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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Ruben vermittelte, wollte sie noch nicht sprechen.
    »Ich denke, der ist nicht bei ihr?«, fragte Sequoyah, die besser zugehört hatte.
    »Kezia kann ihn aber spüren, deutlich sogar, sie liebt ihn und wirkt daher wie ein Verstärker seiner Gefühle. Ich bin gar nicht einmal sicher, ob sie sich ihrer Fähigkeiten schon bewusst ist«, sagte Anna und versuchte die Angst zu verstehen, die Kezia gegenüber Ruben entwickelte. Irgendetwas ging dort gerade schief.
    »In Ordnung, das klingt unglaublich, aber gut, wir sollten das Beste aus der Geschichte machen. Jetzt zu Elias, wie sollte er uns helfen können?«, fragte Sequoyah.
    »Wenn ich die Dinge richtig interpretiere, trägt er eine Waffe mit sich. Eine mächtige sogar.« Anna lächelte. Der Kreis hatte sich geschlossen. Von Kezia wusste sie, dass Vater bei ihm war. Alles, was sie zu tun hatten, war Elias zu retten. Er musste überleben, dann hätten sie vielleicht eine Chance. Ein toller Plan, nur hatte Anna keine Idee, wie sie ihn finden sollte. Zudem verblieb ihnen kaum noch Zeit - Kezias Empfindungen nach, befand sich Elias alleine im Eis. In der Wildnis würde auch ein Replikant nicht länger als dreißig Stunden überleben können, fast neunundzwanzig davon waren bereits vorbei.
    Peter winkte ab. »Herrje ... jetzt fehlt nur noch, dass wir uns alle nackig machen, bunt anmalen und anfangen im Kreis zu tanzen!«
    »Warum bist du dir dabei so sicher?«, fragte Sequoyah deutlich aufmerksamer. Sie ignorierte Peter einfach.
    »Weil ich diese Waffe vor 192 Jahren geschaffen habe«, erklärte Anna, sie hatte die KI entwickelt, die die Aliens besiegen konnte. Das wusste sie genau. Die Aliens besaßen, aus ihr noch nicht bekannten Gründen, keine militärischen KI-Waffen dieser Kategorie, denn wenn sie eine hätten, wären die wenigen verbliebenen Computer in ihrer Nähe längst übernommen worden. Auch die mehr oder weniger erfolgreichen EMP-Attacken auf die Raumschiffe zuvor, hätte eine KI von Vaters Güte nicht zugelassen.
    »Hallo! Redet noch jemand mit mir!? Und von wegen Waffe? Wovon sprichst du da überhaupt?«, fragte Peter entrüstet, der ihr offensichtlich nicht mehr folgen konnte. Eigentlich verwunderlich, dass er so eine lange Leitung hatte. Er hatte solche Waffen früher Aitair Signaturen genannt, um sie im nächsten Atemzug als Inbegriff des Bösen zu verteufeln.
    »Die Waffe hat einen Namen«, sagte Anna leise. »Vater.«
     
    ***
     
     
     
     
     
     

XLIV. Elias - Keine Kompromisse
    Alles wirkte so fern, unberührt und kalt. Kraftlos stolperte Elias durch das dichte Schneetreiben. Warum lebte er überhaupt noch? Seine Hände spürte er schon seit längerem nicht mehr. Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen, in der Arktis würde er nicht lange genug bestehen, um es in lebensfreundlichere Gefilde zu schaffen.
    »Wie lange noch?«, flüsterte er abwesend.
    »Wie lange was?« Vater antwortete, als ob er noch nach der Motivation der Frage suchte.
    »Wann habe ich es endlich hinter mir?« Elias konnte nicht mehr, mit der Hand griff er sich an die Schulter, seine Haut war kalt und sein knochiges Schulterblatt fühlte sich an wie das einer Leiche. »Habe ich viel Gewicht verloren?«
    »Viel zu viel ... über 22 Kilogramm ... du müsstest dringend etwas essen.«
    »Siehst du eine Stelle, an der ich ins Wasser komme?« Elias dachte an Fische, wie sie vor ihm zu fliehen versuchten, es aber nicht schaffen würden. Im Meer hatte er bisher jeden Kampf gewonnen.
    »Das Eis unter uns ist zu dick.«
    »Ich kann es zerschlagen.«
    »Das könntest du ...«
    »Führe mich einfach.«
    »Gräme dich nicht, diese Prüfung kann niemand bestehen. Ich bin stolz dich aufwachsen gesehen zu haben, dafür und für vieles andere möchte ich dir danken.«
    »Du gibst mich doch nicht etwa auf?« Elias lächelte, dass er versagt hatte, war menschlich, dass Vater seinen Mut verlor - unmöglich. Es gab niemand, der stärker war als er.
    »Weißt du ... ich habe mich schon immer gefragt, wie Schokolade schmeckt.«
    Elias lächelte verhalten. »Ist das nicht eine ziemlich seltsame Frage für eine KI?«
    »Natürlich, wäre ich keine, wüsste ich es ja.«
    »Wärst du gerne ein Mensch?«
    »Und du?«
    Elias lächelte erneut. Zumindest seine Schwermut verflog. »Man strebt immer nach den Dingen, die man nicht hat, oder?«
    »Was definitiv menschlich ist.«
    »Das sollte uns reichen.«
    »Ich glaube auch ...«
     
    Elias stand schon eine Weile, er hatte nicht bemerkt, stehen geblieben zu sein.

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