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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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an zu glucksen, als
hätte ich etwas sehr Komisches gesagt, und lachte immer noch, als er mich am
Hotel absetzte. Burt Delaware war ein reizender Kerl, aber die Überarbeitung
schien seinem Kopf nicht sehr gut zu tun. Harry sah von seinen Magazinen auf,
als ich an die Theke trat und verschämt lächelte.
    »War das Bad erfrischend?«
    »Herrlich! Keine Sekunde
langweilig.«
    »Mögen Sie vielleicht einen
Kaffee? Ich kümmere mich immer persönlich um meine Gäste.«
    »Danke.«
    »Ich lasse ihn auf Ihr Zimmer
bringen.« Er lächelte träge. »Wie finden Sie eigentlich einen Mann, der
vielleicht nicht sehr groß, aber sehr potent und erfahren ist?«
    »Widerstehlich«, sagte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Und ich
wollte ihn schon selbst hochbringen!«
    »Vielleicht kann Dumbo das
machen?«
    »Erst morgen wieder. Heute hat
sie schon einmal funktioniert.«
    »Das können Sie dreimal sagen«,
fauchte ich und ging. Ich keuchte hoch in mein Zimmer, duschte und zog mich an,
Jeans und Pullover. Wenn die Chance bestand, daß ich noch einmal entführt
werden sollte, dachte ich, mußte ich schleunigst zum nächsten Keuschheits-Shop
gehen und mir einen entsprechenden Gürtel kaufen. Kaum hatte ich mir die Haare
gebürstet, als es an der Tür klopfte. Ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte,
kam mit einem Tablett herein. Er sah ziemlich gut aus, hatte kurzgeschnittenes
blondes Haar und dunkelblaue Augen.
    »Der Kaffee«, verkündete er.
»Ich war Harry einen Gefallen schuldig, deshalb habe ich ihn gebracht.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Zucker, Milch?«
    »Nur Milch, vielen Dank.«
    »Ich heiße Lou Rogers. Ich
nehme an, Sie haben noch nie von mir gehört?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Ich bin ein großer Fan von
Ihnen.« Er lächelte, zeigte weiße, ebenmäßige Zähne. »Ich kenne alle Ihre
Nummern auswendig.«
    »Wie nett«, meinte ich höflich,
dann zwickte es mich plötzlich im Magen. »Für wen halten Sie mich eigentlich?«
    »Für Sophie Ventura, wen
sonst?«
    »Ich heiße Mavis Seidlitz«,
sagte ich rasch.
    »Aber sicher«, beruhigte er.
»Ich verstehe. Harry hat mir gesagt, Ihre Anwesenheit ist ein großes Geheimnis.
Aber mir können Sie trauen. Ich werde keinem etwas verraten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Harry
trauen kann«, sagte ich niedergeschlagen. »Er meint, ein Geheimnis ist keines,
wenn er es nicht mit Gott und der Welt teilen kann.«
    »Ich kann Tricks«, sagte er.
»Wollen Sie ein paar sehen?«
    »Jetzt nicht, vielen Dank.«
    »Dauert nur einen Augenblick.«
    Er zog ein Klappmesser aus der
Tasche und ließ es aufschnappen. Dann schnitt er sorgfältig zwei tiefe Rillen
in die Tischplatte.
    »Was soll denn das für ein
Trick sein?«
    »Nehmen wir mal an, das war Ihr
Gesicht?« Er lächelte schüchtern. »Ich will Sie nicht in Verlegenheit bringen,
Sophie, aber wenn das nun Ihre Brust gewesen wäre?«
    »Sind Sie total verrückt
geworden?« Mir zitterte die Stimme.
    »Nur eine freundliche Warnung.
Wir wollen Delaware eins auswischen, nicht Ihnen. Aber wenn ich Ihnen etwas
tue, dann trifft ihn das vielleicht noch mehr, meinen Sie nicht?«
    »Sind Sie ein Gangster?«
krächzte ich.
    »So ungefähr.« Er lächelte
wieder. »Wissen Sie, was Sie am besten tun? Zerreißen Sie ihren Vertrag mit
Delaware und machen Sie Ihre Platten bei uns. Wir geben Ihnen einen besseren Vertrag
und verkaufen noch mehr von Ihren Platten.« Er zwinkerte aufmunternd. »Und Sie
können nachts schlafen, ohne von mir und meinem Messer zu träumen!« Er machte
eine ruckartige Bewegung, dann steckte das Messer zitternd zwischen meinen
Füßen im Boden. Aufschreiend wich ich zurück. Er lächelte wieder.
    »Denken Sie darüber nach,
Sophie. Aber lassen Sie sich nicht zu lange Zeit. Ich melde mich bald wieder
und frage nach Ihrer Antwort.«
    Er ging zu seinem Messer, zog
es aus dem Parkett, klappte die Klinge in den Griff zurück. Ich sah, wie das
Teufelsding in seiner Tasche verschwand, und fühlte mich besser, aber nicht
viel.
    »Da ist noch eine Kleinigkeit.
Wenn der Grindel mit einem Gegenangebot kommen sollte, kümmern Sie sich einfach
nicht darum. Er kann Sie auch nicht vor meinem Messer bewahren, genausowenig
wie Delaware.«
    »Der Grindel?« schluckte ich.
    »Sie werden wissen, daß er es
ist, wenn Sie ihn sehen. Kleine alte Damen springen entsetzt vom Bürgersteig,
wenn er kommt. Richten Sie ihm nur einen schönen Gruß von Lou Rogers aus, er
soll sich schleunigst neue Jagdgründe suchen.«
    Als er die Tür geöffnet hatte,
blieb er

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