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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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seinen Diensten standen, wird er nicht freundlich mit ihnen verfahren.«
    »Wenn er das tun kann, wenn er seine Armee einfach anlanden und den Krieg gewinnen kann, warum macht er sich dann überhaupt die Mühe, den Kaiser ermorden zu lassen?«
    Es war eine berechtigte Frage, doch sie hatte kein Recht, sie ihm zu stellen, da er doch nicht mehr Zeit als sie gehabt hatte, über all dies nachzudenken.
    Der Arzt stand hinter ihnen. Er hatte zumindest die Frage gehört, wenn auch vielleicht nicht das, was vorausgegangen war; er sagte: »Weil das eine Invasion vielleicht unnötig macht. Tunghai Wang ist kein Verschwender. Wenn er den Thron einfacher bekommen kann, wird er das versuchen. Wenn man den Kaiser tötet – was geschieht dann?«
    Das war zu gewaltig; sie konnten es nicht fassen. Sogar der Kaiser auf der Flucht war immer noch der Kaiser; Rebellen waren Rebellen, und so würde es bleiben.
    Doktor Hsui seufzte und sprach in ihr Schweigen hinein: »Seine Generäle werden untereinander um den Thron ringen. Einer wird sich durchsetzen und sich selbst krönen; aber er wird auf der Insel immer schwach
und überall sonst ein Nichts sein – im Reich wird er keinerlei Anerkennung genießen. Tunghai Wang kann in die Verborgene Stadt zurückkehren und seine eigene Thronbesteigung verkünden, dort, wo Kaiser immer ausgerufen werden. Ohne den Thron selbst, ohne Jade, kann das nicht von Dauer sein; deshalb hat er den Kaiser bis hierher gejagt, und deshalb muss es schließlich zur Abrechnung kommen. Aber das muss noch nicht jetzt geschehen.
    Wenn der Kaiser tot und sein Haus ausgelöscht ist, ist kein Thronanspruch besser als der andere. Einer hat den Thron, der andere das Reich, und wahrscheinlich wird das Reich am Ende entscheidend sein. Davon geht Tunghai Wang bestimmt aus. Er wird seine Armee hier halten und warten; und am Ende werden er und die Generäle auf Taishu sich vielleicht einigen.«
    »Du sagst, er hätte ein Sprachrohr unter den Generälen?«, murmelte Tien.
    »Das habe ich gesagt, ja.«
    »Also wird es vielleicht sein eigener General sein, der den Thron beansprucht?«
    »Vielleicht. Kurzfristig würde ihm das sehr gelegen kommen, nehme ich an.«
    Ein Tod – und niemand würde kämpfen müssen. Zumindest eine Zeit lang. Es ergab einen fürchterlichen Sinn. Und wenn sie – falls sie – Suo Lung opfern konnten, den sie kannten und schätzten, dann hätte es doch einfacher sein sollen zuzulassen, dass ein Junge, den sie nie gesehen hatten, für so viel Gutes, so viel weniger Tote, geopfert wurde?

    Han war gerade eben klug genug, das nicht auszusprechen. Er sah über das Wasser mit den darauf verteilten kleinen Lichtern, schlang seine vier Finger um Tiens Hand …
     
    … und da kam es zu einem plötzlichen Aufruhr in seinem Kopf, sodass er ins Schwanken geriet und seine freie Hand auf die Reling fallen ließ, um sich zu verankern, denn die Drachin erhob sich, und er konnte nichts tun, als sich festzuhalten …
     
    … aber dann schwankte auch Tien, stolperte übers Deck, und er hielt sie noch immer an der Hand, aber der Griff seiner Finger war nicht fest genug, und sie war plötzlich weg, fiel auf ihren Onkel, sodass beide zusammen in das Durcheinander von Fässern und Holzplanken rutschten, das auf dem Welldeck herrschte …
     
    … und das ergab keinen Sinn, weil die Drachin in seinem Kopf war, sodass er spürte, wie sie durch seine Gedanken emporstieß, durch sein eigenes Selbst wie ein großer Felsbrocken, der aus dem Mutterboden hervorbrach …
     
    … aber er hörte rings um sich Schreie, und sein Kopf wurde hochgeschleudert. Er sah, wie die Sterne am Himmel sich neigten und fielen, und das war nicht er, und natürlich waren es auch nicht die Sterne, es war die Dschunke, die wild schlingerte, als sie über die aufgewühlte Meeresoberfläche geschleudert wurde.

    Weil die Drachin eben nicht nur in seinem Verstand aufstieg und versuchte, ihn vom Thron seiner eigenen Gedanken zu stoßen, seine Vernunft abzusetzen. Sie erhob sich auch im Meer, zerrte an ihren Ketten. Versuchte, sich zu strecken und die Shalla zu zertrümmern, um Han mit jedem anderen, der darauf fuhr, zu versenken, damit die Ketten, die er trug, ihn tiefer und tiefer nach unten zogen, bis zu ihr, sodass sie sich frei erheben konnte.

2
    D er alte Yen betrachtete sich nicht mehr als Fischer. Als Fährmann, ja, der hin und zurück über die Meerenge setzte, ganz gleich, ob Nebel, Sturm oder sonst ein Wetter herrschte. Ein nächtlicher

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