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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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aus, bis sie uns gefunden haben.«
    Ich straffte die Schultern, als ich mir vorstellte, die MM könnte herkommen und das Wayland Inn durchsuchen. Soweit es die betraf, waren Chase und ich tot, »abgeschlossen« in den Haftzellen der Basis. Dafür hatte ich vor unserer Flucht gesorgt. Und wir wollten ihnen keinen Grund geben, etwas anderes anzunehmen.
    Ohne mich anzusehen, stieß mir Sean vorsichtig den Ellbogen in die Rippen. Ich stieß ein Zischen zwischen meinen Zähnen hervor.
    »Ruhe«, forderte Wallace kopfschüttelnd, als gleich von mehreren Seiten Widerspruch laut wurde. »Riggins hat recht. Nach dem Aufstand im letzten Monat haben sie die Suppenküche ganze zweiundsiebzig Stunden dichtgemacht. Bald werden sie jeden belohnen, der bereit ist, uns zu verraten. Wir müssen klug vorgehen. Denkt nach.« Er tippte sich an die Schläfe. »In der Zwischenzeit hat Banks einen Bericht zu erstatten.«
    Verwundert schaute ich mich um, als sich Sean neben mir von der Wand abstieß. Er und ich waren lange aufgeblieben, um im Zentralrechner nach Einrichtungen in Chicago und nach Rebecca zu suchen – meiner Zimmergenossin und seiner Freundin –, die in der Nacht, in der ich versucht hatte, aus der Reformschule zu flüchten, verprügelt und abgeführt worden war. Doch er hatte den ganzen Abend nichts davon erzählt, dass während seiner Schicht auf dem Platz irgendetwas Außergewöhnliches vorgefallen war.
    »Als ich gestern aus der Zeltstadt zurückgekommen bin, bin ich drüben bei der Rotkreuzstation über einen Kerl gestolpert, der auf Ärger aus war«, berichtete Sean.
    »Welche Art von Ärger?« Chase’ düsterer Blick huschte zu mir.
    Sean kratzte sich am Kinn. »Die Art, die mich auf den Gedanken gebracht hat, er könnte sich uns anschließen wollen. Er hat versucht, eine Gruppe von Leuten zu überreden, die Soldaten, die vor der Suppenküche postiert waren, zu überwältigen. Und er hat laut gesprochen – zu laut. Hat gesagt, er wäre erst kürzlich in der Basis gewesen und wüsste einiges darüber. Ich habe ihn sehr höflich aufgefordert, sich zurückzuhalten, und er nannte mich …«
    »Was wusste er?«, fiel ich ihm ins Wort.
    »Eine Menge«, erwiderte Sean. »Er wurde erst letzte Woche entlassen. Entlassen . Und darüber schien er auch nicht allzu erfreut zu sein.«
    Chase’ Anspannung konnte ich quer durch den Korridor spüren. Ein kürzlich entlassener Soldat mochte wichtige Informationen über die Basis von Knoxville liefern können, aber was, wenn er uns erkannte? Wir waren selbst erst vor vier Wochen dort gewesen. Er könnte einer von denen sein, die Chase misshandelt hatten oder sogar einer von denen, die einen der anderen Gefangenen getötet hatten.
    »Das ist ein Hinterhalt«, sagte Riggins. »Banks hat sich hinters Licht führen lassen. Das FBR schickt uns einen Maulwurf.«
    Wallace, der Sean schweigend zugehört hatte, räusperte sich. »Genau darum werden wir ihn beschatten. Sollte er sich einem Uniformierten auf drei Meter nähern, lassen wir ihn sausen. Ich will in diesem Fall kein Risiko eingehen.«
    »Dann lass es«, sagte ich unwillkürlich.»Vielleicht hat Riggins recht.« Riggins schnaubte, als wollte er sagen, dass er auf meine Hilfe gern verzichten konnte.
    »Denkst du etwa, er hätte über euch etwas anderes gesagt, als ihr hier aufgetaucht seid?«, fragte Wallace.
    Ich spürte, wie ich unter dem starren Blick unseres Anführers immer kleiner wurde. Sean hatte Chase und mich ins Wayland Inn gebracht, und Wallace hatte nichts außer Seans Wort dafür gehabt, dass wir die Geheimnisse dieser Mauern nicht ausplaudern würden.
    »Außerdem«, fuhr er fort und klopfte wieder mit dem Funkgerät an sein Bein, »stellt euch mal vor, wie viel Schaden wir anrichten könnten, sollte dieser Typ uns Zugang zur Basis verschaffen.«
    In der folgenden Stille dachten alle über das Gesagte nach. Die MM hortete Nahrungsmittel – wir hatten die Lieferwagen hineinfahren sehen –, und da gab es Waffen, ganz zu schweigen von den unschuldigen Menschen, die in den Arrestzellen exekutiert wurden.
    Mir ging durch den Kopf, dass ich beinahe einer davon geworden wäre, und ich schauderte.
    Lincoln und Houston stießen sich freudig erregt an, aber einige der anderen wirkten nicht so überzeugt. Hier und dort wurde Widerspruch laut, den Wallace zum Schweigen brachte, indem er ein Einsatzkommando anwies, den neuen Rekruten im Auge zu behalten. Außerdem beauftragte er Sean, ihn reinzubringen.
    Sean wich wieder an

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