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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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wo der Nebel den Lampenschein glitzernd reflektierte. Der Schatten durchbrach die Wand und wurde zu einem Boot; natürlich war es ein Boot. Ein Boot, das der alte Yen selbstverständlich kannte. Er kannte jedes Boot an dieser Küste. Das tat auch Mei Feng – jung oder nicht; und sie wusste, dass dieses Boot hier nichts zu suchen hatte: »Ein Drachenboot! Großvater, ein Drachenboot aus Santung …«
    »Das sehe ich.« Das und noch mehr. Am Bug dieses Boots brannte ein Licht, und Yen konnte noch mehrere sehen, gedämpft und verschwommen, aber eindeutig Lichter. Er konnte diese anderen Boote auch hören, den Sprechgesang der Ruderer bei der Arbeit. Da es schier unmöglich war, in der Meerenge in tiefster Nebelnacht auf ein Drachenboot zu treffen, warum nicht auch auf zwei oder gleich ein halbes Dutzend?
    Dieses hier – lang und schmal – ging bereits längsseits. Es lag tief im Wasser, sodass Yen in seinen Bauch blicken und sehen konnte, wie viele Männer sich dort zusammenkauerten. Vier Dutzend mit Rudern und so viele mehr, wie sich auf den Duchten zwischen ihnen drängen konnten. Drachenboote waren Spielzeuge, mit denen an Festtagen zur Unterhaltung der Massen und zum Gewinn einiger vom Glück Begünstigter Rennen
gefahren wurden. Der alte Yen war vorher noch nie auf den Gedanken gekommen, wie gut sie auch dazu dienen konnten, Piraten zu transportieren.
    Aber sie mussten diese Gewässer gut kennen, wenn sie den Weg – und ihre Beute – im Nebel aufspüren wollten. Und die Männer, die am Heck neben dem Steuermann standen, strahlten zwar furchterregende Autorität aus und wirkten hart, aber nicht wie Gesetzlose. Eher wie deren Gegenteil, angesichts dieser Kappen und Roben. Und gewiss waren sie nicht allesamt Seeleute.
    Ein weiterer Mann stand im Bug und rief herauf: »Du da! Wirf mir ein Seil herunter!«
    Keiner der Männer rührte sich, aber dem alten Yen wurde mit Schrecken bewusst, dass sie bewaffnet waren: Sie hatten Schwerter und Bogen zur Hand. Ganz gleich ob Piraten oder nicht, er war heute Nacht ihr Fang. Ihr erster Fang: Er hörte, wie in Nebelsprache verkündet wurde, dass die übrigen Drachenboote die Flotte hinter ihm zusammentrieben.
    »Ein Seil, Herr? Ja, gewiss, natürlich …«
    Er hatte Strickleitern, die einem edlen Herrn in solchen Gewändern angemessener gewesen wären; aber der hatte ein Seil verlangt, und so ließ Yen ein Seil hinunter, das sich entrollte und rasch in die ausgestreckte Hand des Edelmanns fiel.
    Der Mann kletterte schnell und geschickt, indem er sich mit gestiefelten Füßen die Planken emporstemmte und mit Leichtigkeit über die Reling zog. Er war einen halben Kopf größer als der alte Yen, breitschultriger und kräftiger gebaut, weitaus wohlgenährter. Sein glänzendes
Haar, seine Ringe, seine schweren Gewänder – alles verriet hohen Stand, Reichtum und Macht, sogar sein Schnurrbart. Der alte Yen hätte sich lieber niedergeworfen, als solch einem Mann auf Augenhöhe zu begegnen – hätten sie nicht auf seinem eigenen Boot gestanden, in seinen Heimatgewässern, in einem Nebel, in dem er der Herr war.
    Mittlerweile fühlte er sich auch selbst benebelt, verstört, als sei er aus der Geschichte herausgefallen, in die er gehörte; als hätte der Nebel ihn in die Irre geführt, in irgendeine weit seltsamere Geschichte, in der das Leben eines Mannes sich nicht darin erschöpfte, Fischer und Großvater zu sein.
    »Ihr alle stammt nicht aus Santung.«
    »Nein, Herr. Wir sind aus Szechao.«
    »Ich bin General Gao Ming. Ich diene dem Sohn des Himmels. Wo liegt Szechao?«
    »Es ist ein Dorf, Herr. General. Auf Taishu. Das ist eine Insel …«
    »Ich weiß, was es ist, du Dummkopf.« Es lag keine Hitzigkeit in dem Wort – und auch nicht in Gao Ming selbst; mehr als der Nebel hatte ihn erkalten lassen, dachte der alte Yen. Der General wirkte unter einem ober flächlichen Anschein von Kraft unendlich erschöpft. »Taishu ist unser Reiseziel. Kannst du es in diesem Nebel finden?«
    »Natürlich, Herr.« Bis sie dort ankamen, würde der Nebel verflogen sein; der Drachenatem hielt nie lange über die Dämmerung hinaus an. Yen sah keinen Grund, das zu erklären.
    »Sehr gut. Wo ist deine Mannschaft?«
    »Hier.« Mit einer einzigen Bewegung wies Yen auf die einsame Gestalt, die so verwirrt wie er selbst dastand, trotz der Nebelkälte halbnackt, wie Mei Feng es beim Netzeinholen immer war, und …
    »Ein Mädchen?«
    Ganz offensichtlich ein Mädchen in Brustbinde und Lendenschurz, trotz

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