Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Stein und hielt einen ewig.
Er sagte. »Ja, ja. Stille! Ich verstehe …«
Suo Lung hörte immerhin auf, ihn zu schütteln. Ein klobiger Finger stieß auf die Handschelle zu. »Nicht gut.«
Nein, wirklich nicht. Unbequem und hässlich. Aber Suo Lung meinte nur »nicht richtig«. Han sagte. »Nein, nicht gut. Sieh her …«
Er griff in den Sand und fegte ein Stück von Kieseln leer. Mit der freien Hand, der rechten, verstümmelten Hand, in der immer noch Schmerz wie ein prasselndes Feuer aufflackerte, wenn er das tat.
Und langsam, mit dem Zeigefinger dieser Hand, weil sie die war, die er zu gebrauchen verstand, und weil Suo Lung die andere kräftig am Eisenband festhielt – wozu hatte er überhaupt einen Hammer gebraucht, wenn er das Eisen mit bloßen Händen um das Gelenk hätte drücken können? -, schrieb Han das Schriftzeichen für »Stille« in den Sand.
Er schrieb es groß und deutlich, als wäre Schmerz die Tinte, als wären seine Knochen und sein Fleisch der Pinsel.
Suo Lung sah besorgt von dem Schriftzeichen im Sand zu dem auf der Handschelle, hin und her, einmal, noch einmal, ein drittes Mal; und setzte das Schreibwerkzeug auf das Eisen, zeichnete einen der fehlenden Striche nach und sah Han an, um Bestätigung zu erhalten.
»Ja, das ist richtig, genau so …«
Das Werkzeug grub sich ins Eisen, zeichnete den Strich. Und dann noch einmal: der nächste Strich, die gleiche Nachfrage. Dieses Zögern hätte Han Prügel von seinem früheren Herrn eingebracht – und hatte sie ihm auch mehrfach eingebracht, als er gerade erst die Schriftzeichen gelernt hatte.
Am Ende war der Schmied dann fertig. Das Schriftzeichen war schief und schlecht geschrieben, aber es stand für das, was er sagen wollte, warum auch immer er das zum Ausdruck bringen wollte.
»Stille«, sagte Suo Lung mit einem fragenden Unterton.
»Stille«, bestätigte Han fest und nickte mit schmerzendem Kopf, um das zu unterstreichen.
Der Schmied brummte und stieß den Jungen vom Amboss weg, schickte ihn wieder an die Blasebälge.
Nahm ein weiteres kleines Stück Eisen und warf es in die Esse, um es zu erhitzen.
Auf Hans zweiter Handschelle stand – am Ende – »Schlaf«.
Dann bediente er erneut die Blasebälge, während Suo Lung den Mastbeschlag erhitzte und daran herumhämmerte. Han versuchte, sich einzubilden, dass das Gewicht des Eisens an seinen Handgelenken ihm half, die Bambusgriffe nach unten zu drücken und so Luft in die Esse zu blasen; aber er musste sie natürlich auch wieder emporziehen und seine Hände fühlten sich bald unglaublich schwer an, wenn er gerade irgendetwas außer dem Schmerz spüren konnte. Zudrücken und hochzerren. Beides tat so weh, als ströme geschmolzenes Eisen in seine Knochen.
Schwindelig und unter quälenden Schmerzen pumpte er Luft und pumpte immer weiter. Schwitzend und schluchzend bewegte er die Arme auf und ab, auf und ab. Seine Kleider waren durchgeschwitzt, und ihn überkam immer wieder heftiges Zittern, aber er machte weiter.
Es kam zu einer Explosion, einem Aufzischen von Dampf aus dem gewaltigen Eisenkessel, den Suo Lung
aus dem unteren Frachtraum gehievt hatte und als Abschrecktrog verwendete. Die Arbeit war getan, der Beschlag vollendet, und Han pumpte immer noch, bis die Hand des Schmieds auf seine Schulter fiel, um ihn aufzuhalten.
Es war seine rechte Schulter, in der der Schmerz wie ein zusammengerolltes Lebewesen hauste. Das Gewicht dieser Hand war genug, Han einen dünnen Schrei abzuringen, als Feuer unter seiner Haut aufloderte.
Suo Lung grunzte, hielt die rechte Hand des Jungen ins gleißende Sonnenlicht und sah sie sich an; dann zog er ein Messer aus dem Gürtel und legte seine Spitze auf ein heißes Kohlestück am Rand der Esse.
Als der Stahl so heiß war, dass er dampfte, stieß er ihn geradewegs durch den brennenden Schorf dort, wo Hans unteres Daumengelenk sich befunden hatte.
Han schrie erneut.
Als der Schmied die Klinge herauszog, sprudelte Eiter hervor. Er drückte die Wunde zwischen seinen beiden Daumen aus, bis keine Flüssigkeit mehr nachströmte; dann erhitzte er die Klinge erneut und versengte die Wunde noch einmal.
Han bekam keine Luft mehr, mit der er hätte schreien können. Er konnte nur Schmerzen empfinden, sauber und tief. Seine Hand wollte sich der Klinge entziehen, aber der Griff des Schmieds hielt sie mühelos, umschloss Handgelenk und Handschelle mit Fingern wie Stahlbändern.
Als es vorüber war, ließ der Schmied endlich los; und, nein, Han
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