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Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Titel: Gentec X 06 - Die kosmische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Ängste.
    Sollten die Menschen auf der Schwelle zum Kosmos, unmittelbar bevor sie als Mitglieder der Galaktischen Föderation hinauszogen in die Weiten des Universums, noch ausgelöscht werden?
    Ich zwang mich, nur an die Gegenwart zu denken.
    Huxley wandte sich mir zu. Seine Augen zeigten einen hypnotischen Glanz.
    »Meine Tochter«, sagte er, »höre mich, glaube an Lord Tec. Du wirst alle Qualen und deine nichtige menschliche Existenz hinter dir lassen. Ich lege dir das Universum zu Füßen, Nita-Tec.«
    Er beeinflusste mich tatsächlich. Huxley mochte ein Scharlatan und nicht recht bei Sinnen sein, doch er verfügte über starke suggestive Kräfte und ein Charisma, das selbst mich in seinen Bann zog. Alles in mir schrie danach, den Widerstand aufzugeben.
    Doch ich kämpfte dagegen an.
    Ich bin Sniper! , hämmerte ich mir ein. Die Seele des menschlichen Widerstands. Ich bin ein Mensch. Ich – bin – Sniper.
    Im Geist rezitierte ich meine Ansprache an die Menschheit. Besonders den einen Teil: Ich bin Sniper, die Widerstandskämpferin, die Speerspitze und die Faust gegen die Gencoys. Hoffnungsträgerin der Menschheit. Niemals, niemals, niemals unterwerfen oder ergeben wir uns. Wie bitter die Opfer sind und wie weit und wie hart der Weg, wir werden am Ende siegen.
    Es war ein geistiger Kampf, der mich aufs Äußerste anstrengte. Die Gendogs einige Meter entfernt knurrten. Huxley zeigte Anzeichen von Unsicherheit.
    Sein hypnotischer Blick brannte sich in mein Gehirn. Ich sah den Ring am Ringfinger seiner rechten Hand, eine Technoanfertigung. Über solche Ringe war ich bei meiner Schulung im Superschlachtschiff informiert worden. Sie waren technische Wunderwerke, mit denen man einiges in Gang setzen konnte.
    »Meine Tochter, warum wehrst du dich gegen das Unausweichliche?«, fragte Huxley. »Kind, was habe ich dir getan? Ich bin der Prophet, der dich liebt und dein Bestes will, der dich zum Großen Tec führt.«
    »Verpiss dich!«
    »Tochter!«
    Er hielt mir die Hand vors Gesicht, wollte sie mir auf die Stirn legen. Da schnappte ich, in dem Gerät stehend, zu wie ein bissiger Hund. Mehr konnte ich nicht tun, mit Händen oder Füßen vermochte ich den Hünen Huxley nicht zu erreichen.
    Ich biss ihn in den Ringfinger, so fest ich konnte. Ich hätte ihn, von Stresshormonen hochgepeitscht, abgebissen. Doch Huxley schlug mir hart gegen eine neuralgische Stelle am Kiefer. Meine Zähne öffneten sich.
    Vor Schmerz stöhnend schlenkerte der Prophet seine rechte blutende Hand.
    »Au, du verdammtes Aas! Dreckige Bug, das wirst du bereuen.«
    Auf seinen telepathischen Befehl hin begann sich die Eiserne Jungfrau mit den Injektionsnadeln zu schließen.
    »Ich breche deinen Widerstand! Du wirst mich noch anwinseln!«
    Schon spürte ich die Nadeln auf meiner Haut. Sie drangen leicht ein.
    »Wenn nicht so, dann anders. Der Schmerz wird dich kirre machen. Du bekommst eine Narco-Nadel ins Rückenmark, ein paar Stromstöße ins Gehirn, und dann wollen wir einmal sehen, ob du immer noch widerstehst oder dich mir unterwirfst und den Tec-Glauben annimmst! – Die Qual wird dich läutern.«
    Mein Plan, diesem Fanatiker den Technoring abzunehmen, indem ich ihm den Finger mit diesem abbiss, war misslungen. Blieb mir noch eine Chance? Huxley klemmte die verletzte Hand unter die Achsel des linken Arms. Außer ihm, den Gendogs, den zwei Androiden mit den Laserschwertern und mir war niemand in der Andachtshalle.
    Ich nahm meine ganze Kraft zusammen. Wenn Huxley die Eiserne Jungfrau gedanklich dirigieren konnte, konnte ich es vielleicht auch. Ich konzentrierte mich, vergeblich zunächst, dann noch einmal …
    Die Lehrstunden bei dem Aquarier, die ich zunächst für unnötig gehalten hatte und nur widerwillig mitmachte, trugen Früchte. Ich wendete zudem noch eine Technik an, die uns Chabiri gezeigt hatte.
    Öffnen! Aus!
    Es knirschte. Das Lasergitter vor mir erlosch. Die Nadeln wichen ein wenig zurück. Ich schlängelte mich aus der Eisernen Jungfrau und erreichte mit einem langen, katzenartigen Sprung einen Androiden. Die Implantate pumpten mir Adrenalin ins Blut.
    Ich war fitter denn je.
    Ehe der Androide reagierte, entriss ich ihm das Laserschwert, wirbelte herum und schlug Huxley, der auf mich eindrang, in zwei Hälften. In der Mitte durchgeschnitten, kippte sein Oberkörper weg. Den Ausdruck fassungslosen Staunens in seinem Gesicht würde ich nie mehr vergessen.
    Der Prophet stöhnte: »Tochter, was tust du?«
    »Geh ein zu deinem Tec!«,

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