Generation Gold
sich genauso wie das Rad unserer Speichen-Regel, sodaß eine Klasse immer oben, die andere immer unten und die dritte irgendwo dazwischen steht.
Anfang 2000 standen die Wertpapiere oben (d. h. sie waren stark gestiegen und damit teuer), das Gold unten (= billig) und die Immobilien irgendwo in der Mitte. Die Regel besagt nun ganz einfach: Verkaufe immer die Klasse, die oben im Rad ist, und kaufe die, die unten steht.
Wie in den Kapiteln 4 und 5 erörtert, gehören Gold und Silber sowieso zu den sichersten Investments, die es gibt und geben wird. Man kann quasi (fast) nichts falsch machen, wenn man in physische Edelmetalle investiert. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage wird sich in Zukunft immer weiter öffnen und ihren Ausgleich nur in steigenden Preisen finden können.
Im folgenden soll ein so genannter Drittel-Mix erörtert werden, der für den Edelmetallanteil in einem Depot empfohlen werden kann. Er beinhaltet die Komponenten Versicherung, Investment und Spekulation und teilt dadurch das Risiko auf.
Das Fundament der Pyramide stellen kleine Gold- und Silbermünzen dar, die sie unbedingt in ihrem unmittelbaren Zugriff aufbewahren sollten. Diese Münzen stellen Ihre Versicherung für den absoluten Notfall dar, nämlich den, daß staatliches Papiergeld im täglichen Zahlungsverkehr nicht mehr angenommen wird und Sie zur Deckung ihrer existentiellen menschlichen Grundbedürfnisse diese Münzen benötigen.
Einige von Ihnen werden bei diesen Zeilen vielleicht ungläubig schmunzeln. Ich möchte Ihnen mit einem Zitat von Stefan Zweig aus seinem autobiographischen Werk Die Welt von Gestern antworten, in dem er sich auf die Situation in Österreich in der Zeit der galoppierenden Inflation Anfang der 1920er Jahre bezieht.
»Die Städter schleppten zu den Bauern hinaus, was sie entbehren konnten, chinesische Porzellanvasen und Teppiche, Säbel und Flinten, photographische Apparate und Bücher, Lampen und Zierrat; so konnte man, wenn man in einen Salzburger Bauernhof trat, zu seiner Überraschung einen indischen Buddha einen anstarren sehen oder einen Rokokobücherschrank mit französischen Lederbänden aufgestellt finden, auf den die neuen Eigner mit besonderem Stolz sich viel zugute taten. (...) Substanz, nur kein Geld, das wurde die Parole. Manche mußten sich den Ehering vom Finger und den Lederriemen vom Leibe ziehen, nur um den Leib zu nähren .« [6.5]
I
n Deutschland wurden am Ende der Inflation Geldscheine zum Heizen verwendet, da ihr innerer Heizwert höher war als die Kohlen, die man sich dafür hätte kaufen können (so man überhaupt jemanden fand, der Kohlen für staatliches Papiergeld hergab).
Über dem Fundament der Versicherung kommt die Ebene des Investments in Edelmetallen. Hierfür eigenen sich besonders physische Barren in möglichst großen Einheiten (Goldbarren ab 100 Gramm, Silberbarren ab fünf Kilogramm), da für diese das sogenannte Aufgeld relativ gering ist (Aufgeld: Kosten, die über den eigentlichen Wert des Materials hinausgehen, z.B. Formkosten für den Barren, Handelsaufschläge, Lagerkosten etc.). Ein Weg für diese Ebene des sicheren Investments ist die Einkaufsgemeinschaft für Gold und Silber, die ich Mitte 2005 gegründet habe ( www.goldsilber.org ).
Die Spitze des Berges können spekulative Investments in Aktien von Minenbetreibem oder Derivate darstellen.
Welche prozentuale Aufteilung Sie persönlich für diese drei Stufen präferieren, hängt von ihren persönlichen Umständen, ihren Neigungen und Erfahrungen ab. Das Risiko der Anlage steigt jedoch vom Fundament zur Spitze der Pyramide an. Der sprichwörtliche Spatz in der Hand ist in diesem Zusammenhang allemal besser als die Taube auf dem Dach. Will heißen, Barren in der Hand sind definitiv goldenes Pfand.
6.4 Wieviel Gold/Silber brauche ich als Versicherung?
In der Offenbarung des Johannes heißt es im sechsten Kapitel, Verse 5-6:
»(...) Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Gestalten sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden !«
Der amerikanische Autor Hai Lindsey interpretierte bereits 1973 in seinem Buch Die Feuerflut (Orginaltitel: There’s a new world coming)
diese Verse wie folgt:
»Das Gericht, das der Reiter auf dem schwarzen Pferd darstellt, scheint eine weltumspannende Währungskatastrophe
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