Geraubte Herzen
sich: »Ich hole eine Lasagne, und ich serviere dazu Rotwein. Keinen schlechten Wein, aber einen etwas ökonomischeren als die, die normalerweise meine Tafel zieren. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir da behilflich sein.«
Sie lächelte. »Kann ich. Ein guter Rotwein? Wie viel wollen Sie ausgeben?«
Er versuchte, sich daran zu erinnern, was er in seinem Keller hatte und wie viel er dafür ausgegeben hatte. »Ich würde sagen, nicht mehr als fünfzig Dollar die Flasche.« Er wartete geduldig, bis sie zu lachen aufgehört hatte. Als sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie sich die Augen wischen konnte, sagte er: »Was würden Sie für einen moderaten Preis halten?«
»Es gibt wunderbare Weine, die pro Flasche weniger als zehn Dollar kosten.« Sie zögerte, als fürchtete sie sich, noch mehr zu sagen.
»Sprechen Sie weiter«, ermunterte er sie.
»Um die Wahrheit zu sagen, wenn ich mir überhaupt einmal einen Wein leiste, dann einen Citra. Das ist ein roter Tafelwein, den es im Lebensmittelgeschäft gibt, und er ist ziemlich gut.«
»Citra.« Er schrieb sich den Namen auf.
Sie rutschte unruhig herum. »Mr. Givens, ich glaube, das war keine gute Idee. Lassen Sie uns einen anderen Wein suchen.«
»Und warum keinen Citra?«
Sie sah nicht schuldbewusst aus, eher verlegen. »Es ist eine große Flasche.«
»Wie groß? Drei Liter?«
»Nein, eine Nummer kleiner. Und er kostet …« Sie wand sich. »Sieben Dollar die Flasche.«
»Aber Sie mögen ihn. Okay. Danke.« Der Citra war es. Er schaute auf seinen Menüplan. »Ich habe Salat, Sauerteigbrötchen und einen Dip. Außerdem grüne Bohnen mit Mandelblättchen. Fällt Ihnen noch irgendetwas ein?«
»Ein Nachtisch?«
»Zabaglione mit Erdbeeren.« Er wartete, dass sie vor Begeisterung aufschrie.
Stattdessen starrte sie ihn an, als hätte sie nie etwas von Zabaglione gehört.
»Sie wissen schon. Eier, Zucker, Marsala, alles zusammenrühren und kalt stellen …« Sie schien ernstlich verstört, und er machte ein finsteres Gesicht. »Was würden Sie vorschlagen?«
»Sir, ich hoffe, Sie vergeben mir, aber ich bekomme hier im Büro einiges mit. Ich habe mit diesem armen Mädchen vom Auftragsdienst gesprochen, und ich denke, ich weiß, mit wem Sie sich treffen, und ich denke, Sie sollten das nicht tun. Aber wenn Sie so richtig den Schurken geben wollen, dann geben Sie dem armen Mädchen etwas mit Schokolade.«
Er wusste nicht, ob er auf die Kritik an seinem Falschspiel reagieren sollte oder auf die an seinem Menüplan. Aber sie wartete gar nicht, bis er sich entschied. »Sie können natürlich auch Ihre Zabaglione nehmen. Es gibt möglicherweise Frauen, die keine Schokolade mögen, aber die meisten von uns sind verrückt danach.«
»Und was für Schokolade?«
»Schokoladencreme, Schokoladenkuchen, Schokoladentorte …« Meredith machte halb die Augen zu, als schwelge sie in ekstatischen Erinnerungen. »Als mein Mann und ich uns kennen gelernt haben, hat er mich in ein nettes Lokal eingeladen, und am Ende gab es diesen Schokoladenkuchen mit Schokoladencremefüllung und Schokoladenglasur. Ich dachte, ich muss vor Glück in Ohnmacht fallen.« Sie stand auf. »Vergessen Sie die Blumen nicht.«
»Sicher, die Blumen.« Er machte sich eine Notiz. »Was haben die Frauen nur immer mit Blumen?«
»Den meisten von uns fehlt es im Leben an Schönheit. Ist sonst noch irgendetwas?«
»Das sollte reichen.« Er griff zum Telefon und hörte im Geiste so deutlich, wie Hope ihn ermahnte, dass er sich fast umgedreht hätte, um zu sehen, ob sie da war. Sie war nicht da, aber er gehorchte trotzdem. »Danke für Ihre Hilfe, Meredith.«
»Gern geschehen, aber … ich denke trotzdem, dass Sie ein Schuft sind, dem Mädchen nicht die Wahrheit zu sagen.«
Er sah sie viel sagend an und sagte: »Meredith!«
Sie schnappte nach Luft und ergriff die Flucht.
Er schaute ihr nach. Er wusste, dass er ein Schuft war, weil er Hope nicht die Wahrheit sagte, und je länger er es unterließ, desto schwieriger würde das Geständnis werden. Aber er hatte den Augenblick genau geplant. Das hatte er wirklich. Er würde warten, bis sie nackt in seinen Armen lag. Es ihr zu sagen, wenn sie anschmiegsam und befriedigt von seinen Liebeskünsten war, garantierte ihm, dass sie ihm ohne Widerworte verzieh. Er konnte es förmlich sehen …
»Hey, alter Bursche!« Jason Urbano schlug im Hereinkommen
an den Türstock. »Irgendwem eine Herzattacke verpasst?«
Zack fuhr hoch und starrte ihn an. Er war noch ganz
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