Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gesammelte Werke 1

Titel: Gesammelte Werke 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Strugatzki Boris
Vom Netzwerk:
heißt: unbekannt?

    KAMMERER: Das heißt: Komow und Gorbowski können sich nicht erinnern, was in den Lücken passierte. Sie haben keinerlei Lücken bemerkt. Und das Fonogramm zu rekonstruieren ist unmöglich. Es ist nicht gelöscht, es ist einfach vernichtet. In den Bereichen mit den Leerstellen ist die Molekularstruktur zerstört.
    GLUMOW: Eine seltsame Art, Verhandlungen zu führen.
    KAMMERER: Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Pause.
    GLUMOW: Und was soll jetzt werden?
    KAMMERER: Vorläufig wissen wir zu wenig. Und überhaupt gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir lernen, neben ihnen zu koexistieren. Oder wir lernen es nicht .
    GLUMOW: Es gibt eine dritte Möglichkeit.
    KAMMERER: Bleib ruhig. Es gibt keine dritte Möglichkeit.
    GLUMOW: Doch, es gibt eine! Sie werden nicht lange mit uns fackeln!
    KAMMERER: Das ist kein Argument.
    GLUMOW: Es ist ein Argument! Sie haben den Weltrat nicht um Erlaubnis gefragt! Sie befassen sich seit vielen Jahren insgeheim mit der Verwandlung von Menschen in Nichtmenschen! Sie führen Experimente an Menschen durch! Und sogar jetzt, wo sie entlarvt wurden, kommen sie zu Verhandlungen und erlauben sich …
    KAMMERER (unterbricht ihn) : Das, was du vorschlagen willst, kann man entweder offen tun - dann wird die Menschheit Zeuge ganz abscheulicher Gewalttaten - oder insgeheim, niederträchtig und hinter dem Rücken der Öffentlichkeit.
    GLUMOW (unterbricht ihn) : Worte, nichts als Worte! Es geht aber darum, dass die Menschheit keine Brutstätte für Nichtmenschen sein darf. Und erst recht kein Versuchsobjekt für ihre verdammten Experimente! Verzeihen Sie, Big Bug, aber Sie haben einen Fehler gemacht. Sie hätten weder Komow noch Gorbowski in diese Sache einweihen sollen.
Sie haben sie in eine dumme Situation gebracht. Es handelt sich um eine Angelegenheit der KomKon 2 und fällt in unsere Zuständigkeit. Ich glaube, auch jetzt ist es noch nicht zu spät. Nehmen wir es auf unsere Kappe.
    KAMMERER: Toivo, woher hast du diese Xenophobie? Das sind doch keine Wanderer oder Progressoren.
    GLUMOW: Ich habe das Gefühl, dass sie noch schlimmer als Progressoren sind. Sie sind Verräter, Parasiten. Wie die Wespen, die ihre Eier in Raupen ablegen. Pause.
    KAMMERER: Rede nur. Sprich dich aus.
    GLUMOW: Ich werde nichts weiter sagen. Es hat keinen Sinn. Seit fünf Jahren bin ich unter Ihrer Leitung mit dieser Angelegenheit befasst, und seit fünf Jahren irre ich wie blind umher. Sagen Sie mir doch wenigstens jetzt: Wann haben Sie die Wahrheit erkannt? Wann haben Sie begriffen, dass es nicht die Wanderer sind? Vor sechs Monaten? Vor acht?
    KAMMERER: Vor weniger als zwei.
    GLUMOW: Trotzdem: vor ein paar Wochen. Ich verstehe, Sie hatten Ihre Gründe, wollten mich nicht in alle Einzelheiten einweihen. Aber wie konnten Sie mir verheimlichen, dass sich das Objekt selbst geändert hatte? Wie konnten Sie sich erlauben, mich dazu zu bringen, dass ich mich zum Narren machte? Dass ich mich vor Gorbowski und Komow zum Narren machte. Ich möchte vor Scham in den Boden versinken, wenn ich nur daran denke!
    KAMMERER: Kannst du dir nicht vorstellen, dass es auch dafür einen Grund gab?
    GLUMOW: Kann ich. Aber das hilft mir nicht. Ich kenne den Grund nicht und kann ihn mir nicht einmal vorstellen. Und Sie, Big Bug, sehen nicht so aus, als wollten Sie ihn mir mitteilen! Nein, ich habe genug. Ich bin für die Arbeit mit Ihnen nicht geeignet. Lassen Sie mich gehen; ich gehe sowieso.

    Pause.
    KAMMERER: Ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen - zuerst, weil ich nicht wusste, was wir mit dieser Wahrheit anfangen sollten. In Klammern: Ich weiß es zwar auch jetzt noch nicht, aber die Last der Entscheidungen liegt jetzt bei anderen.
    GLUMOW: Sie brauchen sich nicht zu rechtfertigen, Big Bug. KAMMERER: Schweig. Du schaffst es doch nicht, mich in Wut zu bringen. Du liebst die Wahrheit sehr? Jetzt bekommst du sie. Die ganze Wahrheit.
    Pause.
    KAMMERER: Dann schickte ich dich ins Institut der Sonderlinge. Und wieder musste ich warten.
    GLUMOW (unterbricht ihn) : Was hat hier …
    KAMMERER (unterbricht ihn) : Ich habe gesagt - schweig! Die Wahrheit zu sagen ist nicht leicht, Toivo. Ich meine damit nicht, sie jemandem schonungslos und geradeheraus ins Gesicht zu sagen, wie man das gern tut, wenn man jung ist. Nein, ich meine, sie jemandem wie dir beizubringen, einem zwar unerfahrenen, aber selbstsicheren jungen Mann, einem, der alles weiß und alles versteht. Schweig und hör zu. Pause.
    KAMMERER: Dann erhielt ich

Weitere Kostenlose Bücher