Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
Vom Netzwerk:
Kern der Einheit verlassen, die Einsatzgruppe Kemper genannt wird. Sie haben gerade Bilder ihrer Infanteriekampfwagen vom Typ MacAuliffe gezeigt, die auf der Route 95 unterwegs sind. Diese MacAuliffes sind recht wirkungsvolle Panzerfahrzeuge.« Grace: »Panzerfahrzeuge? Sie haben Panzer?« Blitzer: »Nein, nur IKWs. Leicht gepanzerte Fahrzeuge. Aber die Einheit im Süden, Einsatzgruppe Lessem, hat das 131. Schwere Bataillon der 100. Panzerdivision. Die haben Panzer. Richtig schwer gepanzerte Fahrzeuge.«
    Grace: »Schwer gepanzerte Fahrzeuge? Also Schwebepanzer?«
    Blitzer: »Schwere Panzer können auch Schwebepanzer sein, aber die Kampfbataillone der 100. Panzerdivision sind mit kettengetriebenen M2B2s und IKWs vom Typ Ranger ausgerüstet. Der Division ist eine Kompanie Schwebepanzer zugeteilt, die jedoch im Augenblick im Raum Chicago im Einsatz ist. Der Einsatz von Panzerfahrzeugen mag umstritten sein, aber vielleicht noch ungewöhnlicher ist die Aufstellung des Provisorischen Sonderressourcen-Bataillons 7711, einem zusammengewürfelten Konglomerat aus ferngelenkten Einheiten und Einheiten des Thaumaturgischen Korps, das als Einsatzgruppe Rocquette operiert. Wir wissen über diese Einheit kaum mehr als den Namen, aber wir können mit Sicherheit annehmen, daß sie für den Feuer-Zwischenfall auf der George Mason Bridge verantwortlich war.« ‹ ‹ ‹ ‹ ‹

17
    Als Andy Tom Rocquette in seinem gepanzerten Fahrzeug gesehen hatte, war er bereit gewesen, alles zu hm, um den Soldaten zu entkommen. Sicher, Tom war auch ein Soldat, aber er war auch Andys Halbbruder. Das mußte doch etwas wert sein, oder? Tom hatte sich Andy gegenüber früher zwar nie besonders freundlich verhalten, aber auch nicht feindselig. Andy war ziemlich sicher, daß Tom ihn mochte.
    Natürlich war Andy da nur ein Kind gewesen und kein SINloser Streuner, dessen Cyberdeck von den Soldaten konfisziert worden war.
    Andy hatte zwar nicht gewußt, was auf ihn zukam, als er Tom Rocquette anrief, aber er hatte jedenfalls auf einen enthusiastischeren Empfang gehofft. Tom war zwar nicht offen feindselig gewesen wie die anderen Soldaten, aber er war kalt und distanziert. Er schien nicht zu glauben, daß Andy Andy war, was nicht unverständlich war. Als sie in Toms Panzerfahrzeug saßen und weiß der Henker wohin unterwegs waren, tat Andy sein Bestes, um seinen Halbbruder davon zu überzeugen, daß er tatsächlich noch lebte und kein Schwindler war, indem er über die Zeit redete, als sie sich kennengelernt hatten.
    Bedauerlicherweise schien Markowitz seine Versuche, Tom für sie einzunehmen, mit Gewalt sabotieren zu wollen.
    »Soldaten gegen Bürger«, sagte Markowitz. »Tolle Schau. Haben Sie sich Nazi-Ausbildungsfilme angesehen?«
    Die spärliche Beleuchtung im Innern des Fahrzeugs erschwerte es Andy, in Toms Gesichtsausdruck zu lesen, als dieser tonlos fragte: »Nazi?«
    »Ja, Sie wissen schon, im Stechschritt für das Reich, und die Absätze auf alles, was sich querstellt. Platz für die Herrenrasse und aus dem Weg mit den niederen Kreaturen. In die Lager mit den lästigen genetisch Unerwünschten, wo man sich so mit ihnen befassen kann, wie es sich gehört. Wandern die Marschierer dorthin? In Lager?«
    »Seit '07 gibt es keine Nazis mehr«, sagte Tom ruhig. »Gehört Geschichte zu den Dingen, über die Sie ermitteln? Sie scheinen eine ganze Menge über untergegangene politische Systeme zu wissen.«
    »Namen ändern sich, schwarze Herzen nicht«, erwiderte Markowitz. »Und warum sollte ich mich nicht in der Geschichte auskennen? Konkreter ausgedrückt: Sollten Sie sich nicht damit auskennen? Noch konkreter ausgedrückt: Ich erkenne Gewalt, wenn ich welche sehe. Und selbst wenn die Motive lauter wären, was diese Soldaten dort draußen tun, ist illegal.«
    »Aha. Sie sind kein Historiker, sondern Anwalt. Ist es das, Mr. Markowitz?«
    »Warum wollen Sie mich imbedingt in eine Schublade einordnen?« fragte Markowitz. »Nichts für ungut, spielt keine Rolle. Ein Mann in meinem Beruf muß sich mit dem Gesetz auskennen, wenn er zurechtkommen will, und das tue ich. Ich weiß zum Beispiel, daß es illegal ist, das Militär der UCAS gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen.«
    Das hatte Andy nicht gewußt.
    »Ohne einen Befehl des Präsidenten«, sagte Tom.
    Auch das hatte Andy nicht gewußt.
    »Und haben Sie einen?« fragte Markowitz.
    Tom nickte. »Zufälligerweise ja.«
    »Dann kann ich nur sagen, Gott stehe uns allen bei. Die Nazis sind nicht tot, und wir

Weitere Kostenlose Bücher