs schüchtern war, wenn es darum ging, ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen, sobald sie einer Ungerechtigkeit auf der Spur war, so war sie ebenso in der Lage gewesen, Schönheit in den unwahrscheinlichsten Charakteren zu finden. Dass Noah eine Stripperin bei sich angestellt hatte? Das hätte Merry vermutlich sehr gut gefallen.
    „Ich muss mir etwas für das Eheversprechen einfallen lassen“, murmelte Noah vor sich hin. „Etwas Einzigartiges, aber auf keinen Fall Kitschiges …“ Er stieß sich mit seinem Stuhl vom Schreibtisch ab und ging zum Altarraum, wo er zum bemalten Kirchenfenster hinaufblickte. Plötzlich fiel ihm ein, was er mit Shelby und Luke ausprobieren wollte.
    Doch dann ertönte ein Schrei von unten, gefolgt vom Bellen der normalerweise leisen Lucy. Noah eilte in rasendem Tempo die Treppen hinunter und entdeckte Ellie auf dem Fußboden in der Eingangshalle. Sie lehnte an der Wand und hielt die Knie mit den Armen umschlungen. „Eine Ratte“, erklärte sie, wobei sie ihn groß ansah. „Hinter dieser Kiste. Mindestens einen Meter lang.“
    Lucy versuchte erst gar nicht, nach der Ratte zu suchen. „Ich glaube, Sie haben meinen Hund erschreckt“, sagte Noah.
    „Ich glaube, die
Ratte
hat den Hund verschreckt.“
    Noah betrat den Stauraum vorsichtig, schob den Karton mit der Fußspitze beiseite, und als sich nichts rührte, zog er ihn in seine Richtung. Ah. Hinter einem Karton lag eine tote Maus. Sie war höchstens zehn Zentimeter lang und schon sehr tot und vollkommen vertrocknet. Er hob sie am Schwanz in die Höhe und hielt sie Ellie vors Gesicht. „Ist das die Ratte?“
    „Nein. Meine Ratte ist
viel
größer. Das muss ihr Baby sein.“
    „Vielleicht haben Sie sich einfach nur erschreckt und die Maus wirkte auf den ersten Blick größer.“
    „Nein.“ Ellie blieb dabei. „Da muss sich irgendwo noch eine Ratte in der Größe eines Volkswagens verstecken.“
    „War es eine tote Ratte, Ellie?“
    „Vielleicht. Sie hat sich nicht bewegt.“
    Er ging zum Waschraum, um das tote Vieh in den Müll

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