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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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benommen von seinem Tagtraum, erschüttert über das unvermittelte Ende und schlagartig schuldbewusst, denn die lüsternen Gedanken mussten ihm ins Gesicht geschrieben stehen. »Was? Nein!«
    »Worüber hast du dann nachgedacht? Du siehst so verflucht schuldbewusst aus.«
    »Nichts. Ich habe einfach so überlegt.« Zack schob die Akten herum und machte ein strenges Gesicht.
    Was Jason nicht täuschen konnte, denn er setzte sich auf den Stuhl an Zacks Schreibtisch und rutschte herum, als wolle er sich häuslich einrichten. »Vielleicht hast du ja an … heute Abend gedacht.« Er trillerte richtiggehend. »Vielleicht hast du ans … Liebemachen gedacht.« Er sprach gedehnt und grinste unverschämt, Zack wusste, dass er aufgeflogen war.
    »Ich habe über die Firma nachgedacht«, sagte Zack mit vernichtendem Hochmut.
    »Aber sicher.« Jason beugte sich über den Schreibtisch. »Als ich mit dir gewettet habe, dass du keine zehn Tage lang nett sein kannst, hätte ich nie gedacht, dass du das ernst nimmst und gleich einen heißen Feger vom Auftragsdienst umgarnst.«
    »Sie ist kein heißer Feger. Ich meine, heiß ist sie schon, aber sie …« Zack geriet bei dem Versuch, seinem feixenden Kumpel Hope zu beschreiben, völlig durcheinander. Grimmig sagte er: »Meredith wird sich für eine ganze Menge zu rechtfertigen haben.«
    »Nein. Ich habe an der Tür gelauscht.« Jason imitierte Meredith mit Falsettstimme. »Vergessen Sie die Blumen nicht.«

    Jasons Hänseleien ließen Zack alle ehrenwerten Ambitionen vergessen. »Du wirst mir die hundert Dollar bezahlen müssen, Freundchen .«
    Jason grinste affektiert. »Denkste! Ich habe gehört, du hast vor ein paar Tagen Mrs. Spencer gefeuert.«
    »Ich habe sie wieder eingestellt«, sagte Zack abgehoben. »Aber du warst boshaft. Ich habe gewonnen.«
    Zack spielte seine Trumpfkarte aus. »Ich habe mich bei ihr entschuldigt.«
    Jason schnappte nach Luft und schlug die Hand ans Herz. »Du? Und dich entschuldigen? Das ist ja fast schon erschreckend. Du tust wirklich alles, um eine Wette zu gewinnen. Okay, den einen Schnitzer lasse ich dir durchgehen. Aber nur diesen einen, denn seien wir ehrlich, du musst noch bis zu dem Hockeyspiel am Sonntag durchhalten - zu dem du erscheinen wirst, erinnerst du dich? - und das, ohne irgendjemandes Leben zu ruinieren.« Er grinste blöde. »Das schaffst du nie.«
    »Doch, das schaffe ich.«
    »Keine Chance.«
    »Ich schaffe das«, sagte Zack noch einmal. Solange er Hope hatte, konnte nichts schief gehen.

12
    Hope stand vor der breiten Eingangstür des Givens-Hauses und richtete ihren Wollschal. Jetzt, da sie für Mr. Wealaworth arbeitete, konnte sie sich vielleicht ein paar neue Sachen kaufen …
    Sie drückte fest auf den Klingelknopf.
    Sie musste aufhören, über solche Nebensächlichkeiten
nachzudenken. Sie brauchte das Geld, um nach ihrer Familie zu suchen. Ihr Aussehen spielte keine Rolle.
    Abgesehen davon … Griswald öffnete die Tür und betrachtete sie mit dankenswerter Anerkennung. Er schien sie zu mögen, so wie sie war.
    Sein Schweigen zählte so viel wie der Willkommensgruß jedes anderen Mannes, denn seine Augen leuchteten, und ein Lächeln spielte um die strengen Konturen seines Mundes.
    Er hatte auf den formellen Aufzug aus schwarzer Hose und gestärktem Hemd verzichtet und trug stattdessen anliegende Bluejeans und ein weißes T-Shirt. Ein entlegener Winkel ihres Hirns fragte sich, ob er die Sachen angezogen hatte, damit sie sich in ihren abgetragenen Kleidern wohler fühlte. Falls ja, dann funktionierte es nicht, denn das T-Shirt verbarg seine muskulöse Brust mit der Spitzfindigkeit eines glitzernden Weihnachtspapiers. Die kurzen Ärmel schnitten genau über den Bizeps, der sich spannte und wie Lava unter seiner Haut floss, als er ihre Hand ergriff und sie ins Haus zog. Ja. Er machte definitiv Krafttraining.
    Diese Jeans. Ihr war nicht klar gewesen, wie lang seine Beine waren. Dabei waren sie das schon letztes Mal gewesen. Aber irgendetwas an der verwaschenen Jeans zog ihren Blick von seinen braun beschuhten Füßen zu der Beule an seinem Hosenschlitz.
    Lange Beine. Lange Beule.
    Sie machte die Augen zu, vertraute darauf, dass er sie sicher führte und versuchte, ihre fehlgeleiteten Gedanken unter Kontrolle zu bekommen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er.
    Er bemerkte jede Kleinigkeit sofort. Eine Eigenschaft, vor der man sich hüten musste. »Ich bin eine Pfarrerstochter.«

    »Ja, das haben Sie erzählt.« Er zog ihr die

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