Gentec X 06 - Die kosmische Föderation
Superfähigkeiten bezahlen musst, ist er zu hoch. Die Technos haben hier eine Unterwasserstadt. Das ist gegen die Auflagen des Großen Rats.«
»Wenn schon.« Er schnippte ein imaginäres Stäubchen von seiner Jacke. »Keiner merkt es. Wir bauen hier einen galaktischen Transmitter, einen Dimensionstunnel. Es handelt sich um eine neue Erfindung, die aus der Zusammenarbeit der Technos und der Sado-Lords entstand. Drei Sado-Lords befinden sich hier und helfen beim Aufbau. Durch eine Zeitverzerrung wird, was Jahre dauert, in kürzester Zeit zur Verfügung stehen. Soll ich dir das Prinzip der Zeitfalte erklären? Es ist die Verwirklichung des uralten Menschheitstraums von der Zeitmaschine.«
»Ich bin keine Physikerin. Auf den Kontakt mit den Sado-Lords verzichte ich gern, nach allem, was mir Ast'gxxirrth von ihnen erzählte. Ich sehe, du hast die beiden noch lebenden Mitglieder des Großen Rats der Gencoys bei dir. Und Jerome Huxley, den selbsternannten Propheten der Gentec-Kirche. Ich dachte, er wäre in New York?«
»Da war er bis vor kurzem, in dem Riesenrochen über dem Yankee-Stadion. Dieser wurde abgeschossen, Huxley hergestrahlt. Eure Einheiten sind auf der Gewinnerstraße, doch das wird nicht viel nützen.«
Ein böses Lächeln spielte um Roy Parkers Lippen.
»Die Raumjäger vom Geschwader der Riesenspinne schießen unsere Drohnen und Rochen ab«, fuhr er fort, als ob das nichts bedeuten würde. »Von der Stratosphäre, in der die Jetstreams dahinbrausen, bis hinunter zur Erde. Ast'gxxirrths Roboter dringen in unsere Hypes vor.«
Er spuckte den Namen des Spiders förmlich aus.
»Wir lassen sie vordringen, wiegen sie in Sicherheit, und dann kommt der große Konterschlag. Unsere Station im Marianengraben finden sie nicht. Wenn der intergalaktische Transmitter eingerichtet ist, das Dimensionstor zu den Bereichen der Sado-Lords, das er gleichzeitig ist, ist es vorbei mit euch. Wir werden euch wegfegen.«
»Bugs«, erschallte es von den beiden Gencoys.
Es handelte sich um den Russen Wladimir Illjitsch Skaputow und die Japanerin Hiroko Kaguwara. Skaputow hatte fettiges schwarzes Haar, einen Zottelbart und einen stechenden Blick. Er war wuchtig und massig gebaut und kleidete sich schmuddelig.
Als Mensch hatte er einen Professoren- und mehrere Doktortitel gehabt und war ein führender Kernphysiker gewesen. Dr. Kaguwara – auch sie hatte mehr als einen Doktortitel – war klein und zierlich. Sie trug einen Kimono und hatte einen Zierstab durch ihren Haarknoten gesteckt.
Die hochkarätige Biochemikerin war wie Skaputow gentechnisch verändert worden. Seither konnte sie Teleskopbeine ausfahren, senkrechte Wände hoch laufen, bei Nacht sehen, Laserstrahlen verschießen, fliegen und noch einiges andere mehr.
Jerome Huxley, der Untergangsprophet, war nicht komplett zum Gencoy umgemodelt worden. Im OP-Saal stellte er eine fremdartige, archaische Erscheinung dar. Er war ein Schwarzer, zwei Meter groß, mit Afrolook-Krause, die ihn noch größer erscheinen ließ, und wirrem Bart. Er trug seinem Auftreten als Prophet gemäß ein blaues Gewand mit dem Gentec-Symbol auf der Brust, war barfuß und hielt einen langen Wanderstab in der Hand.
»Willkommen im Reich der Lebenden, meine Tochter«, leierte er. »Höre die Worte des Großen Tec, dem du fortan dienen sollst. Gencoy One hat dich im letzten Moment gerettet und ist mit dir hierher teleportiert. Er heilte dich von den Miniinsekten in deinem Körper, der Med-Robot tat ein Übriges. Bald sollst du den Chip empfangen, der dich eintreten lässt in Lord Tecs Reich – gepriesen werde sein Name! Doch zuvor brauchen wir dich noch in deiner menschlichen Existenz, damit du vor den Großen Rat der Föderation hintrittst, deine Unterwerfung unter Lord Tec bekennst und zugibst, dass dein Sieg im Duell gegen den früheren Gencoy One mit unlauteren Mitteln errungen wurde und nichtig ist. Damit sind die Gencoys als die herrschende Rasse dieses Planeten anerkannt, die Bugs dienen nur noch als Diener und Ressourcen des Großen Tec.«
»Du bist wahnsinnig!«, sagte ich.
Er beugte sich über mich, zog die Decke weg und legte die Hände auf meine Brüste.
Dabei schloss er die Augen und intonierte inbrünstig: »Oh Tec, Herr des Universums, oberste aller Maschinen, gib mir die Kraft, dieses nichtswürdige Wesen von seinen Irrtümern zu heilen und auf den rechten Weg zu bringen. Sie soll dir gehören. Nita Snipe wird eine Gencoy sein. Sniper gibt es nicht mehr, nur noch Nita-Tec,
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