Gepflegt
Abstoßung.
Säureschutzmantel im Gleichgewicht
Über der Epidermis liegt mit dem atmungs- und verdunstungsdurchlässigen Hydrolipidfilm eine „natürliche Creme“ aus Schweiß, Talg und toten Hornzellen. Er hat ein gutes Wasserbindevermögen, hält die Haut geschmeidig und schützt sie vor dem Austrocknen und vor Wind und Wetter. An der von Millionen Bakterien besiedelten Hautoberfläche bildet sich aus den vorgefundenen Nährstoffen ein saurer pH-Wert (etwa pH 5), der Krankheitserreger und Schadstoffe abwehrt.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Epidermiszellen bewirkt ein pralles Gewebe. Wird die Hautoberfläche rau und rissig, ist das auf einen durch den verminderten Säureschutzmantel verringerten Wassergehalt zurückzuführen.
Ständiges Reinigen kann deshalb bei der Hautpflege kontraproduktiv sein. Verletzungen und Verbrennungen schädigen Ihre Haut ebenso wie scharfe Laugen und machen sie durchdringbar für Bakterien, Viren und hautfremde Stoffe.
Hautatmung
Die Hautporen als Austrittsstellen der Schweißdrüsengänge sind über den Körper verschieden stark verteilt. Dicht gesät sind sie an Handflächen, Fußsohlen und in den Achselhöhlen. Mit den täglich etwa 1,2 l Schweiß gibt die Haut als Stoffwechselorgan Schadstoffe und Schlacken ab und regelt Wasserhaushalt und Wärmeausgleich. Schwitzt der Körper, wird auf der Hautoberfläche durch Verdunstung eine Kühlung erreicht.
Durch die Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff ist die Haut auch für die Atmung wichtig, wenn auch mit weniger als 1 % der Anteil am gesamten Sauerstoffaustausch an der Atmung gering erscheint. Zu viel Fett an der Hautoberfläche, auch in Form von Cremes, verhindert, dass Schweiß an die Oberfläche gelangt. Der Säureschutzmantel kann sich nicht mehr bilden und die Haut kann nicht atmen.
Die verschiedenen Typen
Zwar ist der Aufbau der Haut bei allen Menschen grundsätzlich gleich, aufgrund verschiedener Faktoren wie Empfindlichkeiten, Erbanlagen, Fett- und Feuchtigkeitsgehalt, Lebensalter und Lebensumstände gibt es aber ganz unterschiedliche Hautzustände: „fettig“, „trocken“, „normal“ oder „empfindlich“ ist vor allem von der Menge und Zusammensetzung der Schweißdrüsen und der Talgproduktion sowie von der Dichte und Struktur der Hornschicht abhängig. Die individuelle Hautpflege richtet sich nach dem Hauttyp.
Hauttest
Legen Sie morgens vor dem Schminken ein dünnes Seidenpapier auf das gereinigte Gesicht und drücken Sie es vorsichtig an. Wenn Sie es wegheben, haben Sie ein Abbild Ihres Hauttyps: Fettflecken auf der ganzen Fläche bedeuten fettige Haut, T-förmige Flecken Mischhaut, und sehen Sie darauf gar nichts, liegt normale oder trockene Haut vor.
Die normale Haut
Die Sekretion der Schweiß- und Talgdrüsen ist bei normaler Haut weder erhöht noch vermindert. Glatt und geschmeidig, unempfindlich, weder zu fettige noch zu trocken, gut durchblutet, mit kaum sichtbaren Poren und ganz selten mit Hautunreinheiten – solch eine problemlose, „pflegeleichte“ und somit normale Haut wünscht sich wohl jeder. Bei der Pflege ist eine gründliche Reinigung wichtig, auf ein Gesichtstonikum kann aber verzichtet werden. Auch zu viel Pflege kann diesen Hauttyp aus dem Gleichgewicht bringen. Wertvolle Öle hingegen pflegen die normale Haut auf schonende Weise.
(© Simone Andress)
Die fettige Haut
Diese feuchtigkeitsarme Haut zeigt sich fett glänzend, großporig und schlecht durchblutet. Sie entsteht durch vermehrte Talgproduktion, die durch den Hormonhaushalt des Körpers bewirkt wird. Verstopfte Poren, die sich entzünden können und dann Pickel und Mitesser verursachen, sind die Folge. Gerade junge Leute in der Pubertät neigen zu fettiger Haut. Keratin als ein wichtiger Bestandteil der Hornschicht bildet eine stabile Schutzschicht aus. Zu viel davon führt ebenfalls zu Hautverstopfungen. Je schlechter die Haut durchblutet ist, desto fettiger wird sie. Bewegung an der frischen Luft, insbesondere bei Regen und Wind, massiert die Haut auf natürliche Weise. Auch Gesichtsmasken tun ihr gut.
Tipp
Bei fettiger Haut sollten Reinigungs- und Pflegeprodukte, die Sand enthalten, gemieden werden, denn sie zerstören den Säureschutzmantel der Haut.
Die trockene Haut
Trockene Haut ist sehr feinporig, glanzlos und so dünn und zart, dass Äderchen an den Wangen durchscheinen. Hervorgerufen wird die fett- und feuchtigkeitsarme Haut durch die Produktion von zu vielen kleieähnlichen Hautschuppen. Vor allem auf
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