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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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beide abliefern.«
    Markowitz räusperte sich. »Ich hoffe nur, in Ihrem Führerhauptquartier gibt es moderne Folterbänke. Die alten Modelle sind echt unbequem.«
    »Folter?« Andy klang verängstigt.
    »Er versucht dir angst zu machen und mich einzuschüchtern«, sagte Tom zu ihm. »Man wird euch nur ein paar Fragen stellen. Niemand wird irgendwen foltern.«
    »Bist du sicher?« fragte Andy.
    »Du hast meine persönliche Zusicherung, daß es keine Folter geben wird«, sagte Tom. Er gab dieses Versprechen leichten Herzens. Die UCAS-Armee war nicht wie die Aztlaner.
    »Ich bin ja so erleichtert, das zu hören«, sagte Markowitz.
    Tom musterte Markowitz. »Eine private Tracht Prügel danach, von Bürger zu Bürger, ist eine andere Sache.«
    »Ich betrachte das als feste Verabredung«, sagte Markowitz. »Obwohl, wenn Sie sich irren, erwarte ich, daß Sie mir ein wenig Erholungszeit zugestehen, bevor wir uns unterhalten.«
    »Sie werden in bester Verfassung sein müssen«, versprach Tom ihm.
    Andy sah zwischen den beiden hin und her, als betrachte er zwei Wahnsinnige, was vielleicht auch der Fall war. Markowitz brachte Tom derart auf die Palme, wie er es schon lange nicht mehr gewesen war.
    Als das Kommandofahrzeug auf dem Parkplatz neben General Trahns TOZ hielt, wurden sie bereits von Colonel Jordan und einem Quartett seiner weiß behandschuhten Militärpolizei erwartet. Tom übergab Andy und Markowitz dem Colonel.
    »Hallo, Markowitz«, sagte Jordan. »Mal wieder in Schwierigkeiten, wie ich sehe.«
    Markowitz nickte ihm zu. »Anscheinend. Die üblichen Irrtümer, nehme ich an. Wie geht's, Jemal? Was macht die Frau?«
    Es entwickelte sich ein unglaublich harmloses, gewöhnliches Gespräch. Tom hörte verblüfft zu. Jordan wandte sich an Tom und salutierte. »Major, ich entbinde Sie von Ihren Gefangenen.«
    Tom erwiderte den Gruß.
    »Melden Sie sich beim General in seinem Fahrzeug«, sagte Jordan.
    Furlann begleitete Tom in die TOZ. Sie sagte nichts, was Tom nur recht war. Tom war nicht danach, mit ihr zu reden. Ihre herbe, sarkastische Art ähnelte zu sehr der von Markowitz, und Markowitz hatte ihn schon genug Nerven gekostet. Tom ging hinein und suchte sich einen Platz, um dort zu warten, bis der General mit ihm zu reden geruhte. Offenbar war er so sehr damit beschäftigt gewesen, die Vorgänge noch einmal Revue passieren zu lassen, daß er nicht bemerkt hatte, daß Furlann gegangen war. Jedenfalls war sie nicht mehr da, als der General Tom zu sich beorderte. Nach Erledigung der militärischen Formalitäten forderte Trahn Tom auf, Platz zu nehmen.
    »Ich hörte, Sie hätten ein Problem mit der Art und Weise, wie diese Operation durchgeführt wird«, sagte er ohne Vorrede.
    Colonel Lessem würde ihn über Toms Anruf in Kenntnis gesetzt haben. »Nichts gegen das Oberkommando, Sir, aber die Truppen scheinen sich außerhalb der Parameter dieser Operation zu bewegen.«
    »Inwiefern außerhalb? Die Verantwortung liegt bei den Kommandeuren der einzelnen Einheiten. Sie scheinen deren Urteilsvermögen in Frage zu stellen. Was ist Ihr Problem, Rocquette?«
    Trahn schüttelte traurig den Kopf. »Dies ist weder eine Übung noch eine Aufräumaktion nach einer ungesetzlichen Policlub-Ausschreitung. Dort draußen wartet ein großer und feindseliger Pöbelhaufen, der die Gesundheit und Sicherheit der Bürger bedroht, die zu schützen Sie geschworen haben. Immerhin ist es die Hauptstadt unseres Landes, die sich Randolph und seine undankbaren Anhänger ausgesucht haben, um sie zu verwüsten. Sie können unmöglich glauben, daß halbe Maßnahmen reichen. Halbe Maßnahmen kosten Sie das Leben, wenn die andere Seite alles gibt, und es gibt absolut keinen Grund zu glauben, daß die Aufrührer nicht alles geben. Verlangen Sie von unseren Soldaten, daß sie sich das Fell über die Ohren ziehen lassen?«
    »Nein, Sir. Das habe ich absolut nicht damit sagen wollen.«
    »Sie waren bei der Einsatzbesprechung anwesend, Rocquette. Sie wissen, daß unsere Truppen dem Pöbelhaufen zahlenmäßig stark unterlegen sind. Wir müssen alle unsere Vorteile geltend machen. Einer dieser Vorteile ist die Einheit unserer Kommandostruktur, Major. Wir können es uns nicht leisten zu debattieren. Das würde uns schwächen, aufhalten und auseinanderdividieren. Und wenn das geschieht, werden gute Soldaten sterben. Wollen Sie das?«
    »Nein, Sir. Aber dort draußen sterben bereits Leute, General.«
    »Leute, die sich außerhalb des Gesetzes gestellt

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