Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
Vom Netzwerk:
Ebenen hatte ihn verwirrt -, und noch nicht einmal diese unermüdlichen Rebellen konnten in der Dunkelheit einer Fährte folgen. Sie mochten in ihrer Ausdauer Hunden gleichkommen, aber sie konnten sich nicht auf ihren Geruchssinn verlassen.
    Yu Shan dagegen konnte selbst in tiefster Nacht recht gut sehen. Der Kaiser ebenfalls. Sie konnten jegliche Rast einlegen, die die Frauen brauchten, und doch vor Anbruch der Morgendämmerung einen Vorsprung von mehreren Meilen erlangt haben.
    Und in der Zwischenzeit konnte man aus klaren Bächen trinken und Früchte pflücken, um knurrende Mägen zu beruhigen, sofern man wusste, was essbar war – und das wusste er.
    Er hielt sie in Bewegung, während die Täler sich mit Schatten füllten, solange auch nur ein letzter Hauch von Helligkeit am Himmel stand. In dieser Zeit des Zwielichts gelangten sie an noch einen Wasserlauf, den sie überqueren mussten, einen frisch entsprungenen Fluss, schmal, aber kraftvoll. Yu Shan watete hinein; das Wasser reichte ihm bis über die Hüften. Sie hatten schon Schlimmeres überstanden, aber diesmal hörte er ein leises Zögern, einen Zweifel hinter sich. Als er sich umsah, sah er Mei Feng ängstlich am Rande des Wassers stehen und blind hineinstarren.

    Yu Shan wäre umgekehrt, um sie zu holen, aber das brauchte er nicht zu tun: Der Kaiser war da, stieg ins Wasser hinab und bot ihr seinen Rücken dar, packte ihre Beine und hob sie einfach hoch, als sie zögerte. Sie ritt wie ein Kind an ihn geklammert über das Wasser. Yu Shan bekam mit, dass sie vor Erschöpfung fast schluchzte. Als sie das andere Ufer erreichten, stieg der Kaiser einfach aus dem Fluss und ging weiter, ohne auch nur die geringste Neigung erkennen zu lassen, sie abzusetzen.
    Yu Shan grinste Jiao an, sein Gesicht eine offene Einladung.
    Wenn sie es bemerkte, gab sie vor, es im Dämmerlicht nicht gesehen zu haben; stattdessen trat sie ins Wasser und watete langsam und streng an ihm vorbei.
    Er folgte ihr, sah zu, wie sie hinauskletterte, und wartete, bis sie die Hand ausstreckte, um ihm hochzuhelfen; er hatte gewusst, dass sie es tun würde. Der Klammergriff starker Finger, das Zerren eines mit hageren Muskeln versehen Arms, ein erschöpftes Zähneblecken im Zwielicht: Das alles erlaubte ihm, es auszusprechen, weil es nun eine Verschwörung war. »Weißt du, ich kann dich tragen. Wenn du dazu bereit bist.«
    »Dazu werde ich nie bereit sein«, sagte sie und trabte entschlossen hinter den anderen her.
     
    Später, als der Himmel bis auf die Sterne dunkel war und die Täler vollkommen schwarz, als nur noch der Kaiser und Yu Shan überhaupt etwas sehen konnten, führte er sie vom Pfad ab und bergauf. Er fand eine Erdhöhle unter
einem Felsüberhang; in seinem eigenen Heimattal hätte sich hier ein Bergwerk geöffnet, ein Probeschacht zur Suche nach Trägergestein. Hier am Rand der Berge, wo es schwer war, guten Stein zu finden, nahm er an, dass kein Clan geglaubt hatte, die Mühe könnte sich lohnen.
    Die Frauen sanken dankbar in den Schutz der Höhle. Zumindest Mei Feng. Jiao sah ihn finster an und hockte eine Minute lang am Eingang, bevor sie sich tiefer hineinschob und murmelte, sie wolle nach der Kleinen sehen. Als nichts darauf hindeutete, dass sie wieder herauskommen würde, rief Yu Shan leise ihren Namen. Und erhielt keine Antwort bis auf ein Schnarchen, lehnte sich bequem gegen die Wand und streckte die Beine aus.
    Und fand sich als Spiegelbild des Kaisers wieder, der auf der anderen Seite des Höhleneingangs genauso dasaß, sich ebenso streckte. Der Sohn des Himmels sagte: »Es ist gut, Rast zu machen.«
    »Ja, Majestät.«
    »Du könntest mich wohl nicht beim Namen nennen? Jetzt, da wir um unser Leben rennen?«
    Yu Shan dachte darüber nach. »Nein, Majestät. Ich glaube, das könnte ich nicht. Es tut mir leid …«
    Ein weiser, junger Mann trat in Gegenwart der Götter zurückhaltend auf. Anscheinend sogar so zurückhaltend, dass er ihnen widersprach.
    Der Kaiser lächelte und veränderte die Haltung seiner Schultern, mit denen er am Felsen lehnte. »Es ist gut, Rast zu machen – aber ich hatte es nicht wirklich nötig. Ich hätte weitergehen können, glaube ich. Wohl
die ganze Nacht hindurch und morgen den ganzen Tag lang. Habe ich recht?«
    »Das weiß ich nicht, Majestät. Ich fühle mich genauso aber … Nun, man kann aus einem Wasserschlauch immer noch einen Schluck trinken, bis er leer ist, und dann kommt nichts mehr. Vielleicht wären wir nach einer weiteren Meile

Weitere Kostenlose Bücher