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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mit Webstoff bezogenen Freiformcouch und spielte mit der dünnen Klinge herum, die jetzt von innen heraus leuchtete. »Sind Sie mit Seastrom befreundet? Wenn Sie das bejahen können, dann haben wir einige Fragen an Sie. Andernfalls werden wir unsere Nachforschungen in eine ganz andere Richtung lenken.« Ihre Augen verengten sich. »Es liegt ganz bei Ihnen, wie es jetzt weitergeht.«
    Der alte Mann seufzte. »Ja, das merke ich. Bitte tun Sie mir nicht weh. Ich werde Ihre Fragen, so gut ich kann, beantworten. Was genau wollen Sie wissen?«
    Sie spielte noch immer mit ihrer Klinge herum und achtete darauf, dass der Festgehaltene diese immer gut sehen konnte, während sie in ihrem Kopf die Fragen sortierte. Sie entschied sich, mit der offensichtlichsten anzufangen.
    »Wie lautet Ihr Name, alter Mann?«
    Er antwortete sofort und ohne zu zögern in einem ebenso flehentlichen wie ehrerbietigen Tonfall. »Mein Name ist Napun Molé«, sagte er. Dann verlängerte sich auf einmal der Mittelfinger seiner linken Hand und wurde zu einem einen Meter langen Stab aus einer Karbon-Keramik-Legierung mit spitzem Ende, das sich direkt durch die Kehle der erschreckten tätowierten Meld bohrte, die seinen linken Arm festhielt. So schnell, wie er ausgefahren worden war, verschwand der verlängerte Finger auch wieder und hinterließ eine Blutfontäne.
    Die Monroemeld, die seinen anderen Arm gepackt hatte, richtete ihren Schocker aus und rammte ihn gegen seine Rippen. Ein elektrisches Knistern erfüllte die Luft, gefolgt von blassem Rauch und dem Geruch nach Ozon, als die sich entladenden Waffe beim Kontakt mit dem Zerstreuungsgewebe, das in den Muskeln des Melds eingelassen war, kurzgeschlossen wurde. Sie duckte sich, als er nach ihr schlug, und die Klinge, die jetzt aus der Seite seiner linken Hand herausragte, sauste über ihrem Kopf durch die Luft.
    Die Anführerin der drei, die sich noch von dem Schock über die Reaktion des Alten erholen musste, streckte sich, zielte und warf die Klinge, die sie in der Hand hielt. In dem Moment, in dem sie diese losließ, griff sie bereits nach ihrer verborgenen Seitenwaffe. Das scharfkantige Metall bohrte sich hinten durch die Kleidung des alten Manns und prallte von seinem verstärkten Fleisch ab. Währenddessen schoss er seinen linken Zeigefinger ab. Das dadurch abgefeuerteGeschoss detonierte am Hals der Marilynmeld mit so viel Sprengkraft, dass es ihr den Kopf wegriss. Dieser landete in der Nähe des Küchenbereichs, prallte von einem Schrank ab und lag dann still wie eine makabre Erinnerung an eine glorreiche Vergangenheit, umgeben von einem sich ausbreitenden Blutfleck. Der enthauptete Torso, aus dessen offenem Hals das Blut herausspritzte, blieb noch einen Augenblick aufrecht, bevor er auf dem Boden zusammenbrach.
    Die überlebende Natural stieß einen Strom an Kraftausdrücken in mehreren Sprachen aus, sprang hinter die Couch und hielt den Abzug ihrer Waffe gedrückt. Ein Hagel kleinkalibriger Geschosse bohrte sich auf der anderen Seite des Wohnbereichs und der Küche in die Wände. Künstliche Polster, Karbonfaserrahmen, geformtes Kristall, verstärktes Glas und eine Vielzahl anderer moderner dekorativer Materialien wurden wie Papier in einem Tornado zerfetzt.
    Angetrieben von zwei hochwertigen Beinmelds nach Militärvorgaben stieß sich Molé vom Boden ab, prallte an die Decke und wurde von Projektilen gestreift, als er die Frau, die das Magazin ihrer Waffe fast völlig geleert hatte, mit dem Kopf voran rammte. Ihr wurde die Luft aus den Lungenflügeln gepresst, als ihr Brustbein beim Aufprall brach. Der Schmerz drohte, sie zu übermannen und ihr die Sicht zu nehmen, während sie nach hinten taumelte. Mit der freien Hand zog sie ihre zweite Seitenwaffe. Diese zeichnete sich nicht durch eine hohe Munitionskapazität, sondern vielmehr durch die Größe ihres Laufs aus. Sie fasste nur vier Geschosse, von denen jedes ein Fahrzeug beachtlicher Größe beschädigen konnte. Damit würde sie zwar die Mitarbeiter der Gebäudesicherheit (falls diese nicht ohnehin bereits auf dem Weg waren) und die städtische Polizei anlocken, doch das war ihr in dieser Zwangslage völlig egal. Sie wusste, dass sievermutlich nur eine Chance haben würde, ihren trügerischen Angreifer auszuschalten. Wenn sie dazu die Wohnung über oder unter dieser verwüsten und deren Bewohner mit einbeziehen musste, dann war das eine Art von Kollateralschaden, für den sie hinterher problemlos geradestehen konnte.
    Selbst diese eine

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