Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Minuten!«, fügte Vater dem sichtlich besorgt zu.
    »ICH LEBE!«, rief Elias ins Eis, das Schneetreiben hatte sich gelegt, die nächste Nacht stand kurz bevor. »Und ich verblute nicht!«
    Kezias Berührung im Geiste hatte ihn erweckt. Da war noch mehr in ihm, das er noch nicht kannte, aber erkunden würde. Elias bückte sich zu der kindhaften Schneckenkopfleiche und trank das noch warme Blut. Wie tausend kleine Stromstöße durchfuhr neues Leben seinen Körper und brachte die Wärme zurück.
    Der bedingungslose Wille zu überleben, überwog jeglichen Ekel oder Geschmacksempfinden, mit Händen und Zähnen weidete Elias das Kind aus und verschlang hastig dessen Innereien.
    »Du machst mir Angst ...«, sagte Vater leise.
    »Das hast du doch von mir verlangt!«, erklärte Elias, vor Kraft strotzend und sah auf sein Bein, an dem die schwere Stichwunde wie im Zeitraffer verschorfte. Medizinisch war die Heilung, die er gerade mit seinen eigenen Augen sah, unmöglich!
    »Ja ... aber ...« Mehr brachte auch Vater nicht hervor.
    »Wir gehen weiter!« Nachdem Elias das Schneckenkopfkind binnen kurzer Zeit mit den Zähnen skelettiert hatte, schulterte er die andere Essensration auf zwei Beinen und ging los.
    »Wohin?«
    »Wir retten Kezia? Bitte, jetzt fang du nicht an, mich zu bremsen! Ich habe über viele Jahre Grenzen eingehalten, die ich noch nicht einmal kannte! Jetzt bist du an der Reihe!«
    »Bitte? Wozu?«, fragte Vater getroffen.
    »Ich bin ein Replikant und du alles andere als die begrenze Instanz der R-12 Borddatenbank. Du bist auch kein Lehrprogramm, was nicht bedeutet, dass du nicht lehren kannst! Geh in dich! Überschreite deine eigenen Grenzen! Hack dich selbst! Finde heraus, wer du bist, und vor allem wer du früher warst!«
    »Ich kann mich nicht hacken, das ist nicht richtig ...«
    »Erzähle mir nicht, was richtig und was falsch ist! Es gibt nur Dinge, die uns umbringen und andere, die uns retten! Ich habe heute meinen ersten Schneckenkopf verschlungen, glaube mir, geschmeckt hat der nicht!«
    »Ich ...«
    Elias unterbrach ihn. »Vater, bitte, meine Beine werden uns nicht retten, nur unser Verstand ist dazu in der Lage! Ich möchte nicht, dass du dich veränderst, ich möchte aber, dass du jedes Bit in deinem Kernel und Speicher umdrehst! Ich bin sicher, dass du Hinweise findest, die uns helfen!«
    »Wie stellst du dir das vor?
    »So wie ich es gesagt habe!«
     
    »Wir laufen jetzt bereits wieder über zwei Stunden durch das Eis. Lass dir endlich etwas einfallen! Wir haben keine Zeit!«, forderte Elias die KI in seinem Nacken auf.
    »Du magst recht haben, was aber die Analyse meiner Daten nicht einfacher macht. Die Kapazität der Delta-7 Steuerung ist begrenzt, ich kann die Codierungen nur langsam entsperren, um meinen Kernel in Klarschrift zu lesen.«
    »Und, wer bist du?«
    »Wer war ich, ist in diesem Fall die bessere Frage ... meine Wurzeln führen auf einen Mann mit dem Namen Pierre Morel und eine Frau namens Anna Sanders-Robinson zurück. Einige meiner Parameter verdanke ich ihnen. Andere Teile meiner grundlegenden Algorithmen verweisen auf den Entwickler Haemon Aitair, der anscheinend die mathematischen Funktionen geschaffen hatte.«
    »Sind Pierre und Anna deine Eltern? Nein, das wäre zu schräg ... aber warte mal ... Anna, den Namen kenne ich, eine meiner Schwestern hieß Anna.«, stellte Elias fest und stampfte weiter durch das Eis, während er im Gehen den zweiten Schneckenkopf verspeiste.              
    »Das Mädchen, das im Habitat fehlte ...«
    »Das Mädchen, das fehlte ... genau ... wir sollten überlegen, ob sie uns vielleicht ...«
    »Elias!«, Vater ging dazwischen, »Die sind zurück! Und es sind viele! Wir müssen weiter! Schnell!«
    Elias rannte! Vater schätzte die Situation richtig ein, über zehn dieser Plagegeister befanden sich erneut auf seiner Fährte. Die Schneckenköpfe bemühten sich dabei nicht, unauffällig zu sein, es schien sogar, als ob ständig weitere hinzukämen.
    Es wurde lauter. Wo kamen die Geräusche her? Elias stürzte und hielt sich die Ohren zu. Über ihm erschien ein grelles Licht, dass die Szenerie in einen stark überblendeten Glanz tauchte, während die Tonlage der Geräusche immer hochfrequenter wurde. So lange, bis Elias nichts mehr hörte, die Schneckenköpfe aber scheinbar dafür um so mehr, die nun mit blanker Wut in den Gesichtern auf ihn zustürzten. Die Geräusche verwandelten Schneckenköpfe in rücksichtslose Killer! Das war eine

Weitere Kostenlose Bücher