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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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gewechselt, hatte Yu Shan zu seinem Mitverschwörer gemacht. Gewiss würden sie beide zusammen mehr als doppelt so tödlich sein – und mehr als doppelt so sicher. Sie würden sich geschickter um jeden Wachtposten kümmern können, den es gab, mehr Schläfer erschlagen können, bevor sie wieder davonhuschen mussten, würden einander gegenseitig beschützen können …
    »Sie werden wütend sein«, sagte der Kaiser, »wenn du mich allein gehen lässt. Wenn du mit mir kommen würdest …«
    Die Frauen würden – das wusste er, das wussten sie beide – sehr zornig sein, wenn sie bemerkten, dass sie in der Nacht zurückgelassen worden waren, während ihre männlichen Gefährten in die Gefahr hineingekrochen waren. Aber sie schliefen und würden hier in Sicherheit sein. Wie hätten sie sie besser beschützen können als dadurch, dem Feind gerade jetzt Schaden zuzufügen, vor dem Morgen, bevor die Jagd erneut beginnen konnte …?
Weiteres Reden war unnötig. Sie ließen stumme Segenswünsche für die Schlafenden zurück – zumindest tat Yu Shan das und sah, wie der Kaiser einen raschen Blick auf den Höhleneingang warf, damit sicher einen Gedanken verband – und tappten davon.
    Yu Shan übernahm die Führung, hinab zu dem kleinen Fluss und durch seine Kälte hindurch. Ein lautes, klatschendes Geräusch erschreckte ihn so sehr, dass er beinahe aufgeschrien hätte, aber es war nur ein Muntjakhirsch, den er selbst aufgeschreckt hatte und der nun aus der Deckung hervorbrach und flussaufwärts flüchtete. Der Kaiser brach beinahe im Wasser zusammen, weil er sich so sehr darum bemühte, leise zu lachen. Yu Shan widerstand beinahe der Versuchung, ihn nasszuspritzen. Beinahe.
    »Und ausgerechnet du bestehst darauf, mich Majestät zu nennen?«
    »Ihr könnt ja auch einfach so tun, als ob ich Euch Muntjak nenne.«
    Das war ein atemloses kleines Gespräch, als sie nass, frierend und aufgeregt aus dem Fluss kletterten. Dann schlichen sie vorsichtiger zum Hügelkamm hinauf, der schmal, felsig und baumbestanden war. Yu Shan und der Kaiser kauerten Seite an Seite dort und starrten in die Wälder des nächsten Tals hinab: versuchten, sich an das Gelände dort zu erinnern, so viel zu sehen, wie sie es im schwachen, von der Gabe der Jade verstärkten Sternenlicht konnten, lauschten aufmerksam auf jedes Geräusch, das aus dem Talkessel unter ihnen aufstieg.

    Was Yu Shan traf, kam von der Seite, ein brutaler Schlag, der ihn hintüberfallen und den Hang wieder hinunterrutschen ließ, bis er sich in einigen Baumwurzeln verfing. Schmerz flammte in seinem Schädel auf, und schwankende Lichter tanzten vor seinen Augen. Geblendet und schwindelig konnte er nur still liegen und lauschen, schwach nach den Worten greifen, die anschwollen und wieder verblassten und ihn kaum berührten, wie Donnergrollen über ihn hinwegrollten …
    »Was habt ihr getan?«
    »Rühr dich nicht – oder du kriegst dasselbe.«
    »Wer seid ihr überhaupt? Ihr seid keine …«
    »Fragt sich eher, wer du überhaupt bist. Zu welchem Clan gehörst du? Das ist jetzt unser Tal, hier ist niemand willkommen, der …«
    »Clan? Ihr glaubt also, dass wir aus den Bergen sind? Yu Shan ist das tatsächlich, ja …«
    »War. Der da ist tot. Du vielleicht auch bald, wenn du dich nicht klar ausdrückst. Du redest nicht wie einer von uns, kommst aber auch nicht aus der Ebene. Was für einer bist du also? Und was tust du in unserem Tal? Wolltest du zurückgehen, um deine Freunde da unten in der Schlucht zu holen? Die haben wir auch schon im Auge.«
    »Nicht unsere Freunde, nein. Wir sind vor ihnen auf der Flucht; sie sind Assassinen, die vom Festland hergeschickt worden sind.«
    »Assassinen?«
    »Ja. Sie haben uns den ganzen Tag über verfolgt.«
    »Ach was, wer würde schon Assassinen auf zwei Jungen hetzen?«

    »Auf mich. Nur auf mich, nicht auf Yu Shan. Sie kommen von Tunghai Wang.«
    »Wer ist das?«
    »Der Rebellengeneralissimus. Ist Yu Shan wirklich tot?«
    »Ein Schleuderstein an die Schläfe, aus der kurzen Entfernung? Er ist tot. Das wirst du auch bald sein, wenn du uns nicht erzählst …«
    »Wenn er tot ist, warum bewegt er sich dann?«
    »Das kann nicht sein!«
    Das tat er aber. Da er anscheinend nicht tot war, mühte er sich ab, auf die Beine zu kommen.
    Bis jetzt war alles so einfach gewesen. Nun musste er sich an einem Baumstamm hochziehen, weil nichts in der Welt sicheren Halt bot und seine Jadeaugen ihm nicht halfen. Er hatte den Eindruck, dass die Dunkelheit der

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