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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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gerechnet.
    Auch der Jademeister nicht. Ban Hsu sagte: »Majestät, es wäre weit … angemessener, wenn die Schuldigen hierhergebracht würden, wo Ihr dafür sorgen könnt, dass sie bestraft werden …«
    »Angemessener, wäre es das? Vielleicht. Aber ich will sie nicht bestrafen lassen« – er hatte all sein kaiserliches Auftreten, all seine höfische Sprechweise und Distanz verloren; er war wütend und neugierig, ganz der Junge -, »bevor ich nicht ihre Verbrechen gesehen habe.«
    »Sie können sie nicht leugnen, Majestät!« »Vielleicht nicht, aber ich kann auf diese Entfernung auch nichts über sie erfahren. Ich bin der Jade-Mann und Ihr seid ein … ein Lieferant, weiter nichts, und wisst doch mehr über den Stein als ich. Ich werde hingehen und sie mir ansehen – und Ihr werdet mich hinbringen.«
    »Das ist zu unsicher, Majestät, dieser Junge ist tödlich …«
    »Nun, dann bin ich auch tödlich. Ich bin auch ein Jadeesser, Ban Hsu, obwohl ich im letzten Jahr wenig genug davon zu essen bekommen habe. Aber ich bin auch kein Dummkopf. Wir werden Soldaten mitnehmen. Ihr
habt Eure eigenen Leute, aber ich gehe davon aus, dass meine besser sind. Kommt; wir gehen jetzt.«
    Er schritt quer durch den schattigen Saal und war noch nicht sehr weit gekommen, als Mei Feng sich plötzlich an seiner Seite befand. Darauf war er nicht vorbereitet – das hatte er nicht erwartet.
    »Nein, Mei Feng. Du kommst nicht mit.«
    Sie hielt wieder seine Hand, diesmal, weil sie sie ergriffen hatte. Sie war stur; es machte beinahe Spaß, mit ihrem Kaiser zu streiten. »Herr«, sagte sie. »Ich komme mit.« Und dann, weil sein Name in ihrem Mund seine Entschlossenheit immer ins Wanken brachte: »Chien Hua, ich lasse nicht zu, dass Ihr das allein tut.«
    Irgendwo in ihm regte sich Heiterkeit, wie immer, wenn sie wie ein fauchendes Kätzchen gegen seine unentrinnbare Majestät aufbegehrte, doch in der Hitze seines Zorns ging sie fast verloren. Er war nicht gegen sie gerichtet, doch sie würde sich vielleicht dennoch daran verbrennen.
    »Sogar meine Mutter hat mir erlaubt … nein, mich losgeschickt, das hier allein zu tun.«
    »Nein, nicht das hier. Wenn ich Euch davon abhielte, würde sie mir dafür danken. Sie würde es Wahnsinn nennen, wenn der Kaiser persönlich in die Stadt hinuntergehen würde. Sie hat Euch erlaubt – nein, sie hat Euch hergeschickt, um diesen Jademeister zu treffen, weil sie wusste, dass Ihr zornig sein würdet, wie Ihr es seid; und sie dachte, Ihr würdet reagieren, wie sie es tun würde. Sie hätte diese Männer herbringen lassen; es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, zu ihnen zu gehen. Das wisst Ihr.«
»Weiß ich das? Nun, vielleicht tue ich das. Glaubst du, dass du mich aufhalten kannst?«
    »Das will ich nicht; ich glaube, dass Ihr recht habt. Aber Ihr solltet nicht allein gehen.«
    »Mit dem Jademeister, mehr Soldaten, als ich will und …«
    »… und Ihr wäret dennoch allein. Ihr müsst jemanden mitnehmen, der Euch liebt.« Also sie.
    »Muss ich das? Warum?«
    »Weil Ihr zornig seid und …«
    »… und du denkst, dass du mir meinen Zorn ausreden kannst, weil ich dich liebe? Nein, Mei Feng, das wäre ein Grund, dich nicht mitzunehmen; ich tue gut daran, zornig zu sein …«
    »… und ich würde mich diesem Zorn keine Minute lang entgegenstellen. Diese Männer haben Euch etwas gestohlen, das dem Kaiser allein gehört; natürlich müsst Ihr zürnen. Natürlich müsst Ihr sie bestrafen. Aber wenn Ihr diese Dinge tut, weil Ihr ein Mann unter Männern, ein Kommandant vor seinen Soldaten seid, dann wird alles aus ihrer Furcht und Eurem Stolz heraus geschehen, was weder für Euch noch für den Thron gut ist. Wenn ich da bin, dann werdet Ihr diese Dinge tun, weil Ihr der Kaiser seid und es richtig ist, sie zu tun.«
    Sie hatte sich das alles völlig aus dem Stegreif ausgedacht, nur, weil sie ihn nicht allein durch dieses Tor gehen lassen wollte. Sie überzeugte sich sogar fast selbst; sie dachte, dass sie auch ihn fast überzeugte. Das letzte kleine Stück musste er sich selbst überzeugen.

    Dennoch: »Es wird Tote geben, Mei Feng.« »Ja, Herr. Natürlich. Wenn Ihr sie herbringen würdet, würde es auch Tote geben.«
    »Dann müsstest du nicht zusehen.« »Irgendwer täte es aber. Jemand, der Euch liebt. Wer denn noch?« Und als er zögerte: »Ich habe keine Angst vor dem Tod, Herr.«
    »Ich weiß, du hast ihm tagtäglich auf eurem fürchterlichen Boot ins Gesicht gesehen. Es ist nicht das Gleiche

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