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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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möglichen Talente in dieser Welt, Doc. Ingrid.«
    »Und offensichtlich viele Operationen, die nicht chirurgischer Natur sind.« Sie sah sich in der Wohnung um und fragte sich, mit welcher Art von Behausung sie in nächster Zeit zu rechnen hatte. Zumindest würde es an einem Touristen- und Urlaubsort wie im Feuchtgebiet von Südflorida genug Auswahl geben.
    »Wann fangen wir an?«, wollte sie von ihm wissen.
    »Das haben wir bereits«, erklärte er ihr ernst.
    Sie nickte und ging auf ihr Schlafzimmer zu, in das er ihr gern folgen wollte, es aber nicht wagte. Zumindest nicht, solange diese Sache mit dem Faden nicht ausgestanden war. Erst dann konnte er sich frei genug fühlen, um sich anderen Dingen zu widmen. Bis zu diesem Augenblick mussten sie zusammen, aber auch getrennt funktionieren. Und das nichtnur, weil er sich vom ersten Moment, in dem sie ihre zarte Hand auf seinen von Traktacs infizierten Körper gelegt hatte, von ihr angezogen fühlte. Es war mehr als das. So attraktiv er sie auch fand, er konnte ihr nicht trauen.
    Und wenn sie nur halb so intelligent war, wie sie wirkte, dann würde sie ihm ebenfalls nicht vertrauen.

12
    Die Wohnung war ruhig, die Wohnung war sicher, und um drei Uhr früh war die Wohnung sehr dunkel. Da in den unteren Stockwerken ein Krankenhaus und die dazugehörigen medizinischen Büros untergebracht waren, herrschte in dem hoch aufragenden Turm eine deutlich höhere Sicherheitsstufe als in einem durchschnittlichen Wohnungs- und Geschäftsturm. Außerdem besaß jede Privatunterkunft eigene, angepasste Abriegelungsmaßnahmen. Diese reichten von zusätzlichen Schlössern über einfache Alarmsysteme bis zu legalen, registrierten aktiven Abschreckungsanlagen. Dem Gesetz nach konnten Letztere alles umfassen, von narkoleptisierenden Mitteln bis hin zu durchschlagskräftigen Kleinkaliberwaffen.
    Nichts davon interessierte die Natural, die vorsichtig die Tür öffnete, und auch nicht die beiden dicht hinter ihr stehenden Melds. Für das Deaktivieren eines Schlosses musste man ebenso geschickt sein wie für das Ausschalten eines Waffensystems. Die Anführerin des Trios aus Eindringlingen besaß genug Erfahrungen in allen Methoden, um uneingeladen Wohnungen und Geschäfte zu betreten, und hatte daher keine Probleme, mithilfe der ihr zur Verfügung stehenden Spezialinstrumente die dunkle Behausung zu betreten, ohne dabei ein Geräusch zu machen.
    Vor ihnen lag ein kurzer Flur, der in einen angenehmen, gut gestalteten Wohnbereich überging. Die kaum erkennbaren Möbelstücke und Dekoobjekte in dem Apartment ließenerkennen, dass die Besitzerin einen guten Geschmack und ein ebenso gutes Einkommen besaß. Doch die wertvollen Bilder und verkäuflichen Gegenstände wurden ignoriert. Die drei waren zwar hergekommen, um etwas zu stehlen, aber sie interessierten sich nur für ein einziges winziges, leicht zu transportierendes Gerät. Da sie nicht damit rechneten, es auf einem Tisch oder in einem Schrank zu finden, wollten sie sich Zeit sparen und die Herausgabe einfach von der aktuellen Besitzerin verlangen. Wenn alles nach Plan lief, konnte die einseitige Transaktion schnell und ohne großes Aufheben über die Bühne gehen. Dass es länger dauern konnte und mehr als verbale Überredungskünste vonnöten wären, hatte das Trio bereits eingeplant.
    Das Ebenbild eines Kinostars vergangener Zeiten ging an der untersetzten Frau vorbei, die sowohl die integrierten Sicherheitssysteme des Turms als auch der Wohnung überwunden hatte, deutete einfach nach rechts und forderte ihre Begleiterinnen so auf, ihr zu folgen. Sie riss die halb offen stehende Tür zum Schlafzimmer ganz auf, in dem das Licht von den Wänden so stark abgedunkelt war, dass es den Raum nur schwach erhellte. Geschwärztes Glas verhinderte, dass man den Turm auf der anderen Straßenseite sehen konnte. Es war gerade hell genug im Zimmer, dass die Eindringlinge das große, breite Bett mit den Aerogelkissen, der Schaumschwebematratze und der duftenden Bettdecke mit Blumenmuster erkennen konnten, die dezent nach Bougainvillea roch.
    Zwei der Frauen zogen einfache Waffen, eine Klinge und einen Schocker. Die dritte, die sich ein wenig bücken musste, damit ihr Kopf nicht gegen die Decke stieß, holte eine Rolle Schallband aus der Tasche. Das weiche, dehnbare Material, das zur Versiegelung von kleinen Rissen und Öffnungen in engen Räumen, in denen Aufzeichnungen angefertigt werdensollten, verwendet wurde, eignete sich auch perfekt als Knebel.
    Die

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