Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
dreihundert Meter unter der Erde, alle Höhlen direkt unter der Oberfläche, die wir bisher landwirtschaftlich genutzt haben, sind zerstört. Die Saatgut- und Wasserspeicher, zerstört. Die Kühlkammern, zerstört. Die ...«
»Status unserer Fahrzeuge?« Sequoyah unterbrach sie und sah einen anderen Offizier an.
»Zero. Der Sandsturm hat alle Shuttles und Kettenfahrzeuge zerstört. Wir haben keine Fahrzeuge mehr.«
Sequoyahs Stimme schwankte. »Militärischer Status?«
»61 flugfähige Drohnen, 36 einsatzfähige Delta-7 Kampfanzüge, wobei wir dafür nur noch 27 ausgebildete Soldaten haben, 252 leichte und mittlere Handfeuerwaffen und 12 autonome G-2 Verteidigungsgeschütze, die sich bereits zur weitläufigen Sicherung der Höhlen im Einsatz befinden.«
»Was interessieren mich unsere Handfeuerwaffen! Was ist mit unseren schweren Waffensystemen? Die Lenkwaffen und die EMP Systeme!«, fuhr ihn Sequoyah barsch an.
»Zero. Wir haben weder Lenkwaffen noch funktionstüchtige EMP Systeme, mit den Fahrzeugen haben wir alles verloren.«
»Können wir uns wenigstens noch selbst in die Luft jagen?«, fragte Sequoyah zynisch. Tränen liefen ihre Wangen hinab.
»Zero. Sprengstoff und ballistische Granaten lagerten nicht im Bunker«, antwortete der Offizier ordnungsgemäß. Anna konnte sehen, dass er gerne eine andere Antwort gegeben hätte.
»Sequoyah, ist gut ...«, sagte Peter und nahm sie in den Arm. Sequoyah weinte, an den Blicken der anderen konnte Anna erkennen, eine solche emotionale Reaktion von ihr noch nie erlebt zu haben. Auch Sequoyah hatte Grenzen, die Unsicherheit steckte alle an, die nun betroffen zu Boden blickten.
»Der Sandsturm zieht weiter«, meldete ein junger Mann von einem der Kontrollsysteme.
»Ich möchte, dass mir alle Offiziere gut zuhören!«, sagte Peter laut. Er war der General, auch Anna hing an seinen Lippen.
»Ich denke, ich muss niemandem den Ernst der Lage erklären! Deshalb blickt kurz auf das zurück, was wir bereits gemeistert haben! Wir haben die Horizon überlebt!«, rief er lautstark durch den Raum und erntete zahlreiches Nicken.
»Wir haben auch die Schneckenköpfe überlebt!«, rief er noch lauter und riss den Arm nach oben. Worauf ihm weitere nickend zustimmten und Einzelne auch den Arm nach oben streckten.
»WIR SIND MENSCHEN! MENSCHEN ÜBERLEBEN ALLES! WIR SIND UNBESIEGBAR! UND WIR WERDEN AUCH DIESEN VERFICKTEN ALIENS DEN ARSCH AUFREISSEN!«
Vielfache Zustimmung erfüllte den Raum. Die meisten streckten die geballten Fäuste nach oben. Anna schluckte, deshalb war Peter der General, mit dem Mut der Verzweiflung würden ihm alle folgen.
Peter machte weiter. »Der Bunker bietet uns keinen dauerhaften Schutz! Wir brauchen Wasser und Nahrung! Wir werden eine neue Siedlung aufbauen! An einem Ort, an dem wir leben können! Wir werden deshalb alles mitnehmen, was wir tragen können! Die verschiedenen Sektionen werden alle Vorräte und Waffen verteilen, wir brauchen jedes Paar Beine, das wir in unseren Reihen haben!«
»General, darf ich sprechen?«, fragte Andrej respektvoll, Marina stand breitschultrig neben ihm.
»Bitte.«
»Ich kann eine Lösung anbieten, bei der wir über 70 % unserer Vorräte, Waffen und Ausrüstung transportieren können«, erklärte Andrej selbstbewusst. So hatte Anna ihn auch bereits als Kira kennengelernt. Er war ein Arschloch, ein Riesenarschloch, egoistisch, unsensibel und machtgeil - er war aber auch der beste Organisator, den sie kannte. Besser als jeder Computer verstand er es, Dinge möglich zu machen, die eigentlich nicht funktionieren konnten.
»Wann wären wir marschbereit?«
»In T minus 45 Minuten.« Als ob Andrej sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet hatte.
»Major, ich übertrage Ihnen das Kommando unseren Abzug zu organisieren!«, erklärte Peter überraschend. Trotz seiner besonderen Fähigkeiten hielt Anna Andrej für gefährlich. Die Beförderung auf die zweite Befehlsebene würde hoffentlich kein Fehler sein.
»Um eine Sache bitte ich noch ...«, sagte Sequoyah mit verweinten Augen.
Peter nickte, er hatte die ganze Zeit ihre Hand gehalten.
»Anna bekommt einen Delta-7 Anzug!«
Als Anna die Augen wieder öffnete, lächelte Sequoyah sie freundlich an. Sie stand neben ihr und hielt ihre Hand. Die AMENS Einheit hatte Anna den Steuerungschip implantiert, bei der Initialisierung gab es keine Probleme.
Sequoyahs Bitte, der Peter letztendlich folgte, hatte hingegen deutlichere Spuren hinterlassen. Jeder wusste
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