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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zögerte, lächelte, doch dann verblasste das Lächeln, und ihr Gesicht spiegelte ihre Unsicherheit wider. »Sie machen sich wieder lustig über mich.«
    »Das wäre ja ein Witz in einem Witz, Doktor. Wie Bakterien in Zellen innerhalb von Körpern. Die Bienen und ich, wir führen eine symbiotische Beziehung.« Er grinste sie an, ein kindliches Grinsen, das ganz und gar nicht kindisch war. »Wollen Sie wirklich hier herumsitzen und die Zeit, die ich Ihnen gewähre, damit vergeuden, mit mir über Honigproduktion zu plaudern?«
    Beunruhigter, als sie zugeben wollte, fummelte sie an der Tasche ihrer Bluse herum. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen – und nein, es ist nicht das, was Sie jetzt vermutlich gern sehen würden, daher können Sie ruhig sitzen bleiben.«
    »Schade. Dabei wollte ich gerade auf die Einzelheiten meines eigenen Melds eingehen.« Er schniefte. »Aber kommen wir zum Geschäft. Zeigen Sie mir etwas, und beeilen Sie sich dabei.«
    Der Kosmos mochte zwar nicht auf Witzen errichtet worden sein , dachte sie, als sie die Kapsel mit dem Speicherfaden hervorholte, aber dieses Schiff und sein einzigartiger Besitzer waren es auf jeden Fall .
    Er legte den Faden in ein an seine Bedürfnisse angepasstes Lesegerät und begann schon mit der Arbeit, während sie ihm alles erzählte, was Whispr und sie bisher herausgefunden hatten. Da ihr nicht klar war, ob er ihr überhaupt zuhörte, berichtete sie einfach alles, bis er auch die letzten sachdienlichen Informationen gehört hatte.
    Die nächste halbe Stunde mussten sie ihre Ungeduld imZaum halten, während ihr Gastgeber beschäftigt war. Er gab keine Kommentare von sich und hielt sie auch nicht davon ab, hin und wieder nach draußen zu gehen. Die Landschaft rings um das langsam dahintreibende Hausboot änderte sich ständig, wobei das lautlose des Schiffes, das sich unterhalb der Wasseroberfläche befand, seine Position ständig überwachte und anpasste. Als die Mittagshitze und die feuchte Luft unerträglich wurden, gingen sie wieder unter Deck und genossen erneut das perfekte Klima in der Kabine.
    Zwischendurch erkundete Ingrid das überwucherte Deck des Schiffes und stieß erstaunt auf einen Schwarm Schmuckreiher und Rosalöffel, der sich rings um einen Schlafbaum versammelt hatte. Die Schreie der Vögel klangen, als würde eine halbe Tonne Stanniolpapier immer wieder zusammengeknüllt und entfaltet. Während sie die Schönheit um sich herum in sich aufnahm, summte eine Biene an ihrem Gesicht vorbei und flog auf eine Öffnung im Bug des Bootes zu. Sie war schwarz-gelb und sah aus wie eine gewöhnliche Honigbiene. Aufgrund ihrer Facettenaugen war es unmöglich zu erkennen, in welche Richtung sie gerade blickte. Aus irgendeinem Grund bildete sich Ingrid jedoch ein, dass das Insekt sie angesehen hatte.
    »Doc! Ingrid!«
    Whisprs Ruf riss sie aus ihren Gedanken, und sie kehrte in die Kabine zurück. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf seinen viel zu jungen Zügen wartete Yabby Wizwang bereits auf sie.
    »Tomuk Ginnyys Suche war deutlich präziser, als sie geahnt hat.«
    Ebenso wie Whispr starrte Ingrid ihren kleinwüchsigen Gastgeber an. »Was hat das zu bedeuten?«
    Er glitt von seinem Stuhl und untermalte seine Ausführungen mit schnellen, anscheinend willkürlichen Armbewegungen, um auf Teile der dreidimensionalen Projektionen zu deuten, die jetzt in der Kabine zu sehen waren.
    »Sie hat Beweise für diese seltsamen Implantate gefunden, die verschwunden sind, sobald sie genauer untersucht werden.« Er wirbelte herum und deutete auf seine Hauptkonsole. Sie war derart mit Flexanschlüssen und Zusatzgeräten überladen, dass man sie kaum erkennen konnte. »Es ist mir gelungen, diese Informationen mit dem, was Sie mir gegeben haben, in Einklang zu bringen.« Er machte eine Pause, um die Spannung zu steigern. »Ich habe nicht nur Dutzende dieser Vorfälle gefunden, es scheint Hunderte zu geben. Vielleicht sogar Tausende. Und wer weiß, wie viele gar nicht gemeldet wurden, entweder, weil jene, denen diese Geräte eingepflanzt wurden, keinen Bericht ausfüllen wollten, oder weil sie sich dieser Implantate nicht einmal bewusst waren.«
    Zum ersten Mal in ihrer turbulenten Bekanntschaft hörte Whispr die attraktive Ärztin pfeifen. »Unfassbar. Ist ein genauer Ort bei diesem Ausbruch zu erkennen?«
    Der exzentrische Meld schüttelte den Kopf. »Natürlich habe ich jeden einzelnen gemeldeten Vorfall verzeichnet. Soweit ich es erkennen kann, sind diese Implantate

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