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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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Wachstum wie zuvor gesehen exponentiell verläuft) ab März 2006 schlicht nicht mehr publiziert wird. Die Kommentatoren dieser Nachricht sind sich einig, daß damit nur die kommende Inflationierungsrunde des Dollars verschleiert werden soll. Die Berechnungen der unabhängigen Investorengruppe www.nowandfutures.com belegen denn auch, daß sich die Geldmengenausweitung des Dollars in derTat wieder auf eine jährliche Rate von größer als zehn Prozent beschleunigt hat.
    Doch kommen wir darauf zurück, welche Auswirkungen dies für die Altersvorsorge der Generation Gold haben wird.
    Wir sehen noch alle Norbert Blüm vor unserem geistigen Auge, wie er dem deutschen Volk versprach, daß die Renten absolut sicher seien. Unter Kanzler Schröder näherte sich Walter Riester schon eher der Wahrheit, indem er sagte, daß die gesetzliche Rente in Zukunft nurmehr den Charakter einer Grundversorgung haben könne und jeder Versicherte in seinem Arbeitsleben selbst für die Schließung der entstehenden Versorgungslücke Sorge tragen müsse. Es entstand die staatlich geförderte, kapitalgedeckte Form der Altersvorsorge, die offiziell »zusätzliche kapitalgedeckte Altersvorsorge« heißt, im Volksmund jedoch unter »Riester-Rente« bekannt ist. Franz Müntefering, SPD, meinte dazu im März 2006:

    »Da kann man Balalaika spielen oder Lotto, man kann aber auch eine Riester-Rente abschließen. Die private Vorsorge muß selbstverständlich werden .«

    Wie recht er mit der letzten Aussage auch hat, so fragwürdig erscheinen alle drei genannten Alternativen. Roland und Andrea Tichy merken in ihrem Buch Die Pyramide steht Kopf dazu folgendes kritisch an:

    »Es ist geradezu ein Treppenwitz, daß neuerdings private Anlageformen wie Aktien die bisherige gesetzliche Rentenversicherung ergänzen sollen, um die demographische Versorgungslücke durch Kapitalerträge zu ergänzen: Wenn die heute in Aktien, Lebensversicherungen und Immobilien angesparten Beträge von ihren Eigentümern zur Finanzierung des Alters aufgelöst werden, wird es zu einem massiven Preis- und Kursverfall kommen, denn auch zukünftige Nachfolge-Investoren werden fehlen.« [6.1, Seite 12].

    Was ist damit gemeint? Bei Wertpapieren gilt grundsätzlich das Prinzip von Angebot und Nachfrage, d. h. der Kurs eines Wertpapiers steigt nur dann, wenn irgend jemand bereit ist, mehr Geld dafür zu bezahlen als den augenblicklichen Kurswert. Im Umkehrschluß bedeutet dies natürlich, daß die Kurse fallen, wenn keine Käufer da sind. Und genau dies wird aufgrund der demographischen Entwicklung, wie wir sie in Kapitel 1 kennengelernt haben, in fast allen westlichen Ländern der Fall sein .
    Wenn die immer größer werdende Masse der Rentner ihre Wertpapiere auf den Markt bringen wird, werden die Preise aufgrund fehlender Nachfrage sinken. Die für einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten unkalkulierbare Inflation wird ein übriges tun, so daß am Ende sehr wahrscheinlich eine Minusrendite zu Buche stehen wird und die gutgläubigen Bürger wieder um ihre Ersparnisse gebracht sein werden.
    Allein aus diesen Gründen sind meiner Ansicht nach lang laufende Verträge wie Kapitallebensversicherungen, Riester-Renten etc. mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Sie suggerieren Sicherheit, die in Wahrheit nicht vorhanden ist, nicht vorhanden sein kann. Wie können die Anbieter dieser Verträge wirtschaftliche oder gesamtstaatliche Vorgänge über Jahrzehnte hinaus voraussehen und einkalkulieren? So liegt z. B. einem typischen Angebot für einen Riester-Renten-Vertrag eine Inflation von plus/minus 1,5 Prozent pro Jahr zugrunde, die natürlich in Wahrheit um ein Vielfaches höher ist. Das Hauptargument beim Verkauf ist zudem oft, daß man sich die staatlichen Zuschüsse nicht entgehen lassen sollte.
    Ein weiteres Beispiel der heutigen Mitnahmementalität war die Werbekampagne der BHW Ende 2005: »Eigenheimalarm — jetzt zu BHW und 22 800 Euro retten«.
    Ein Investment in langlaufende Lebensversicherungen oder sonstige Sparpläne setzt jedoch eine Stabilität der Institute, der Währungen und der Staaten an sich voraus. Aus den gezeigten Gründen wird dies leider nicht der Fall sein.

6.2 Theorien der Zyklen und Wellen

    In diesem Zusammenhang ist das Buch The Fourth Turning von William Strauss und Neil Howe sehr interessant. Leider liegt dieses Mitte der 1990er Jahre erschienene Buch nur in englischer Sprache vor. Die Autoren fanden heraus, daß genauso, wie ein Kalenderjahr durch die vier

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