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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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seiner Verfassung nur zu einem behäbigen Stolpern reichte. Einige wenige Schritte sollten reichen, zu mehr taugten seine Beine nicht mehr. Auch seine beiden neuen Weggenossen wurden schneller, was ihm die Erkenntnis einbrachte, dass er nicht zwei, sondern vier Verfolger hatte. Er rutschte aus und stürzte der Länge nach einen kleinen Hügel hinunter. In der Senke blieb er leblos liegen.
    Eine Frauenstimme in seinem Ohr wurde lauter, Kezia, sie zu hören war wunderschön. Da Elias nicht an übernatürliche Dinge glaubte, schien sich gerade wirklich sein Verstand zu verabschieden! Scheiß drauf, dachte er und ließ es passieren. Kezia hörte sich nah an, so nah, als ob sie neben ihm stehen würde.
    »Elias ... ich liebe dich ... was würde ich dafür geben, dich noch einmal zu küssen ... bitte, ich möchte, dass du auch ohne mich überlebst. Ach, ich sollte aufhören herumzuspinnen, du kannst mich eh nicht hören. Ruben verliert den Verstand, ich habe Angst vor ihm, jemand muss die anderen vor ihm retten«, sinnierte sie traurig. Das war keine Botschaft für ihn, die war für sie selbst, Kezia schien nicht zu realisieren, dass Elias ihre Gedanken hören konnte. Was zur Hölle war ihr zugestoßen? Und was war mit Ruben passiert?
    Neben ihm knurrte es mehrfach. Vorsichtig griff eine kleine Klaue an seine Wade und zog an ihm. Elias bewegte sich nicht. In der Vergangenheit hatten Schneckenköpfe einem seiner Brüder mit nur einem Biss den Arm abgerissen, die Chancen, ohne einen Delta-7 Anzug gegen diese aggressiven Jäger zu bestehen, standen schlecht.
    Jetzt stocherte auch noch einer mit einem Stock in seiner Seite herum. Verdammt, der stach zu, Elias spürte, wie sich die Spitze in sein Fleisch bohrte. Die Schmerzen waren real, ein Schrei oder eine Fluchtbewegung, eine Entscheidung! Elias blieb ruhig. Jetzt drehten sie ihn herum, ein weiterer bohrte ihm seine Lanze in den Oberschenkel und sprang dann zurück. Mit starrem Blick spielte Elias mit, atemlos, sogar sein Herzschlag beruhigte sich auf nur noch wenige Schläge in der Minute. Der Plan musste gelingen, er hatte nur einen Versuch.
    Die Schneckenköpfe verloren ihre Scheu und kamen näher heran, genau das sollten sie, der Erste nahm seinen Unterarm und führte ihn an sein hässliches Maul. Das war der Moment, eine Entscheidung zu treffen, fressen oder gefressen werden.
    Die Wahl fiel nicht schwer: Elias schnellte nach oben, dem Ersten sofort an die Kehle und riss ihm mit blanken Zähnen den Hals auf. Ruben und er hatten genug von denen getötet, um genau zu wissen, was sie umbrachte. Der Schneckenkopf schrie panisch auf, wie ein Kind, das in Todesangst nach seiner Mutter rief. Elias' Opfer, kaum sechzig Zentimeter groß und weniger als zwanzig Kilogramm schwer, hatte keine Chance. Er versuchte noch, mit seinen zu kurzen Armen die offene Schlagader zuzuhalten. Vergeblich, große Mengen Blut spritzten über das Eis. Die Evolution hatte es wirklich nicht gut mit dieser Spezies gemeint. Nur, die anderen drei waren deutlich größer und auch aufmerksamer. Der erste achtzig Kilogramm Brummer hing ihm bereits einen Augenblick später am Rücken und versuchte seinerseits, Elias' Kehle zu erwischen. Vergeblich. Der Schneckenkopf mit der Lanze war hingegen erfolgreicher und bohrte seine Waffe wuchtvoll durch Elias' Oberschenkel, dessen Drehung zu spät kam, um dem Angriff zu entgehen. Wegen der Drehung verlor der Angreifer aber die Kontrolle über die Waffe, weswegen sich Elias sofort den armlangen Knochenspeer aus der Wunde zog und dem bisswütigen Schneckenkopf, der unablässig seine Schulter malträtierte durch das Auge in den Schädel trieb.
    Der Kampf endete abrupt, seine beiden verbliebenen Gegner suchten das Weite. Merkwürdig, das war das erste Mal, dass Elias bei Schneckenköpfen etwas wie Einsicht in einem Kampf gegen einen ihnen überlegenen Gegner verspürte. Er hatte ebenfalls noch nie einen von denen ein Werkzeug, geschweige denn eine Waffe benutzen sehen.
    »Die Blutung, du musst sie sofort stillen!«, sagte Vater besorgt, als Elias wieder zur Ruhe kam. »Deine Schulter, dein Bein, beide Verletzungen sind lebensgefährlich!«
    »Nein.« Das würde Elias nicht töten. Er würde nicht verbluten, nicht wegen dieser Wunden!
    »Dein Kämpferherz hat dir den Sieg geschenkt, nimm deine Kleidung, zerreiße sie, um dir damit einen Pressverband anzulegen! Sofort!«
    »In der Arktis?« Elias lächelte. »Das ist witzlos!«
    »Du verblutest ansonsten in wenigen

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