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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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des kurz geschnittenen Haars und der straffen Muskeln, die im Lampenschein feucht glänzten.
    »Ich brauche nur sie, Herr.« Er hätte genauso gut Ich habe nur sie sagen können.
    Der General brummte: »Sie sollte sich besser anziehen! Meine Männer werden an Bord kommen.«
    Der alte Yen nickte, und Mei Feng verschwand in der Kajüte, wo sie ihre Hemden und Hosen aufbewahrte, damit sie sauber und trocken blieben, bis der Fisch in den Körben lag und das Boot auf dem Heimweg war.
    Dann: »Eure Männer, Herr?«
    »Die in dem Boot hier, bevor es wendet, um noch mehr zu holen. Das Gleiche gilt für den Rest deiner Flotte: Ihr werdet so viele mitnehmen, wie ihr auf einer Überfahrt an Bord nehmen könnt.«
    »Auf einer …«
    Der General lächelte; auch sein Lächeln war eisig. »Es wird viele Überfahrten geben, Mann. Dein Boot wird besser beschäftigt sein, als du es dir vorstellen kannst. Du musst eine Armee über die Meerenge setzen. Eine Armee, ein Kaiserreich. Und seinen Herrn.«
    Als Mei Feng wieder heraufkam – barfuß wie immer, aber anders gekleidet, mit einem Kopftuch – und immer
noch nach nichts anderem aussah als nach dem Mädchen, das sie nun einmal war, schickte er sie die Leitern holen. Dieser Mann hier konnte vielleicht bequem ein Seil hinaufklettern, aber das konnte nicht jeder. Das verstand der alte Yen; er glaubte, alles verstanden zu haben, nur nicht, warum eine Armee nach Taishu kam.
    Und dann war der Erste, der die Leiter hinaufstieg, kaum ein Mann, sondern der vorurteilsbeladenen Wahrnehmung des alten Yen nach noch ein Junge. Seine Gewänder waren gelb, seine Ringe aus Jade, und so warf der alte Yen sich doch noch auf seinem eigenen Deck nieder, weil die Hand des Generals ihm einen Stoß versetzte, während seine Stimme ihm zuzischte, dass dies – dies hier! – der Sohn des Himmels war, der hier und jetzt in nassen Pantoffeln zwischen den Fischen stand, die aus den Körben gefallen waren.

4
    D er Kapitän stand drohend über Han, während einige seiner Männer sich noch immer über die Reling beugten und wahrscheinlich nichts als den Nebel sahen. Sieh, was ich sehe – aber auch für Han bedeutete das jetzt: nichts.
    Kurz befürchtete er, dass er vielleicht Yerli und den Frauen nach unten folgen und die Drachin von Angesicht zu Angesicht sehen würde. Der Kapitän wirkte nicht zufrieden.
    Er sagte: »Ich habe meinen Männern einen Jungen versprochen, also behalten wir dich wohl besser. Vorerst. Ich habe ihnen auch einen Kampf versprochen – und du hast mir getrotzt.«
    »Ich … Ich hätte gekämpft, Herr.« Er glaubte wirklich, dass das stimmte, war sich fast sicher. »Es war Yerli, der …«
    »Ich habe gesehen, was er getan hat. Und ich habe gesehen, dass du ihm das Messer gegeben hast.«
    »Ich wusste nicht …«
    »Nein. Und das rettet dir heute Nacht das Leben. Aber du hast stillgehalten, sodass er dich schneiden konnte.
Das wird dich morgen früh einen Finger kosten. Jetzt aber …«
    Er hielt ein schmales Eisenband in den Fingern, in das ein paar schiefe Linien eingeritzt waren. Han versuchte, das Zeichen zu entziffern »Es tut mir leid, Herr, dieses Schriftzeichen kenne ich nicht …«
    »Es bedeutet Shalla. Lerne es. Diese Marke zeigt, dass du dem Schiff gehörst. Ihm, nicht mir; aber es gehört mir. Denk daran!«
    »Ja, Herr.«
    Der Kapitän nickte und streckte die Hand aus. Als Han nicht reagierte, versetzte dieselbe Hand ihm eine kräftige Ohrfeige und nahm sich dann, was sie wollte: das Messer, aus Hans unnachgiebigem Griff. Han hatte nicht einmal bemerkt, dass er es noch festhielt.
    Der Kapitän verwendete den Griff als Hammer, die Reling als Amboss, und klopfte auf das weiche Eisen ein, bis es sich bog und beinahe einen Ring formte.
    Dann packten die Finger des Kapitäns Hans Ohr. Wieder das Messer, riesengroß neben seinem Auge; ein plötzliches Zustoßen – und aller Schwindel und alle Dumpfheit in seinem Kopf, alle schreckliche Faszination dieser Nacht, konnten das heftige Aufblitzen von Schmerz nicht überdecken.
    Dennoch schrie er nicht auf. Jetzt nicht, und auch nicht, als der Kapitän den dünnen Eisensteg durch das Fleisch seines Ohrläppchens drückte und ein Loch aufriss, das das Messer nur vorgestanzt hatte.
    Der Kapitän schloss den Ring allein mit der Kraft seiner Finger und fragte: »Wie heißt du, Junge?«

    »Han, Herr.«
    »Han. Du bist jetzt der Schiffsjunge, der Junge der Shalla; ihre Männer werden dir beibringen, wie es hier zugeht. Ich werde dir

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