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Coco Chanel hat mit Ihrer Betrachtung schon früh einen scharfen Blick bewiesen. Die Haut ist das größte menschliche Organ: Die Schutzhülle des Körpers wiegt bei einem Menschen mit 60 kg Körpergewicht immerhin etwa 20 kg. Das wichtigste Kontaktorgan zur Umwelt verändert sich durch psychische wie physische Einwirkungen. Die Haut lässt uns erröten, erblassen, schwitzen oder sie erzeugt Gänsehaut.
Im Aufbau der Haut gleichen sich alle Menschen. Erbanlagen, Lebensalter und Lebensumstände aber bringen unterschiedliche Hautzustände hervor, die es gilt, ganz individuell zu unterstützen.
Wunderwerk der Natur
Wunderwerk der Natur
Um zu verstehen, wie kosmetische Produkte wirken, muss man die Haut, ihren Aufbau und hautphysiologische Prozesse kennen.
Die menschliche Haut setzt sich aus drei Schichten zusammen: Am tiefsten liegt die Unterhaut (Unterhautfettgewebe), dann folgen die Lederhaut und die Oberhaut, auch Hornhaut genannt. Weil Kosmetika in erster Linie dort ihre Wirkung entfalten, ist vor allem die Oberhaut (Epidermis) kosmetisch interessant.
Schicht für Schicht
• Unterhaut
Einen Schutzwall gegen Druck und Stöße bildet die Unterhaut (Subcutis) aus lockerem Bindegewebe. Wie stark die Unterhaut ist, hängt ganz von Erbanlagen, Alter, Geschlecht, körperlicher Beanspruchung und den aufgenommenen Nährstoffen ab. Die Unterhaut dient dem Wärmeschutz, als Nährstoffreserve und Wasserspeicher. Bei der Cellulitis oder „Orangenhaut“ – vor allem an Oberarmen, Gesäß und Oberschenkeln – ist die Bindegewebshaut locker und mit vielen Fettzellen versehen.
• Lederhaut
Ein Geflecht aus Bindegewebsbündeln und Fasern, die der Haut Elastizität und Festigkeit geben, stellt die Lederhaut dar (Dermis, Eorium). Das dichte Netz an Blutgefäßen darin übernimmt die Durchblutung und Wärmeregulierung. Ob Kälte oder Hitze, ob Trockenheit oder Nässe – in jedem Quadratzentimeter Haut sorgen rund 5 000 Sinneskörperchen und 200 Schmerzrezeptoren als Druck- und Kältepunkte für Impulse an den Organismus, insbesondere das Gehirn. Im erwachsenen Körper zirkulieren etwa 5 bis 6 l Blut, ein Viertel davon ständig in der Haut. Auf diese Weise werden wichtige Nährstoffe für die Bildung der Hautzellen und die Aufrechterhaltung der Hautfunktionen geliefert.
Auch Schweißdrüsen, Talgdrüsen und die Haarwurzeln werden in der Lederhaut gebildet. Schweißdrüsen schwitzen mit steigender Körpertemperatur Feuchtigkeit durch feinste Kanäle an die Oberfläche aus. Haare nähern sich der Außenwelt aus der Lederhaut, leicht schräg eingebettet in Talgdrüsen. Weitere selbstständige Talgdrüsen geben durch dünne Kanäle, die in den Poren enden, Talg an die Hautoberfläche ab.
• Oberhaut
Als eigentliche Schutzschicht, die uns vor Umwelteinflüssen bewahrt, dient die Oberhaut (Hornhaut oder Epidermis). Da sie selbst keine Blutgefäße enthält, wird sie durch die Lederhaut versorgt. Veränderungen im Blut können dabei eine umgebildete Hautzellenproduktion bewirken.
(© Istockphoto.com)
Die sehr dünne Epidermis wird wiederum aus vier Lagen aufgebaut:
• Die unterste Schicht ist die Keimzellschicht (Basalzellschicht). Sie besteht aus Mutterzellen, die durch die ständige Zufuhr von Nährstoffen, Vitaminen und Aufbaustoffen laufend neue Hautzellen ausbilden. Die Tochterzellen werden nach oben gedrückt und verhornen dabei.
• Die Zellschicht liegt als Barriere und Membran zwischen lebenden, wasserreichen Zellen und der „toten“ Hornschicht.
• Als lamellenartig übereinanderliegende Hornplättchen sind die Hornzellen dort zunächst verkittet und werden, durch Bewegung und Reinigung, als einzelne Hornzellen in die Abschilferungsschicht abgestoßen. Die Hornzellen besitzen keine Zellmembran mehr, sondern eine Hornhülle aus Proteinen, die Wasser binden kann (Natural Moisturizing Factor).
• Die Hornschicht macht die Haut undurchlässig für viele physikalische und chemische Einwirkungen. Je nach Lichteinwirkung und mechanischer Beanspruchung (Fußsohlen!) ist sie unterschiedlich dick ausgebildet.
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Tipp
28 Tage lebt eine Zelle von ihrer Entstehung bis zur Abstoßung als Hornschuppe. Bei Schuppenflechte und Ekzemen ist dieser Zyklus auf maximal fünf Tage verkürzt und auch unter Stress leidende Hautzellen werden bereits nach einer Woche abgestoßen. Das führt zu rascherer Zellteilung (vor allem während der Nacht) und wiederum zu rascherer
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