Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
furchteinflößender als ich.«
Das war nur zu wahr – zumindest zum Teil. Sie lächelte und ließ es ihn an seiner Haut spüren. »Das habe ich getan, nicht wahr? Ihr habt mir Mut eingeflößt. Aber all diese eng zusammengedrängten Leute jagen mir noch immer Angst ein.«
Er seufzte. »Mei Feng, es tut mir leid, ich kann deinen Rang nicht erhöhen. Ich bin Kaiser, aber sie würden nie zulassen, dass ich dich heirate – eben weil ich Kaiser bin, werden sie das niemals erlauben.«
»Ich weiß, Herr. Das spielt keine Rolle. Ich glaube nur nicht, dass es sicher für Euch ist, so zu leben. Die Wachen kämpfen immer untereinander, und Eure Mutter und ihre Frauen sind so nahe« – zu nahe -, »dass Ihr ihnen und den Generälen nicht entkommen könnt. Ihr braucht Platz und könnt ihn nicht finden.«
»Es gibt keine größeren Häuser, Süße. Nirgendwo auf dieser Insel.«
»Ich weiß.« Sie holte Atem und sagte, worauf sie hingearbeitet hatte: »Ich glaube, Ihr solltet eines bauen.«
Später, als sie vor seiner Mutter respektvoll auf den Knien lag, sagte sie: »Hohe Herrin, wenn der Sohn des Himmels« – was Schmeichelei war, denn natürlich war er auch der Sohn seiner Mutter – »hier auf Taishu bleiben soll, sollte er einen Palast haben, der Seiner Majestät angemessen ist.«
Und Ihr solltet ihn auch haben, sagten ihre anmutig gesenkten Augen, die auf die Pantoffeln der Kaiserinmutter blickten.
Es bestand nicht die Gefahr, dass die Kaiserin in dieser Beziehung anderer Meinung sein würde. Sie waren alle so berechenbar, diese schlauen Hofleute: Sie waren so in ihren wohlanständigen höfischen Rollen gefangen, dass ihre Füße ausgetretenen Pfaden folgten und sie nur genauso vorgehen konnten, wie sie es taten.
Die alte Frau sagte: »Der einzige Palast, der Seiner Majestät angemessen ist, ist die Verborgene Stadt; nichts anderes wäre auch nur in Ansätzen hinreichend.«
»Ja, hohe Herrin.«
Das trug ihr einen starren Blick aus schwarzen Augen ein. »Mädchen, denkst du, dass man die Verborgene Stadt nachbauen kann? Hier?«
»Ja, hohe Herrin.« Sie ließ ihr einen Augenblick, das zu verdauen; dann fuhr sie rasch fort, bevor es als Ungehörigkeit, Unwissenheit oder Prahlerei abgetan werden
konnte: »Ich glaube, das müssen wir, hohe Herrin. Seine Majestät verdient nichts Geringeres; in etwas Geringerem kann er nicht angemessen untergebracht werden.« Das waren nicht ihre eigenen Worte; sie hatte sie von einem Schreiber gehört und machte sie sich nun schamlos zu eigen. »Die wahre Verborgene Stadt ist das Herz des Kaisers, aber wir können ein Spiegelbild davon errichten. Ihr müsst nur einen Platz dafür auswählen.« Sie schob ihr eine Karte hin. »Wir haben Männer, um die Arbeiten zu erledigen; es wäre gut, ihnen etwas zu tun zu geben.«
Die Kaiserin runzelte die Stirn. »Die Armee bewacht die Küste. Die Rebellen haben ihre Truppen jenseits der Meerenge zusammengezogen; wir können auf keinen Mann verzichten, um einen Palast zu bauen.«
»Natürlich muss die Sicherheit des Kaisers an erster Stelle stehen, hohe Herrin, sogar noch vor seiner Bequemlichkeit.« Sogar vor der Euren; die Kaiserin war scharfsinnig genug, das zu hören. »Aber Ihr habt zehn Myriaden von Männern mitgebracht, eine mächtige Armee.« Sie hatte keine Vorstellung von der wahren Anzahl; sie setzte darauf, dass die Kaiserin auch keine hatte. Es war, wie sie dachte, das einzige Risiko, das sie heute einging. »Man benötigt nicht so viele, um das Meer im Blick zu behalten. Wenn die Rebellen kommen, werden wir sie aus der Ferne sehen – und dies ist eine kleine Insel. Es wird genug Zeit bleiben, ihnen mit so vielen Soldaten entgegenzutreten, wie Ihr wollt.
Aber bis zu dem Tag«, fuhr sie fort, »sind untätige Männer gefährlich. Wenn sie keinen Krieg haben … Wie
lange wird es dann noch dauern, bis sie einen wollen, den Aufstand gegen ihre Generäle proben« – sie brachte es nicht recht fertig, gegen den Kaiser zu sagen – »und ihr Leben selbst in die Hand nehmen? Gebt ihnen Arbeit, haltet sie beschäftigt – dann sind wir alle in Sicherheit. Und welche bessere Arbeit gäbe es, als dem Jadethron ein neues Haus zu bauen? Bis er sein Zuhause im Norden zurückerobern kann, hat Seine Majestät kein Zuhause – nur das hier. Lasst es uns für ihn bauen, hohe Herrin. Bitte.«
»Wer wird diesen Palast, von dem du träumst, ersinnen und planen?«
Oh, sie war scharfsinnig, sie hatte es schon bemerkt. »Es gibt Baumeister
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