G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
wechselt in ein tiefes Rot.
„Verzeihen Sie.“ Brooks senkt den Kopf.
„Ich muss allerdings zwei Bedingungen daran knüpfen.“
„Welche?“
„Ich benötige die Information binnen drei Stunden.“
Brooks nickt, offenbar hat er sich Gedanken gemacht und einen Weg zurechtgelegt. „Und was noch?“
„Ich weiß, dass Ihre Tochter Maya mit Cindy McForest befreundet ist.“
Brooks erwidert nichts, sondern starrt ihn nur ausdruckslos an.
„Ihnen wird nicht entgangen sein, dass Cindy und ihre Schwester Jamie die Stadt verlassen haben.“
„Nein.“
„Hat Cindy sich mit Ihrer Tochter in Verbindung gesetzt?“
Brooks räuspert sich umständlich. Das genügt als Antwort. Bradly wirft rasch ein „Also ja“ in den Raum, ehe Brooks sich eine Ausrede einfallen lässt und einen Kontakt abstreitet. „Ich will das Handy Ihrer Tochter. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Cindy sie dort angerufen hat?“ Anders kann er sich eine Kontaktaufnahme nicht vorstellen. Er ist sicher, dass Megan die Stadt verlassen hat.
Während der folgenden Stunden wartet er in seinem Büro. Er hat der Sekretärin Anweisung gegeben, keine Anrufe außer Brooks’ durchzustellen und vorgegeben, sich mit einem Schriftsatz auseinandersetzen zu müssen. Stattdessen lehnt er versteift in seinem Sessel und die Unruhe rumort in seinen Eingeweiden. Er hat zwei Möglichkeiten, den beiden auf die Schliche zu kommen. Die Führerscheindaten und das Maklerbüro. Was soll er tun, wenn beide sich als Sackgasse erweisen?
Die unguten Erwartungen erfüllen sich schneller, als ihm lieb ist. Jamie McForests Daten der Führerscheinstelle weisen als aktuelle Anschrift noch immer New Orleans aus und Mayas Handy, das ein Bote gebracht hat, zeigt nur eine Liste mit Nummern, denen er die Namen von Freunden zugeordnet findet. Cindy ist nicht unter den Anrufern, dafür eine Verbindung mit unterdrückter Nummer.
Elender Dreck!
Er greift zum Telefonhörer und wählt. Seine Verbindungen reichen nicht nur in die Oberschicht, sondern auch weit in den Untergrund. Sogar ein waschechter Mafioso der Matranga crime family aus New Orleans ist ihm noch etwas schuldig und er wird den Gefallen zu gegebener Zeit einzufordern wissen. Sehr bald, so hofft er. Jetzt jedoch liegt ein weniger aufwendiges Unterfangen an, für das er nur einen einfachen Gauner zu kontaktieren braucht. „Ich benötige den Kontakt zu einem Hacker. Schleunigst!“
Montag, 8. August – Mittwoch, 10. August, Dallas
N eil begleitete ihn nach Texas. Der 24-jährige Kyle Jones, Sohn eines Ölbarons, war am Donnerstag entführt worden. Der oder die Entführer hatten der jungen Ehefrau Mrs. Geena Jones gedroht, sie mit Körpergliedern, angefangen von den Fingern und sich weiter an den Armen nach oben arbeitend zu beliefern, würde sie es wagen, die Polizei einzuschalten. Zur Untermauerung ihrer Drohung lag ein blutiges Stück eines Ohrläppchens in einem Umschlag, den sie erhalten hatte. Auf der Haut erkannte sie eindeutig ein Muttermal ihres Mannes. Dix hatte nicht die leiseste Ahnung, wie Max an den Auftrag gelangt war. „Connections“, antwortete Old Daddy und setzte sein undurchsichtiges Lächeln auf. Die Entführer hatten die Übergabe des Lösegeldes in Form von Rohdiamanten innerhalb einer Woche vorgesehen, aber Neil und er würden bereits in wenigen Stunden nach Dallas fliegen und sich mit Geenas Onkel treffen. Einen Kontakt zu Mrs. Jones wollten sie aus Sicherheitsgründen nicht herstellen und selbst das Treffen mit dem Onkel barg eine Gefahr, die sich allerdings in überschaubarem Rahmen hielt. Zachary Reed arbeitete als Manager des Hotels Hilton Anatole, und da er neben der Villa von Kyle und Geena wohnte, konnte er unauffällig Kontakt zu ihr halten, selbst wenn das Haus von den Entführern überwacht werden sollte. Geena hatte so schlau reagiert, unter der Bettdecke einen Zettel zu schreiben und ihn ihrem Onkel zuzustecken. Darüber hinaus hatten sie nur über Unverfängliches geredet. Leute in diesen Kreisen wussten, wie man sich in einer solchen Situation verhielt.
Im Flugzeug kreisten Dix’ Gedanken immer weniger um Megan, sondern konzentrierten sich auf die vor ihnen liegende Aufgabe. Auch wenn es ihm schwerfiel, das Private loszulassen – es musste sein. Als würde er in einen anderen Körper und Geist schlüpfen, wenn er einen Einsatz absolvierte. Er lebte für diese Aufgabe, zumindest die eine Hälfte seines Ichs. Neil und er waren für Angelegenheiten wie diese
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