Gentec X 06 - Die kosmische Föderation
seinen Antigrav eingeschaltet, sonst wäre er bei jedem Schritt seiner Säulenbeine tief in den Boden getreten. Ein Rüssel und mehrere Tentakel zierten seinen Kopf mit den gewaltigen Segelohren.
Die Insektoiden schwebten im Formationsflug daher. Sie waren nur faustgroß und konnten sehr giftig reagieren, wenn jemand sich über ihre geringe Größe mokierte. Ein stickstoffatmender Gungaal aus der Andromeda-Galaxie dirigierte in einem Fluggleiter sitzend das Geschehen von oben.
Er hatte einen schmalen Kopf mit einem rüsselförmigen Auswuchs, war dürr und trug einen Kampfanzug. Er rauchte Narkokraut, was eine Leidenschaft der Gungaals war. Wie jeder Gungaal, der auf sich hielt, trug er eine mit Giftstacheln versehene Tentakelpeitsche und ein Lasermesser am Gürtel sowie ein auffälliges Schmuckarmband am rechten Handgelenk.
Ein Gungaal, der sein individuelles Armband verlor, verlor auch seine Ehre und ruhte nicht eher, bis er es wieder hatte oder tot war.
Die Einwohner von Lhasa, soweit sie nicht wegen der Gencoy-Herrschaft aus der Stadt geflohen waren, versteckten sich. Auch im Luftraum über dem Himalajagebiet und im Orbit tobte der Kampf. Genrochen und Drohnen flogen gegen die verschieden geformten Raumjäger der Organs, die aus dem Weltall vom Superschlachtschiff mit dessen Bordeinheiten verstärkt wurden.
Im Pionierraumer, einer Röhrenkonstruktion, die auf Menschen abstrakt wirkte und nach einer fremdartigen Mathematik konstruiert war, wurden weitere Kampfflieger fertig gestellt. Der Pionierraumer hatte mehrere Baussätze an Bord. Nötigenfalls konnten Teile von ihm abgetrennt oder zerlegt und in autonom operierende Einheiten umgewandelt werden.
Im Himalajagebiet und in Lhasa gerieten die Gencoys mehr und mehr ins Hintertreffen. Androiden fielen, von den Robotern zerstrahlt. Gendogs und andere Kreaturen aus den Labors des Gentec-Konzerns wurden gejagt und zur Strecke gebracht.
Sie entgingen der Ortung nicht. Für einen Menschen war ein Gendog ein furchtbarer Gegner. Gegen einen Kampfroboter hatte er wenig bis nichts zu bestellen. Die Explosion der vom Hype im Marianengraben zu dem im Nyainqêntanglha-Gebirge befindlichen geschickten Bombe versetzte den Organ-Einheiten kurzfristig einen Schock.
Sie überwanden ihn schnell. Der Verlust von Fangor jedoch traf sie schwer. Die Wolfsfrau materialisierte, mit Metallbändern gefesselt, in dem Hype in der Tiefsee. Eine leuchtende Kuppel wölbte sich über der Tiefseestadt, die flächenmäßig hundert Quadratkilometer umfasste.
Gencoys und Genkreaturen bevölkerten sie und arbeiteten eifrig an der Herstellung eines intergalaktischen Transmitters. Um diesen ehrgeizigen Plan zu verwirklichen, war ein massiver Einsatz der Sado-Lords und von Lord Tecs Arbeitskräften notwendig. Von hier aus wollten die Gencoys den zweiten Siegeszug zur Eroberung der Erde antreten.
Die drei in der Kuppelstadt anwesenden Sado-Lords wollten sich jedoch das Vergnügen nicht nehmen lassen, Fangor zu Tode zu schinden.
Die Wolfsfrau sah die drei dunklen Sphären, in denen sich die Methanatmer aufhielten. Sie strahlten Grausamkeit, düstere Drohung und Kälte aus. Die Sado-Lords nährten sich von den Qualen ihrer Opfer und waren bei allen Organ-Rassen verhasst. Nicht einmal die Felsintelligenzen von Gwall'Gor mochten sie, denn selbst ihnen vermochten die Lords Qualen und Schmerzen zuzufügen und taten es auch, wenn sie konnten.
Fangor bebte, auf einer Trage liegend, zeigte jedoch Haltung.
Ein spitzer Tentakel wuchs aus einem der Sado-Lords heraus, dazu eine neunfingrige Klaue.
»Ich habe mir schon immer gewünscht, einen Lykanthropen lebend zu häuten und in seinen Nervenzentren zu wühlen«, zischte der Sado-Lord durch den Sprachumwandler. »Die Stärkung unserer Psyche und das Vergnügen wollen wir uns schon gönnen. Leider haben wir nicht die Zeit, die Wölfin wochenlang leiden zu lassen.«
Die Spitze bohrte sich tief in Fangors Vene und sonderte eine Säure ab. Eine andere Spitze durchstach ein Auge der Lykanthropin. Die Sado-Lords wühlten mit ihren Klauen in ihr und gaben Lustlaute von sich. Sie hüteten sich jedoch, lebenswichtige Organe zu verletzen.
Fangor heulte vor Schmerz laut auf. Die Sado-Lords spritzten ihr Drogen ein, damit sie der Qual länger gewachsen sein sollte. Ihre Klauen und Auswüchse waren mit Wolfsblut beschmiert.
»Wir trennen ihr den Kopf ab, wenn wir mit ihr fertig sind, und schicken ihn nach Lykantrophia, dem Hauptplaneten der Wolfsrasse«, sagte der
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