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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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müsst.«
    »Komm mit. Wenn du willst.«
    Sie wollte nicht besonders gern, aber was sollte sie allein schon tun? Allein baden und warten. Es machte mehr Spaß, gemeinsam zu baden. Außerdem gab sie mit jedem Mal, das sie ihn allein gehen ließ, der Kaiserinmutter Gelegenheit, sie herabzusetzen.
    Also bat sie ihn zu warten, immer noch verwundert, dass er das tat, dass der Kaiser der Welt auf sie wartete. Sie zwang auch seine Mutter zu warten, während sie sich die Zeit nahm, seine und ihre Kleider zu wechseln, um sie auch vor missmutigen alten Augen bestehen zu lassen.
    Dann gingen sie – Hand in Hand, weil er nach der ihren griff und sie festhielt – hinaus in den Garten, der ihren Flügel von dem der Kaiserinmutter trennte.
    Vorbei an Sträuchern und Teichen, einen Pfad entlang, der auf direktem Wege hinüberführte, sodass keiner, der sie beobachtete – und irgendjemand tat das gewiss – sagen konnte, dass sie Umwege machten oder sich Zeit ließen.
    Als sie ankamen, hielten Diener ihnen die Tür auf und verbeugten sich vor ihnen; das würde ihr nie gefallen, aber sie gewöhnte sich beinahe schon daran.
    Und dann war da dieses alte, dunkle Zimmer, das immer
kleiner war als erwartet, ganz gleich, wie oft sie herkam; und die alte Frau, die darin saß, Tee auf dem Tisch und eine Dienerin, die eingoss; und wenigstens konnte Mei Feng sich stumm mit einer Tasse in eine Ecke zurückziehen, zusehen, wie ihr Herr seine Mutter begrüßte, und keiner von beiden würde erwarten, dass sie irgendetwas zu sagen hätte.
    Die Kaiserin erkundigte sich nach der Arbeit auf der Baustelle; er antwortete mit ehrlicher Begeisterung und zeigte ihr das, was sie am meisten zu sehen wünschte, das Kind, das völlig in seinem Spiel aufging.
    Befriedigt machte sie ihm ein weiteres Geschenk. »Ein Mann«, sagte sie, »ein Inselbewohner hat mich aufgesucht. Ich hätte ihn gewöhnlich nicht empfangen – aber er ist auch kein gewöhnlicher Einwohner von Taishu.«
    Nun, das konnte er natürlich auch nicht sein, wenn die Kaiserin ihn empfing. Sie empfing den Provinzgouverneur bei seinen regelmäßigen Audienzen im Rat; vielleicht hatte sie ihn auch privat ein- oder zweimal getroffen, aber es hätte Mei Feng überrascht, wenn sie mit irgendeinem anderen Einheimischen überhaupt je gesprochen hätte. Sie selbst ausgenommen, natürlich, und andere Diener.
    Der Kaiser war gleichermaßen beeindruckt. »Wer ist er, Mutter?«
    »Ein Jademeister. Manche sagen: Der Jademeister. Ich glaube, das Haus, das wir nutzen, ist seines.« Sie hätte nie das Haus, in dem wir leben gesagt, da sie an einen Palast von der Größe einer Stadt gewöhnt war; sie kampierte hier als ausgesprochen unwilliger Gast.

    »Er sagt, du hättest auch schon mit ihm gesprochen. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ihn auf dich habe warten lassen. Ein weiterer ist, dass du der Kaiser bist. Die Jade gehört dir, und so kommt es dir zu, Gerechtigkeit zu üben.«
    »Welche Form von Gerechtigkeit?«
    »Du wirst schon sehen. Geh in den Thronsaal; er wartet dort auf dich.«
    Wieder Hand in Hand schritten sie durch das übliche Gewimmel von Dienern, durch Gänge auf den öffentlichen Hof zu.
    »Warum kommt sie nicht auch mit?« Der Kaiser stellte die Frage, aber er kannte seine Mutter viel besser, als Mei Feng es tat; es war keine echte Frage, sondern eine Prüfung, um zu sehen, ob sie die Lektion gelernt hatte. So etwas tat er ständig.
    »Weil sie genau weiß, was Ihr tun werdet. Wenn sie auch nur den geringsten Zweifel hätte, hätte sie sich selbst darum gekümmert.«
    »Das glaube ich auch, ja. Was kann es sein?«
    Das war eine echte Frage, und Mei Feng hatte keine Antwort darauf.
    »Sie ist gerissen«, sagte er. »Vielleicht hat sie dem Mann schon gesagt, was geschehen wird, und glaubt, dass ich ihr nicht widersprechen werde …«
    Das glaubte er aber nicht wirklich. Mei Feng auch nicht. Die alte Frau nahm Veränderungen rasch wahr, wenn sie eintraten; sonst wäre sie in der Verborgenen Stadt geblieben und hätte sich an die unverwundbare Majestät des Reichs geklammert. Der Kindkaiser wäre
dort gestorben, und dann hätten die Rebellen binnen eines Monats gesiegt.
    Stattdessen war er hier, auf diesem letzten Fetzen seines Herrschaftsgebiets, hielt Mei Fengs Hand und besaß ihr Herz. Ihre Hand hielt er sogar jetzt noch fest, als sie auf dem Weg in den Thronsaal an Wachen vorbeirauschten, um den Mann zu treffen, der vielleicht der mächtigste, sicher aber der reichste auf der Insel

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