Gesammelte Werke 1
gewiss sagen: Es hat ihm Spaß gemacht und er wollte nichts lieber tun, als mit den Kopflern zu arbeiten; er hatte bereits sehr erfolgreich mit den Kopflern gearbeitet, aber man hat ihn aus unerfindlichen Gründen nicht weiter mit ihnen arbeiten lassen … Zum Teufel, wäre es da verwunderlich, dass ihm die Geduld reißt, er auf seinen Stab Z pfeift und auf die KomKon, auf die Disziplin? Auf alles pfeift und zur Erde zurückkehrt, um ein für alle Mal zu klären, warum man ihn nicht die Arbeit tun lässt, die er liebt, und wer, das heißt welche Person, ihn sein Leben lang daran hindert? Wen er zur Rechenschaft ziehen kann für das Scheitern seiner lang gehegten Pläne, für die fünfzehn Jahre, die er an eine schwere, ungeliebte Arbeit verschwenden musste - fünfzehn Jahre, in denen er nicht verstand, was vor sich ging und warum. Und dann also ist er zurückgekehrt!
Ist zurückgekehrt und sofort auf meinen Namen gestoßen. Hat sich erinnert, dass im Grunde ich bei seiner ersten Arbeit
mit den Kopflern Pate gestanden hatte, und herausfinden wollen, ob ich nicht vielleicht auch beteiligt gewesen war an dieser unerhörten Sache, dass man einen Menschen von der Arbeit fernhält, die er am liebsten macht. Und so hat er mit Hilfe eines einfachen Tricks herausgefunden, dass ich nichts damit zu tun hatte: dass ich in der Zeit mit der Abwehr von Landeoperationen beschäftigt und über die Arbeit mit den Kopflern gar nicht im Bilde war.
So zum Beispiel ließ sich das Videofongespräch erklären. Aber nur dieses Gespräch und weiter nichts. Weder die seltsame Geschichte mit Tristan noch die seltsame Sache mit Maja Glumowa, und schon gar, warum sich Lew Abalkin zurzeit versteckt hielt. Denn wäre meine Hypothese richtig, müsste Abalkin, im Gegenteil, jetzt durch die KomKon ziehen und wild auf alle einschlagen, die ihm geschadet haben - wie man es von einem unbeherrschten Mann mit den Nerven eines Künstlers erwartet. Und doch machte meine Hypothese Sinn, es ergaben sich einige praktische Fragen daraus, und ich beschloss, sie Seiner Exzellenz zu stellen. Vorher jedoch galt es, Sergej Pawlowitsch Fedossejew anzurufen.
Ich schaute auf die Uhr: 21.51. Hoffentlich hatte sich der Alte noch nicht schlafen gelegt.
Doch Fedossejew war noch wach; etwas befremdet, als könnte er mich nicht erkennen, schaute er vom Bildschirm auf den Journalisten Kammerer. Der Journalist Kammerer erging sich in Entschuldigungen, dass er zur Unzeit anrief. Die Entschuldigungen wurden angenommen, doch der Ausdruck des Befremdens wich nicht von seinem Gesicht.
»Ich habe wirklich nur ein, zwei Fragen an Sie, Sergej Pawlowitsch«, sagte der Journalist Kammerer fürsorglich. »Sie haben sich doch mit Abalkin getroffen?«
»Ja. Ich habe ihm Ihre Nummer gegeben.«
»Entschuldigen Sie, Sergej Pawlowitsch … Er hat mich gerade angerufen und sehr merkwürdige Dinge gesagt …« Der
Journalist Kammerer hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden. »Ich hatte den Eindruck … Ich weiß, es ist wahrscheinlich Unsinn, aber es könnte doch sein, … dass … er Sie vielleicht missverstanden hat …«
Der Alte horchte auf. »Was meinen Sie?«, fragte er.
»Sie haben ihm doch sicher von mir erzählt … Ich meine, von unserem Gespräch.«
»Natürlich. Aber ich verstehe Sie nicht, sollte ich es etwa nicht erzählen?«
»Doch, doch, das ist es nicht. Aber er hat Sie anscheinend falsch verstanden. Sehen Sie, wir haben einander fünfzehn Jahre lang nicht gesehen. Und da, kaum dass er Guten Tag gesagt hat, fängt er an, mich mit beißendem Sarkasmus dafür zu loben, dass ich … Kurzum, er hat mich beschuldigt, seine führende Rolle, seine Verdienste bei der Arbeit mit den Kopflern für mich selbst zu beanspruchen! Ich kann Ihnen nur versichern, dass es dazu keinen, nicht den geringsten Anlass gibt … Verstehen Sie, ich befasse mich nur als Journalist mit dieser Sache, ich bringe es an die Öffentlichkeit, nichts anderes habe ich im Sinn.«
»Erlauben Sie, junger Mann, erlauben Sie!« Der Alte hob die Hand. »Beruhigen Sie sich bitte. Selbstverständlich habe ich ihm nichts dergleichen gesagt. Schon allein deshalb nicht, weil ich von dieser Sache gar nichts verstehe.«
»Nun … vielleicht haben Sie etwas nicht ganz exakt formuliert …«
»Erlauben Sie, ich habe überhaupt nichts dergleichen formuliert! Ich habe ihm gesagt, dass ein gewisser Kammerer ein Buch über ihn schreibt und sich um Material an mich gewandt hat. Der Journalist hat die und die
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