Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
den Stoß, der ihn seitwärts zu Boden beförderte; für eine Weile fühlte er keinen Schmerz und wartete darauf zu spüren, wie sein Geist in den Wind sickerte, wie sein Blut in den Sand sickern musste, und er fühlte sich schwindelig und seltsam losgelöst und …
Aber …
Der Schmerz setzte ein, verzögert und fürchterlich, der Schmerz einer Prellung, die sich ganz über eine Seite seines Kopfs erstreckte; und es rauschte ihm in den Ohren, aber über ihm stampfte es, und ein großer Schatten legte sich über ihn und brüllte. Das Brüllen erstarb, aber er selbst war überhaupt nicht tot, sondern lag nur am Boden, auf der Seite ausgestreckt, immer noch ganz.
Und es war Suo Lung, der über ihm stand und Li Tons Schwerthand in einem felsharten Griff hielt, gegen den sich der Kapitän stemmen konnte, so lange er wollte, ohne sich rühren zu können.
Das Brüllen war zum Teil von Suo Lung, zum Teil von Jorgan gekommen, aber auch Jorgan lag jetzt am Boden, ein kleines Stück weit entfernt. Die Männer ringsum hatten wahrscheinlich auch geschrien, aber jetzt waren sie still, weil Li Ton die freie Hand gehoben hatte, um Ruhe zu gebieten.
Li Ton hatte nicht geschrien, da war Han sich sicher. Sogar als der Sklave sich eingemischt, Han zur Seite gestoßen und die Abwärtsbewegung der Schwerthand aufgehalten hatte, sogar angesichts dieser Erschütterung hätte Li Ton nicht geschrien. Wenn er Suo Lungs Tod gewollt hätte, hätte er das gesagt, ganz ruhig, und die Männer hätten dafür zu sorgen. Han nahm an, dass er das wohl tun und sich dann wieder der unerledigten Angelegenheit widmen würde.
Doch zunächst sagte Li Ton: »Warum?«
Der Sklave sagte irgendetwas. Es war Han immer schwergefallen, ihn zu verstehen, und dass ihm die Ohren klangen, machte es noch schwerer. Er glaubte, dass Suo Lung um Hans Leben flehte – nein, es verlangte.
Li Ton dachte einen Moment lang nach und warf dann einen betonten Blick auf seine Hand, seine Schwerthand, die der Sklave noch immer umklammert hielt.
Nach einem Augenblick ließ Suo Lung sie los.
Li Ton nickte, wog seine Klinge kurz in der Hand und schob sie dann in seinen Gürtel.
Han wagte es noch nicht recht, sich erleichtert zu fühlen.
Li Ton sagte: »Warum nicht?«
»Gebt ihn mir«, sagte Suo Lung, mit dickem Akzent, langsam und mühsam; das war keine Antwort, aber sogar der schwindelige Han konnte ihn jetzt verstehen.
Li Tons Blick wanderte – nicht zu Han, der im Sand lag, sondern über ihn hinweg, zu der behelfsmäßigen Schmiede des Sklaven. Han glaubte, nachvollziehen zu können, was dem Kapitän durch den Sinn ging:
Der Junge ist mir nicht von Nutzen, aber vielleicht Suo Lung.
Der Junge ist nutzlos, aber Suo Lung ist es nicht. Wenn Suo Lung ihn haben will – für seine Schmiede, für sein Bett, wofür auch immer -, was kostet es mich dann, meinen neuen Schmied bei Laune zu halten?
Es kostet mich Disziplin, meinen Ruf bei meinen Männern; das ist das dritte Mal, dass ich diesen Jungen hätte töten sollen. Kann ich es mir leisten, ihn noch einmal am Leben zu lassen?
Nach einem Moment nickte er abrupt. »Gut. Er ist dein.«
Han blieb liegen, wo er war. Sein Kopf pochte, sein Herz ebenfalls; da ihm schwindelig und übel war, fühlte er sich besser – ein wenig zumindest -, wenn er nur die Augen schließen und still liegen konnte. Aber große Finger packten ihn beim Arm und zerrten ihn auf die Füße. Dies war die neueste Wahrheit in seinem Leben, dieser Koloss von einem Mann, nackt bis zur Hüfte und
schweißüberströmt, der nach heißem Eisen stank und dessen Haut von unzähligen winzigen Narben übersät und einigen großen aufgeworfen war. Ein Schmied, ein Sklave, sein Herr.
Ein Schmied, ein Sklave, ein Fremder. Er sprach langsam, nicht, weil sein Verstand langsam arbeitete, oder nicht nur deshalb. Die hiesige Sprache war ihm so fremd wie dieser Landstrich, diese Wasser. Das zeigte in einem Land, das kaum hochgewachsene Männer hervorbrachte, schon seine Körpergröße; das zeigte auch die Form seines Gesichts, das zu breit und grobknochig war. Sogar seine Haut war fremd, hatte die falschen Töne, die falsche Struktur, war zu dick. Sogar sein Geruch: Unter dem durchdringenden, salzigen Schweißgestank und dem Eisen, das er verarbeitete, war noch etwas, das fremdartig roch.
Etwas davon und noch mehr. Sein Geruch, seine Berührungen, sein Aussehen: Alles an diesem Mann verriet, dass er Angst hatte. Han musste daran denken, wie er auf dem
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