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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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hatte nicht vor weiterzupumpen. Nie mehr
im Leben. Er kauerte sich auf den Knien zusammen, atmete, zog die Hand an die Brust, aber nicht nahe genug, um sie irgendetwas berühren zu lassen; sogar die Berührung seines Atems war zu viel.
     
    Als er das eine Weile lang getan hatte, hörte er Stimmen in der Nähe; eine von ihnen gehörte Li Ton. Er klang zufrieden. Das war Han ziemlich gleichgültig.
    Die Stimmen entfernten sich, und als Han schließlich den Kopf hob, war auch der Beschlag verschwunden, also hatten Li Ton oder seine Männer ihn wohl mitgenommen. Wahrscheinlich waren sie jetzt auf der Shalla und richteten einen neuen Mast auf. Han sah nicht hin; es war ihm gleichgültig.
    Der Schmied hatte einen großen Haufen Alteisen gesammelt: zerbrochene Gussteile und verrostetes Werkzeug, nicht zu identifizierende Gegenstände jeglicher Form und jeden Gewichts. Manche stammten aus dem Frachtraum, manche gehörten zum Ballast in der Bilge. Alles sollte eingeschmolzen werden, um in das umgearbeitet zu werden, was die Dschunke am nötigsten brauchte oder was ihr Kapitän am dringlichsten verlangte.
    Suo Lung kramte in diesem Haufen herum und zog ein Stück Kette daraus hervor. Er legte sie auf einen Stein am Rand der Esse, sodass die beiden zerbrochenen Endglieder im Feuer lagen und erhitzt wurden.
    Dann winkte er Han noch einmal an den Amboss.

7
    S ie fühlt … Was fühlt sie?
    Sie weiß es nicht. Es ist ewig her, seit sie zuletzt etwas gefühlt hat.
    Für einen kurzen Augenblick hat sie sich vorhin frei gefühlt. Gelöste Ketten, der Sog der Gezeiten und der Strömung, die Möglichkeit, sich zu bewegen. Sie reckte sich und streckte sich; sie fühlte sich frei.
    Jetzt, als sie darüber nachdenkt, ob sie sich noch einmal strecken sollte – als sie sich zu fragen beginnt, ob sie es vielleicht wagt, sich zu erheben -, spürt sie etwas, das sie daran hindert.
    Sie dachte, die Ketten wären gesprengt. Vielleicht nicht. Vielleicht hat sie das nur geträumt.
    Vielleicht sollte sie einfach still liegen, vielleicht sollte sie wieder schlafen.
    Der Schlaf trifft sie wie eine anrollende Welle, und ihr Körper krampft sich zusammen und liegt still.
    Aber sie hat noch immer den bitteren Geschmack der Wachheit im Kopf, ein Bewusstsein ihrer selbst, ihrer Kraft, ihres Verlusts.

    Wie viel sie verloren hat … Bewegungsfreiheit, Zeit und Macht.
    Hier gibt es keine Macht, im Griff der Stille und der Verlockung zu schlafen. Es ist nichts, das irgendeine Macht über sie hat; das will sie sich nicht eingestehen.
    Sie wird sich erheben, sich bewegen, wieder sie selbst sein.
    Sie wird …

8
    D er Kaiser war hier, auf Taishu.
    Niemand verstand so recht, warum – es gingen Gerüchte von Aufstand und Flucht um, aber er war der Kaiser, der Sohn des Himmels, der Jade-Mann: Wie konnte er fliehen? Und vor wem? Aber die Tatsache stand fest. Er war hier.
    Das ganze Tal herauf und hinunter waren die Leute schon seit Tagen aufgeregt, wie sie es immer waren, wenn es Gerüchte über ferne, bedeutende Ereignisse gab. Sie redeten, sie träumten, sie spannen wunderbare Geschichten über Dinge, von denen sie nichts verstanden. Wunderbare und erschreckende: Der Kaiser war gekommen, und Krieg würde bald folgen.
    Es hatte nichts zu bedeuten. Was konnte das hier oben in den Bergen schon ausmachen? Die Jade musste abgebaut werden. Man musste Nahrung sammeln oder anbauen, Wasser holen, das eine oder andere Dach reparieren, Stoffe weben. Nichts änderte sich nur deshalb, weil der Kaiser auf die Insel gekommen war.
    Das dachte zumindest Yu Shan. Er und seine Familie hatten einen eigenen Grund zur Aufregung. Er war
noch jung, aber sein Großvater war es nicht; und sein Großvater hatte noch nie einen solchen Stein gesehen, wie sie ihn am äußersten Ende der ausgebeuteten Ader gefunden hatten.
    Yu Shan war nicht in seine Nähe gelassen worden, außer, um ihn anzusehen und über die Schönheit, die Reinheit, die schiere Größe dessen, was sie gefunden hatten, zu staunen. Sein Vater und sein Onkel wechselten sich darin ab, um den Stein herumzuarbeiten und das umgebende Gestein vorsichtig Splitter für Splitter abzutragen.
    Die Tage waren vom Warten, Jagen, Sammeln und Brauen erfüllt – den gewöhnlichen Tätigkeiten derer, die nicht unter Tage arbeiteten -, doch alles wurde von atemloser Vorfreude überlagert. Yu Shan verbrachte so viel Zeit wie möglich im Wald – unter dem Vorwand, Fallen zu stellen und Sprossen zu sammeln, während er nach neuen Adern

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