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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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Rauchs zog ab. »Bleib ruhig.«
    Markowitz setzte sich eine Verstärkerbrille auf und glitt dann aus seinem Sitz, um sich unter die Deckung der Flügeltür zu hocken.
    Der Yellowjacket kam zurück. Zweifellos, um sich über seinen Abschuß zu vergewissern. Dem Geräuschpegel konnte Andy entnehmen, daß der Pilot die Schalldämpfer eingeschaltet hatte. Warum auch nicht? Geschwindigkeit war jetzt nicht mehr wichtig.
    Andy spielte an der manuellen Steuerung der Con-cordia herum, um die Fenster dazu zu bringen, sich zu polarisieren, damit er etwas sehen konnte. Es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, um mitanzusehen, wie der Hubschrauber seinen Anflug stoppte, um dann auf der Stelle zu schweben. Einen Block entfernt hing der Yellowjacket wie eine riesige Libelle aus Metall in der Luft, um seinem Opfer den Rest zu geben. Das MG unter seiner Nase drehte sich, den Lauf vorgereckt, als schnüffle er nach Beute.
    Der Yellowjacket schob sich etwas zur Seite, da der Pilot seinen Blickwinkel zu ändern versuchte, um einen Blick durch die offene Tür der Concordia zu werfen. Markowitz bot ihm ein Ziel, als er einen Schritt vortrat und seine Waffe schulterte.
    Selbstmord.
    Doch Markowitz hatte den Zeitpunkt seiner Aktion gut gewählt. Das MG des Yellowjacket zeigte in eine andere Richtimg. Während es sich in seine Richtung drehte, schoß Markowitz. Er wartete das Ergebnis seines Schusses nicht ab, sondern hechtete in den Wagen zurück. Kugeln rissen den Asphalt auf und prallten gegen die Panzerung des Wagens, doch keine erwischte den verwegenen Runner.
    Markowitz, der quer über seinen Sitz lag, konnte nicht sehen, ob sein Schuß getroffen hatte, aber Andy hatte einen Platz in der ersten Reihe. Der Behälter, den das Gewehr abgefeuert hatte, öffnete sich und spie das Netz aus, das sich im Flug ausbreitete. Der Pilot ver-suchte dem Geschoß auszuweichen. Das Netz verfehlte zwar den Rumpf, hüllte jedoch die wirbelnden Rotoren der Maschine ein. Die Rotorblätter peitschten das Netz herum und wickelten es um die Rotornabe. Das Triebwerk des Hubschraubers heulte auf, als es gegen die Strangulierung des Netzes ankämpfte. Rauch quoll aus Abzugsöffnungen, und der Yellowjacket neigte sich zur Seite. Als die Rotoren blockierten, fiel er wie ein Stein vom Himmel. Die Nase prallte zuerst auf, und das Kanzeldach zersplitterte. Durch die Erschütterung des Aufpralls rissen sich die Rotoren aus der Fesselung des Netzes los. Ein Blatt schlug auf den Bürgersteig, verbog sich und stoppte. Der Yellowjacket bockte und drehte sich auf den Rücken, bevor er endgültig auf die Straße krachte. Eine Stichflamme schoß aus dem zerschmetterten Kanzeldach, dann folgte eine ölige Rauchwolke folgte. Sekunden später war das Hubschrauberwrack in Flammen gehüllt.
    »Du hast ihn erledigt.« Andy war verblüfft und wußte, daß er auch so klang.
    »Glaubst du, mein Straßenname wäre leere Prahlerei?«
    Er war überhaupt nicht auf die Idee gekommen, daß Marksman tatsächlich ein Scharfschütze sein könnte.
    Andy hoffte, daß der Pilot schon bei dem Absturz ums Leben gekommen war. Andy hatte sein vorgetäuschter Tod bei einem Cockpitbrand ereilt. Er wünschte niemandem, tatsächlich auf diese Weise zu sterben. »Mußtest du ihn töten?«
    »Meinst du nicht, daß er es herausgefordert hat? Schließlich hat er versucht, uns zu töten. Schon vergessen?« Markowitz zerrte die Kühlbox aus dem rückwärtigen Teil des Wagens. »Komm schon, Junge, hier dürfen wir nicht bleiben.«
    Andy mußte zur Beifahrertür hinauskriechen und kroch gleich wieder zurück, um sein Deck zu holen. Er hatte die Info-Dateien in seine Headware kopiert, aber er würde die Hardware brauchen, wenn er das Zeug entschlüsseln wollte, und das Deck war alles, was ihm dafür zur Verfügung stand. Er hätte das Fuchi fast an die Ork-Gang verloren, als sie es ihm abgenommen hatten, aber er hatte Glück gehabt. Nachdem Kit ihn geheilt und sein Verstand wieder gut genug funktioniert hatte, um sich daran zu erinnern, daß Hab Schiß das Deck fallen gelassen hatte, war er zurückgegangen, um es zu suchen, und hatte es - zu seinem Erstaunen -tatsächlich in der Gasse gefunden. Er konnte nicht darauf hoffen, noch einmal soviel Glück zu haben, wenn er es hier im Wagen ließ.
    In der Zwischenzeit hatte Markowitz die Schlösser der Kühlbox geknackt und den Kasten mit den Medikamenten herausgeholt, und jetzt war er dabei, sich einzelne Röhrchen und Döschen in die Taschen zu stopfen. Er schien die

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