Gepaeckschein 666
Sie wissen dann auch, wer Ihre Belohnung zu bekommen hat. Kühnast, Sie schreiben mit!“
Nun mußten der Sheriff, Peter und Francis die ganze Geschichte vom Anfang an und bis in alle Einzelheiten erzählen.
Als Peter an die Stelle kam, an der Spitzbart als Kriminalkommissar bei den Pfannroths auftauchte, lehnte sich Kriminalkommissar Lukkas auf seinen Schreibtisch. „Ich weiß ja schon so ziemlich Bescheid, aber jetzt bin ich doch gespannt, woran du gemerkt hast, daß dieser Spitzbart ein Halunke ist und mit der Kriminalpolizei nichts zu tun hat. Hättest du das nämlich nicht gemerkt, wäre der Kerl über alle Berge und das Geld ebenfalls.“
„Irrtum!“ berichtigte Hoteldetektiv Meyer, „nicht das Geld, die Adreßbücher!“
„So gesehen, war das von Ihnen eigentlich gar nicht dumm“, überlegte Francis.
„Schönen Dank für die Anerkennung!“ lachte Herr Meyer von 477, und die Herren Degenhart und Lukkas lachten mit.
„Also wie hast du’s gemerkt?“ fragte der Kriminalkommissar.
„Ich sagte doch, daß der Koffer unter dem Sofa lag, auf dem der Spitzbart die ganze Zeit saß. Gut! Als ich den Koffer hervorholen wollte und mich bückte, und wie ich nach dem Koffergriff unter das Sofa faßte, sah ich die Schuhe des vermeintlichen Kommissars; sie standen dicht vor meiner Nase.“
„Na und?“ fragte Bankdirektor Degenhart.
„Da sagte ich mir, die Schuhe kennst du doch! Sie müssen wissen, wenn man zwei Jahre lang Schuhe geputzt hat, guckt man den Leuten beinahe mehr auf die Füße als ins Gesicht. Also kurz und gut, die Schuhe, die der Spitzbart anhatte, waren aus Schlangenleder, und an der Gummisohle fehlte ein Stück.“
„Das ist wie im Kino!“ platzte der Sheriff dazwischen.
„Das sind die Schuhe, die du geputzt hast, als der Bankraub geschah, fuhr es mir auf einmal in den Kopf! Damals hatte der Kerl allerdings keinen Spitzbart. Als ich wieder aufstand, peilte ich den Burschen also haarscharf an. Und da sah ich, daß der Spitzbart gar nicht echt war. Wenn man genau hinsah, konnte man es erkennen.“
„Alle Achtung!“ meinte Kriminalkommissar Lukkas und paffte eine Rauchwolke in die Luft.
„Ich schließe mich an!“ lächelte Herr Meyer von 477, „alle Achtung!“
„Ebenfalls“, sagte Bankdirektor Degenhart schließlich, „alle Achtung!“
Und dann sagte Kriminalkommissar Lukkas: „Weiter!“ Als die drei Jungen mit ihrer Geschichte fertig waren, sah Peter auf seine Armbanduhr. „Menschenkinder, es ist fünf Minuten nach drei!“
„Entschuldigung, aber dann müssen wir abhauen!“ gab der Sheriff bekannt und wollte schon zur Tür.
„Ich brauche noch Ihre Anschrift, Herr Pfannroth“, meinte Bankdirektor Degenhart. „Und es bleibt dabei, Mister Overseas, daß Sie auf Ihren Anteil bei der Belohnung zugunsten Ihres Freundes Pfannroth verzichten?“
„Dabei bleibt es“, sagte Francis.
„Die Adresse habe ich“, stellte Kriminalkommissar Lukkas fest. „Aber was anderes muß ich euch noch schnell fragen“, er stand auf und spazierte auf die drei Jungen zu, „daß das ganze, trotz allem, ein bodenloser Leichtsinn von euch war, ist euch doch wohl klar?“
Die drei Jungen sagten nichts, aber sie nickten mit den Köpfen.
„Und beim nächstenmal ?“ wollte Kriminalkommissar Lukkas wissen.
„Die Polizei, dein Freund, dein Helfer!“ rief der Sheriff und grinste über sein ganzes Gesicht. „Im übrigen müssen wir jetzt wirklich los!“
„Laßt euch nur nicht k. o. schlagen!“ rief Kriminalkommissar Lukkas noch. Aber das hörten die drei schon nicht mehr.
Sie rannten bereits über den Korridor und an einer Unmenge von Türen vorbei zum Haupteingang.
Als sie dann auf der Straße waren und zu Jimmy in den Wagen sprangen, notierte sich Bankdirektor Degenhart auf Zimmer 247 gerade Peters Adresse, und Kriminalkommissar Lukkas rief: „Informieren Sie die Presse, Kühnast!“
Als Herr Degenhart die Pfannrothsche Adresse in sein Notizbuch geschrieben hatte, verabschiedete er sich.
Kurz vor der Tür blieb er noch einmal stehen, schüttelte den Kopf und sagte: „Famose Bengel, diese drei. Schade, daß man so was nicht irgendwo kaufen kann!“ Dann setzte er sich seinen Hut auf und ging davon.
Mister Overseas fällt vom Himmel -und zwar mitten in die Meisterschaft
Mitten im Stadtpark gab es einen großen runden Platz mit einem Gartenrestaurant und einem Pavillon. Sonntags spielten hier die Musikkapellen der Polizei oder der Feuerwehr, je nachdem, wer an der Reihe
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